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Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Titel: Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad Mason
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ihrem üblichen Treffpunkt. Heute waren keine anderen Kunden da, und Mrs. Bootle hatte wie immer ein großes Tablett mit dampfend heißen Pasteten und Becher mit kaltem Grog bereitgestellt. Trotzdem war die Stimmung gedrückt.
    «Keine Sorge, Tabs», sagte Frank. «Unser Newt hier hat bestimmt einen Plan. Stimmt’s, Newt?»
    Newton zuckte die Achseln und biss in eine Stück Möwenpastete.
    «Er ist der Gouverneur», sagte er und schob das heiße Fleisch im Mund hin und her. «Er will nicht, dass die Dämonenwache Ermittlungen anstellt; das ist seine Entscheidung.»
    Tabitha schlug frustriert auf den Tisch, dass das Tablett und die Becher schepperten.
    «Aber Newt … das ist einfach nicht fair! Wyrmwood ist ein boshafter alter Spinner, der sich nur für Geld, seine blöde Gargoyle-Gesellschaft und dieses dämliche Festival interessiert. Und während er und seine fetten reichen Freunde auf ihrem Hintern sitzen und immer fetter und reicher werden, treiben der Schmuggler und diese verrückte Hexe ihr Unwesen, und du sagst, dass wir nichts dagegen tun können?!»
    Abermals sprang sie auf und lief mit geballten Fäusten durch den Raum. Sie konnten nicht genau in dem Moment kampflos aufgeben, wo die Dinge anfingen, interessant zu werden. Wenn sie sich wieder damit beschäftigen musste, Triomino zu spielen, würde sie durchdrehen.
    «Tabs hat nicht ganz unrecht, Newt», sagte Paddy. «Was ist mit dieser Hexe? Ganz Port Fayt könnte in Gefahr sein.»
    Newton nickte gemächlich. «Jep. Ganz Fayt könnte in Gefahr sein.» Dann biss er noch ein Stück Pastete ab.
    «Das sieht dir gar nicht ähnlich, Newt», meinte Old Jon.
    Es wurde still im Raum.
    Old John saß mit seiner Pfeife ein Stück von den anderen entfernt, paffte und starrte mit abwesendem Blick vor sich hin. Nach allem, was Tabitha gehört hatte, war er schon ein Wächter gewesen, als Newt noch in den Windeln gelegen hatte. Also hörte man ihm zu, wenn er etwas sagte.
    Schließlich legte Newton seine Pastete hin.
    «Keine Sorge», sagte er. «Wir lassen die Sache nicht auf sich beruhen. In dieser Stadt läuft
keine
Hexe frei herum und richtet Unheil an. Weder auf dem Festival des Meeres noch sonst wo.»
    Mit einem Seufzer der Erleichterung sank Tabitha wieder auf ihren Schemel. Frank und Paddy grinsten sich an. Old Jon paffte weiter entrückt vor sich hin, und Hal polierte nickend seine Brillengläser. Nach den Ereignissen auf der
Zornigen Rache
sah er besonders blass aus.
    «Aber hört zu», fuhr Newton fort. «Niemand darf erfahren, was wir vorhaben. Wenn sie uns beim Herumschnüffeln erwischen, gibt uns Gouverneur Wyrmwood keine zweite Chance. Und wenn Cyrus Derringer auch nur ahnt, dass irgendwas im Busch ist, sind wir erledigt. Verstanden?»
    «Verstanden», sagten die Wächter wie aus einem Mund. Tabitha spürte einen kalten Schauder. Natürlich war es gefährlich, sich dem Gouverneur zu widersetzen. Sehr gefährlich. Andererseits bedeutete ein Wächter zu sein mehr, als nur am Kai entlangzuspazieren.
    «Das Wichtigste zuerst. Hat irgendjemand eine Ahnung, wer diese Hexe sein oder hinter was sie her sein könnte?»
    Stille. Tabitha dachte angestrengt nach.
    «Irgendwelche Ideen?»
    «Na ja», sagte Hal und setzte stirnrunzelnd die Brille wieder auf. «Ich bezweifle sehr, dass sie aus Fayt kommt.»
    «Stimmt», sagte Paddy. «Wenn sie sich bisher nicht komplett versteckt gehalten hat, hätten wir schon früher von ihr gehört. Eine so mächtige Hexe … ich schätze, sie ist neu in der Stadt und stammt höchstwahrscheinlich aus der Alten Welt. Au!»
    Frank hatte ihm in die Rippen geboxt.
    «Gute Arbeit, du Genie.»
    «Also schön», sagte Newton. «Damit lässt sich nicht viel anfangen. Mein Vorschlag sieht folgendermaßen aus: Wir suchen dieses Schmuggelgut. Wenn wir erst einmal wissen, was es ist, können wir uns eine bessere Vorstellung davon machen, was vor sich geht. Und wenn die Hexe es immer noch haben will, kann sie kommen und es sich holen.»
    Hal hob die Augenbrauen.
    «Verzeihung, aber ist es wirklich klug, sie so aufzubringen? Eine Hexe wie sie kann –»
    «Es ist überhaupt nicht klug. Aber wir haben keine andere Wahl. Die Schwarzmäntel werden damit nicht fertig. Und wer weiß, was sie vorhat? Also müssen wir die Fracht finden. So wie ich das sehe, gibt es nur einen, der uns sagen kann, wo sie ist, und das ist –»
    «Clagg», unterbrach ihn Tabitha, wild entschlossen zu zeigen, dass auch sie etwas beizutragen hatte. «Captain Phineus

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