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Die Daemonin des Todes

Die Daemonin des Todes

Titel: Die Daemonin des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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und wie gewöhnlich den Weg durch die Hintertür nahm, fand sie ihn meistens irgendwo im Haus vor, lautlos durch die Zimmer wandernd. Manchmal war er mit seinem Kata-Kampftraining beschäftigt, manchmal las er ein altes Buch, das bereits vergriffen gewesen war, bevor Buffys Mutter das Licht der Welt erblickt hatte.
    Sie wusste, dass dies der wahre Angel war. Der schlafende Angel war bloß eine Illusion von Normalität. Eine Illusion, die zerplatzte, sobald sie ihn genauer ansah. Denn dann bemerkte sie, dass sich seine Brust nicht hob und senkte, während er schlief. Sie erkannte dann, dass er wie ein Leichnam aussah, und ihr drängte sich der Eindruck auf, dass er in gewisser Hinsicht… äh, nein, daran wollte sie nicht einmal denken.
    Selbst jetzt, als sie die breite Rasenfläche vor dem Haus überquerte, während die Sonne noch immer über dem Horizont stand und lange Schatten warf, die auf die Kreaturen hindeuteten, die nach Einbruch der Dunkelheit die Stadt heimsuchten, erwartete Buffy nicht, Angel schlafend vorzufinden. In ihrem Herzen wusste sie, dass er nicht wirklich in diesem Haus lebte. So wie er sich lautlos durch die Flure bewegte und an bestimmten Stellen minutenlang verweilte, ließ sich viel zutreffender behaupten, dass er an diesem Ort herumspukte.
    Natürlich verstörten diese Gedanken Buffy, wenn sie ihnen erlaubte, sich in ihr Bewusstsein zu schleichen. Aber sie konnte sie mühelos vertreiben. Sie musste nur in Angels Augen schauen, um zu erkennen, wie viel er für sie empfand, und alles andere, die Frage von Leben und Tod, verschwand einfach.
    Nicht so heute Nacht. Denn an diesem Abend musste sie ständig an ihre Mutter denken. Buffy hatte nach der Schule nach ihr gesehen, aber ihre Mutter hatte noch immer nicht direkt mit dem Arzt gesprochen. Seine Sprechstundenhilfe hatte ihr zugesagt, sie am nächsten Tag dazwischenzuschieben, aber sie wollte noch einmal anrufen, um ihr den genauen Termin zu nennen.
    Ganz gleich, ob es morgen nun klappte oder nicht, für Buffy war es nicht früh genug.

    In Angels Haus brannte ein Feuer im Kamin. Nicht unbedingt, um Wärme zu spenden, obwohl draußen ein kalter Wind wehte. Auch nicht, um Licht zu spenden, denn es war noch nicht dunkel geworden.
    Aber es verschaffte ihm ein behagliches Gefühl. Er liebte das Knistern und Prasseln des brennenden Holzes. Und wenn er sich an das Mauerwerk um die Feuerstelle lehnte, konnte er die Hitze der Flammen durch den Stein hindurch spüren, was ihm großes Wohlbehagen bereitete. Ohne Sonne, ohne ein pochendes Herz in der Brust, gab es in Angels Leben nur sehr wenig Wärme.
    Nur das Feuer und den Stein und Buffy in seinen Armen.
    Angel war ein Vampir. Zum Überleben brauchte er nichts weiter als Blut. Aber es gab andere Dinge, die er zum Leben brauchte.
    Er lehnte an dem steinernen Kamin und las eine vergilbte Sammlung Kurzgeschichten von Algernon Blackwood, die er 1938 in einer Buchhandlung gestohlen hatte. Der Autor schien keine wirklichen Kenntnisse von den Schrecken gehabt zu haben, die in der Welt existierten, aber irgendwie hatte Angel das Gefühl, dass es ihm gelungen war, die Essenz des Schreckens, des Bösen und damit das Geheimnis der Menschheit einzufangen. Was natürlich die Furcht war. Vor dem Schmerz und dem Tod und dem, was jenseits davon lag.
    Das Feuer prasselte hinter ihm und das Licht der Sonne wurde langsam schwächer. Als Buffy das Zimmer betrat, spürte er ihre Gegenwart, bevor sie überhaupt ein Wort gesprochen hatte.
    »Hallo«, sagte sie mit gedämpfter Stimme, als würden sie sich in einem Museum und nicht in seinem Haus befinden. »Gutes Buch?«
    Angel lächelte und legte ein abgewetztes ledernes Lesezeichen zwischen die Seiten, bevor er das Buch zuklappte. »Geistergeschichten«, erklärte er.
    Buffy sah ihn skeptisch an. »Du kannst wohl nicht genug kriegen, was? Jedenfalls wenn ich in Norwegen leben würde, dann würde ich irgendwo Urlaub machen, wo es warm ist.«
    »Es sind bloß Fantasy-Storys«, sagte Angel.
    »Nicht meine Fantasien.«
    Er richtete sich auf, als sie näher kam, und sie umarmten sich. Für eine lange Minute hielten sie sich so in den Armen, bis es zu viel für sie wurde, zu gefährlich. Sie konnten sich lieben, wagten es aber nicht, sich ihrer Liebe hinzugeben, aus Angst vor den Konsequenzen. Aber als Angel Buffy aus seiner Umarmung entließ, zog sie sich nicht zurück. Stattdessen klammerte sie sich an ihn, als hätte sie Angst, davongetrieben zu werden, wenn sie sich von ihm

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