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Die Dämonenfalle

Die Dämonenfalle

Titel: Die Dämonenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Abschuss der Rakete implantieren würde, machte Sie das zur Schuldigen?«
    »Nein, weil ich es nicht getan habe. Die ganzen anderen Spuren und mithin die Analysen würden ja dagegen sprechen.«
    »Womit das Ganze darauf hinausläuft, dass wir zwei gegensätzliche Beweislagen haben, beide gleichermaßen plausibel.«
    »Plausibel schon, aber nicht von gleicher Beweiskraft, ja.«
    »Bitte schildern Sie dem Gericht, welche Anstrengungen Sie unternommen haben, um festzustellen, dass die Person auf Ormal nicht Dimitros Fiech war.«
    »Ich habe die Route persönlich zurückgelegt und jeden verhört, der ihm auf diesem Weg begegnet ist. Daneben wurden die Bilder der Überwachungskameras ausgewertet.«
    »Was zeigten diese?«
    »Dass ein Mann mit ähnlicher Physiognomie wie Dimitros Fiech nach Ormal reiste. Wir vermuten, er hat sich einer zellulären Reprofiling-Behandlung unterzogen.«
    »Aber beweisen können Sie es nicht«, folgerte Ms Toi. »Der Mann, der heute hier auf der Anklagebank sitzt, könnte demnach derjenige gewesen sein, der in Ormal war, wohingegen sein erfundener Doppelgänger die Rakete auf Nova Zealand abgefeuert haben könnte. Richtig?«
    »Nein. Ein Forensiker des Direktorats hat auf meine Anweisung hin die Sitzbespannung der Maschine untersucht, die von Essendyne zurück nach Harwood’s Hills flog. Sie war zwar zwischenzeitlich gereinigt worden, aber wir fanden immer noch Spuren von Erbrochenem mit verwertbarer DNA. Sie entsprach nicht Dimitros Fiechs DNA, wenngleich es der Platz war, auf dem er seiner Erinnerung nach gesessen und sich übergeben haben will. Es kann demnach nicht Fiech gewesen sein, der auf Ormal gewesen ist.«
    Ms Toi sah Paula erstaunt an. »Ich verstehe. Danke, Investigator.«
    »Nein!«, brüllte Dimitros Fiech. »Nein, das können Sie dochnicht glauben. Ich hab’s nicht getan. Verdammt noch mal, ich war’s nicht.« Er wandte sich zu den Geschworenen um und starrte sie mit eindringlichem Blick ein. »Ich war das nicht. Ich war nicht da. Ich weiß doch, dass ich’s nicht war!«
    Richter Jeroen knallte seinen Hammer auf den Tisch. »Setzen Sie sich, Mr Fiech.«
    »Man spielt ein falsches Spiel mit mir.« Fiech drehte sich zu seiner Anwältin um. »So tun Sie doch was!«
    Ms Toi zuckte zusammen.
    Paula verließ ruhig den Zeugenstand, während Fiech nicht aufhörte, lautstark zu protestieren. Zwei hünenhafte Sicherheitsbeamte drängten Richtung Anklagebank, während der Richter wieder und wieder seinen Hammer aufs Pult sausen ließ.
    Nach anderthalb weiteren Tagen der Beweisaufnahme zogen sich die Geschworenen zur Beratung zurück. Sie brauchten eine Stunde, um zu einem Urteil zu kommen, und das lautete: schuldig. Richter Jeroen verurteilte Dimitros Fiech daraufhin zu 2760 Jahren Suspension, zwanzig Jahre für jeden Menschen, der bei dem Absturz einen totalen Körperverlust erlitten hatte.
    Paula packte gerade ihre Sachen zusammen, als Aidan Winkal an die Tür des kurzzeitig umfunktionierten Büros klopfte.
    »Hallo«, begrüßte sie ihn.
    Er grinste. »Wollte Ihnen nur Auf Wiedersehen sagen.«
    »Das ist sehr nett von Ihnen, Aidan. Sie haben sich bei der Aufklärung des Falls wacker geschlagen, und ich weiß, es war nicht einfach. Ich schätze, Ihr Boss wird Sie dafür befördern.«
    »Vermutlich. Wie ich hörte, wurde Christabel ja bereits befördert?«
    »Ja, zum Chief Investigator. Endlich. Ich werde sie vermissen. Heute Abend findet ihr zu Ehren eine Party in Paris statt, wenn wir zurückkommen. Sie sind ebenfalls herzlich eingeladen.«
    Der Detective Captain kratzte sich über seinen kurzen Haarschopf. »Nach Paris, nur für eine Party? Das ist wohl eher so eine Stadtmenschen-Sache. Für Stadtmenschen von der Erde.«
    »Ach, kommen Sie. So ein Provinzler sind Sie nun auch wieder nicht. Ich werde auch mit Ihnen tanzen.«
    »Ich kann kaum fassen, wie gründlich Sie waren. Dachte schon, die Verteidigerin kriegt Sie dran mit der Frage zu den Indizien auf Ormal. Schätze, die hat nicht damit gerechnet, dass Sie so methodisch vorgehen.«
    Paula zuckte die Achseln und verstaute ihre Ersatzjacke in der Reisetasche. »So arbeite ich nun mal. Ich muss mir sicher sein, und das hätte Ms Toi wissen können. Ich bin für meine Sorgfalt bekannt. Fiech wurde schlecht beraten und vertreten.«
    »Also sind Sie wirklich davon überzeugt, dass er es war?«
    »Der Dimitros Fiech, der heute morgen auf der Anklagebank saß, war die physische Person, welche die Rakete abgefeuert hat. Daran habe ich

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