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Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition)

Titel: Die Dämonenwache. Kampf um Port Fayt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad Mason
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Sie helfen mir.»
    «Und, äh … an welche Art von Hilfe haben Sie da gedacht?»
    «Eine Hand wäscht die andere. Ich habe Ihnen erzählt, was wir wissen, also sagen Sie uns jetzt, was Sie wissen. Drei Fragen. Erstens: Wer ist diese Hexe? Zweitens: Was ist das für eine Fracht, hinter der sie her ist? Und drittens: Wo ist sie?»
    Clagg wand sich.
    «Das Problem dabei ist, mein Freund …»
    «Besser, Sie versuchen gar nicht erst, sich aus der Sache rauszureden. Antworten Sie. Und zwar sofort.»
    Der Schmuggler leckte sich die Lippen und dachte blitzschnell nach.
    «Und was springt dabei für mich raus?»
    Tabitha knurrte. Hal legte die Stirn in Falten und rückte seine Brille zurecht. Paddy lachte leise, und Frank stieß einen Pfiff aus.
    Newton legte seine ungerauchte Pfeife beiseite. Einen Moment lang saß er regungslos da, dann machte er einen Satz nach vorn, packte die Vorderbeine von Phineus Claggs Stuhl und kippte ihn rücklings über das Feuer. Die Flammen leckten dem Schmuggler über den Rücken.
    « AAARGH !», rief Clagg. «Gnade! Gnade!»
    Slik bog sich vor Lachen.
    «Sie kapieren es nicht, oder?», sagte Newton und ließ sich Zeit. «Wir sind nicht die Hafenmiliz. Das hier ist keine offizielle Untersuchung. Gouverneur Wyrmwood hat unseren Laden dichtgemacht, wissen Sie? Wir bewegen uns im Moment also außerhalb des Gesetzes. Und ein Mann mit Ihrer Erfahrung begreift sicher, was es heißt, wenn ich sage …
dass es für uns keine Regeln gibt

    Paddy ließ die Fingerknöchel knacken.
    «Man nennt uns die Dämonenwache. Sie sollten uns also nicht für die Guten halten. Wir sind eher die Gefährlichen. Diejenigen, die keine Zeit haben, um mit begriffsstutzigen Schmugglern Spielchen zu spielen. Ist das klar?»
    Der Stuhl kippte noch weiter nach hinten und noch weiter …
    «Ja, JA , mein Freund, so klar wie Kloßbrühe!»
    Newton ließ so abrupt los, dass der Schmuggler nach vorn kippte und die Stuhlbeine krachend auf dem Boden landeten.
    «Und – fühlen wir uns jetzt ein bisschen hilfsbereiter?»
    Clagg schluckte und nickte.
    «Schon gut, schon gut, Sie haben gewonnen. Ich beantworte Ihre Fragen. Aber zuerst binden Sie mich los, ja?»
    «Aye. Aber keine dummen Fluchtversuche.»
    Frank löste die Knoten, und die Seile fielen zu Boden. Der Schmuggler wischte sich mit dem schmutzigen Ärmel den Schweiß von den Brauen.
    «Die Antworten werden Ihnen nicht gefallen, das sag ich Ihnen.»
    «Das entscheiden wir, wenn wir sie gehört haben.»
    «Also gut, mein Freund. Sie sind der Boss.»
    Die Wächter legten ihre Pfeifen beiseite und lauschten.
    Einen Moment hörte man nichts als das ferne Rauschen des Regens und das Zischen des Feuers, während sie darauf warteten, dass sich der Schmuggler fasste. Tabitha stellte fest, dass sie die Luft anhielt, und atmete leise wieder aus.
    Schließlich begann Phineus Clagg zu erzählen.

18. Kapitel
    I ch bin ihr vor drei Monaten begegnet, in einer kalten Nacht in Scrimport. Wahrscheinlich haben Sie nie davon gehört, ist ein totes Fischernest im Herzogtum von Garran, in der Alten Welt. Ein trostloses Kaff, wo es Tag und Nacht regnet. Trotzdem mussten wir dort für ein paar Reparaturen am
Stachelhai
vor Anker gehen. Er ist das schnellste Schiff, das mir je gehört hat, und zufällig kenn ich in Scrimport einen Schiffszimmermann, der Arbeiten erledigt, ohne groß Fragen zu stellen.
    Er nimmt den Auftrag auch an, aber es dauert drei Tage. Drei Tage in diesem finstern Loch. Also geh ich jeden Abend in die Schänke, die immer gleich leer und verlassen ist. Das einzige andere lebende Wesen dort ist der Kneipenhund, der nur noch drei Beine und ein Auge hat. Bis zum dritten Abend.
    Ich hatte mich kaum hingehockt, als auch schon diese Frau neben mir sitzt, als wär sie die ganze Zeit schon da gewesen. Und ich schwöre, obwohl ich jetzt Gesellschaft hatte, kam mir die Kneipe noch leerer und kälter vor als vorher. Hab mir vor Angst fast in die Hosen gemacht, wenn ich ehrlich bin. Irgendwas stimmt nicht mit ihr. Diese Kapuze, die sie da überm Kopf hat, und die Augen, so tief wie der Ozean und schwarz wie die Nacht.
    Ihren Namen hat sie nie gesagt, aber sie hat mir erzählt, dass sie bald zu den Mittleren Inseln segeln will, nach Port Fayt. Sie muss rechtzeitig da sein zum … wie nennt ihr das noch mal? Festival des Meeres. Aber sie braucht etwas. Etwas, was ich ihr so schnell wie möglich bringen soll. Sie selbst hat keine Zeit, um es abzuholen, aber sie hat von mir und

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