Die Daemonin des Todes
Part der Hardy Boys übernehmen werden?«
»Du wirst den Part eines Hardy Boy übernehmen«, erklärte Oz. »Ich bin nie besonders gut im Täuschen gewesen.«
»Schade für dich«, meinte Xander. »Ich lebe davon.«
Alle starrten ihn an, und Xander blickte verlegen zur Seite. »Okay«, räumte er ein, »vielleicht auch schade für mich. Aber ich bin nicht verbittert. Auf keinen Fall. Mein Leben steht ganz im Dienste meiner Pflichten als schwacher, menschlicher Köder für kannibalische Kreaturen aus Philadelphia. Ich habe keine Zeit für Täuschungsmanöver.«
»Schön zu hören«, versicherte Buffy ihm. »Denn ich brauche euch heute Nacht. Euch alle.«
»Ein sehr vernünftiger Vorschlag, Buffy«, sagte Giles stolz und rückte seine Brille zurecht. »Im Grunde entspricht er genau meinem Plan. Wir wissen nicht, ob es eine Verbindung zwischen den beiden Friedhofsrätseln von gestern Nacht gibt, sodass wir im Moment davon ausgehen müssen, dass dies nicht der Fall ist.«
»Sind Sie sicher, dass es nicht gefährlich ist, wenn wir uns trennen?«, fragte Xander kläglich, fast flehend.
»Natürlich ist es gefährlich«, erklärte Willow heiter. »Aber wir sind jeder Herausforderung gewachsen, oder?«
»Was uns nicht umbringt, macht uns nur noch stärker«, stimmte Xander zu. »Aber was uns stärker macht, kann uns auch jederzeit umbringen, und ich weiß nicht, ob das wirklich so ein tröstlicher Gedanke ist.«
Er lehnte sich auf seinem Stuhl am Schreibtisch der Bibliothek zurück und sah sich um, offenbar in der Hoffnung, dass jemand eingriff und seine Zweifel an Buffys Plan bestätigte. Buffy wusste, dass trotz der Gefahren, die ihnen möglicherweise drohten, ihr Vorschlag der einzig logische Weg war, die Ereignisse der vergangenen Nacht aufzuklären.
»Leute, es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass diese Sache mit den Vampiren von gestern Nacht zusammenhängt. Ich glaube nicht, dass einer von denen, die entkommen sind, eine Leiche in einem Sarg unter seinem Mantel versteckt hatte. Aber für den Fall des Falles werden wir euch bis an die Zähne bewaffnen.«
»Heißt das, wir spielen heute Nacht Kommandounternehmen?«, fragte Xander.
»So faszinierend dieser Gedanke auch sein mag, ich glaube nicht, dass Buffy das im Sinn hat«, erwiderte Oz mit so viel Mitgefühl, wie er aufbringen konnte.
»Cordelia hat früher häufig Kommandounternehmen mit mir gespielt«, sagte Xander wehmütig.
»Das wollen wir jetzt gar nicht so genau wissen«, rief Willow alarmiert. »Außerdem sollten wir uns endlich davon freimachen.«
»Ganz meiner Meinung«, bestätigte Buffy. »Können wir jetzt weitermachen? Giles hat bereits vor dem Cheertraining mit Cordelia gesprochen. Ihr vier werdet euch nach dem Abendessen im Bronze treffen. Oz kann die Waffen, die ihr braucht, am Nachmittag abholen und in seinem Transporter bunkern. Lasst euch Zeit und überprüft alle Friedhöfe.«
»Alle zwölf?«, fragte Xander.
»Ihr könnt euch glücklich schätzen«, warf Giles ein. »Der Bürgermeister plant, den Besuchern unserer schönen Stadt für eben diese Tour eine hohe Gebühr abzuknöpfen.«
»Überstürzt nichts. Achtet auf jeden, der mit einer Schaufel unterwegs ist. Wer nach Einbruch der Dunkelheit gräbt, ist höchstwahrscheinlich im Leichenraubgeschäft tätig.«
»Wo werden Sie sein, für den Fall, dass wir Sie brauchen?«, fragte Willow Giles.
»Ich werde hier sein und die Wächtertagebücher daraufhin überprüfen, ob dort einer dieser Kerle erwähnt ist, Konstantin oder… Ephialtes, glaube ich, habt ihr gesagt.«
»Und unsere Wege werden sich vermutlich kreuzen«, wandte sich Buffy an Willow. »Ich werde auf Patrouille gehen und diese bösen Buben suchen, um herauszufinden, was sie im Schilde führen und warum sie so stark an diesem Neugeborenen interessiert waren.«
»Vielleicht solltest du vorher bei Angel vorbeigehen«, schlug Giles vor. »Schließlich haben wir es mit ungewöhnlich starken und kampfgestählten Vampiren zu tun…«
»Verstärkung ist gut«, nickte Buffy. »Große Geister denken ähnlich. Und zufälligerweise tun wir das auch.«
Buffy fand Angel selten schlafend vor, selbst wenn sie ihn tagsüber in seinem Haus besuchte. Es hatte Zeiten gegeben, in denen sie ihn aus seinem Schlummer geweckt hatte, und bei diesen Gelegenheiten hatte er so menschlich ausgesehen, dass die Wünsche und Hoffnungen, die ihr in diesen Momenten durch den Kopf gingen, ihr fast das Herz gebrochen hatten. Aber wenn sie eintraf
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