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Die Daemonin des Todes

Die Daemonin des Todes

Titel: Die Daemonin des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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Nüstern bebten. Ohne einen Hauch von Freude, sondern nur von Staunen und dem leisen Nagen ihres Blutdurstes erfüllt, flüsterte sie eine Antwort.
    »Etwas Wundervolles.«
    Eine ihrer Vampirdienerinnen, eine hoch gewachsene, braunhäutige Frau namens Catherine, die eine Austauschstudentin aus Taiwan gewesen war, bevor Veronique sie für sich beansprucht hatte, keuchte auf und ließ Ephialtes fast fallen.
    »Närrin!«, fauchte Veronique.
    »Es… es tut mir Leid«, stammelte die Frau, als wäre sie noch immer nichts anderes als ein Mensch. »Es ist nur… in ihm hat sich etwas bewegt.«
    »Heroldin, sieh dir seinen Bauch an«, sagte Konstantin in heiserem Flüsterton.
    Veronique betrachtete ihn nun genauer. Sein Unterleib war geschwollen. Unter der Haut bewegte sich etwas. Oder vielmehr jemand. Wesen, die von innen gegen die Haut drückten. Obwohl Veronique darauf vorbereitet gewesen war, betrachtete sie es voller Staunen.
    »Beeilt euch.«
    Hastig legten Konstantin, Catherine und die anderen Ephialtes’ Körper
    in das eigens hergerichtete Nest.
Das Baumaterial stammte zum größten Teil aus dem Gebäude selbst. Holz von ausrangierten Möbeln, Steine und Ziegel von eingestürzten Mauern, Kleidungsstücke, die früher den Menschen gehört hatten, deren Leichen jetzt im Keller verwesten.
    Wie auf Kommando traten alle zurück und gaben Veronique den Weg durch die Tür frei. Sie blieb stehen und blickte auf Ephialtes’ nackte Gestalt hinunter. Seine Haut hatte in den wenigen Momenten, die seit dem Ende des Rituals vergangen waren, das Aussehen und die Beschaffenheit von Wachs angenommen.
    Diese Tatsache registrierte sie jedoch nur mit einem kurzen Blick. Ihre Augen waren auf seinen geblähten Unterleib gerichtet. All ihre Diener waren jetzt verstummt. Keiner von ihnen wagte es, auch nur so zu tun, als würde er atmen, wie es viele Neugeborene in den ersten Tagen ihres untoten Daseins noch aus Gewohnheit taten. Und in dieser absoluten Stille hörten sie das Reißen. Malmen. Zerfetzen.
    Ephialtes’ Bauch wölbte sich nach oben, und dann zerriss die Haut, platzte auf, als drei Klauenpaare sich aus dem Fleisch wühlten. Drei Augenpaare glühten in einem tiefen, mesmerisierenden Rot in der Dunkelheit.
    »Die-Drei-die-eins-sind«, flüsterte Veronique. »Das Triumvirat.« Die Brut war von goldenen Schuppen bedeckt, an denen Blut und Schleim klebten. Ihre Klauen waren rasiermesserscharf, ihre Mäuler voller blitzender, klickender Zähne. Gezackte Knochenkämme, von nadelspitzen Stacheln gekrönt, schmückten ihre Köpfe und Schnauzen, sodass sie fast wie Reptilien aussahen, aber Reptilien, die geradewegs einem Albtraum entstiegen waren.
    Dennoch fraßen sie, suhlten sich in dem Eintopf aus Ephialtes’ Organen und Eingeweiden, schwelgten und schlemmten, während ihre Augen hin und her huschten und die Vampire belauerten, die sie bei ihrem grausigen Festschmaus wie gebannt beobachteten.
    »Sie sehen wie schreckliche kleine Drachen aus«, flüsterte Catherine staunend.
    »Sie sind wundervoll«, sagte Veronique. »Und dies ist erst der Anfang. Sie sind gerade erst geschlüpft. Aber in der Zeit zwischen dieser Nacht und der Nacht vor der Wiedervereinigung, wenn die Omen günstig und die Sterne uns gewogen sind, wird die Brut wachsen. Und wie sie wachsen wird.«
    Sie war sich dessen sicher. Die Meister hatten es ihr in ihren Träumen zugeflüstert. Neben anderen Dingen.
    »Aber damit die Jungen wachsen können«, fügte sie hinzu, während sie sich zu Konstantin umdrehte, »müssen sie fressen. Geh und hole einen der Toten aus dem Keller. Fang mit dem ältesten, ranzigsten Fleisch an. Ich nehme an, dass sie frisches Fleisch verschmähen werden.«
    Konstantin blinzelte. »Aber Ephialtes…«
    »… war schon sehr lange tot«, unterbrach Veronique. »Jetzt geh.« Dann wandte sie sich an die anderen. »Catherine. Ich habe einen äußerst wichtigen Auftrag für dich. Ich muss die Versammlung der Dreizehn vorbereiten. Ich überlasse es deswegen dir, die Friedhofsbesuche fortzusetzen. Uns darf die Nahrung für die Brut auf keinen Fall ausgehen. Selbst wenn du dafür jedes Grab in Sunnydale ausrauben müsstest.«

    »Vielleicht hat Dr. Frankenstein inzwischen alle Leichen, die er braucht?«, spekulierte Xander.
    »Hoffentlich nicht«, erwiderte Cordelia. »Ich meine, wenn er bereits das letzte Grab geplündert hat, werden wir den Kerl nie schnappen, und dann werden wir nie erfahren, was er vorhat. Und wenn er versucht, den perfekten

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