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Die Daemonin des Todes

Die Daemonin des Todes

Titel: Die Daemonin des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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Richtung davon. »Je schneller wir das hinter uns bringen, desto besser«, murmelte sie.
    Xander starrte Oz an.
    Oz zog eine Braue hoch.
    »Ich habe noch nie so viele Worte auf einmal von dir gehört«, sagte Xander verblüfft. »Und du… du hast Cordelia ein Kompliment gemacht.«
    Oz grinste nur und marschierte dann die kleine Anhöhe zu einer riesigen alten Familiengruft mit dem eingravierten Namen »HART« über dem Portal hinauf. Xander schaute ihm hinterher, drehte sich dann um und sah, dass Willow den Kopf schüttelte, seufzte und Oz liebevoll betrachtete.
    »Was?«, entfuhr es Xander. »Du bist nicht eifersüchtig? Er hat gerade gesagt, dass Cordelia schön ist.«
    »Nein«, erwiderte Willow. »Das hat er nicht. Nur jemand, der so eitel ist wie Cordelia, kann das als Kompliment auffassen.«
    Dann, voller Bewunderung für die Raffinesse ihres wortkargen Freundes, wandte sich Willow ab und folgte einem Weg, der senkrecht zu der Linie zwischen Oz und Cordelia verlief. Xander schüttelte verwirrt den Kopf und ging in die andere Richtung.
    Der Shady-Hill-Friedhof war keine große Augenweide. Angels Haus lag nicht weit entfernt, und wie fast alles in diesem Teil von Sunnydale hatte dieser Friedhof seine Glanzzeit in den vierziger und frühen fünfziger Jahren erlebt. Die Leute, die damals hier beerdigt worden waren, hatten genug Geld gehabt, ihre letzten Ruhestätten mit derartigem Pomp und Prunk zu gestalten, dass es nach Xanders Meinung ans Lächerliche grenzte. Es gab riesige Engel mit gezückten Schwertern und fette kleine Cherubine mit liebevoll geöffneten Armen. Es gab große Mausoleen mit kunstvollen Ornamenten, in denen zum Teil, laut den Inschriften, nur zwei oder drei Leute begraben lagen.
    Aber während die Jahre vergingen und viele der reichen Familien in neuere Viertel mit prächtigeren Häusern umzogen, war die Gegend um Shady Hill immer mehr heruntergekommen, fast wie ein Foto, vom Alter vergilbt und zerknittert. Dem Friedhof war es genauso ergangen. Überall gab es umgekippte, zerbrochene Grabsteine, die aussahen, als würden sie schon jahrelang so daliegen. An vielen Stellen wucherte Unkraut. Es war alles einfach… alt.
    »Alt«, flüsterte Xander.
    Er runzelte die Stirn, während sein Verstand fieberhaft arbeitete und sich in ungewöhnlichen Bahnen bewegte. Ohne anzuhalten, machte er kehrt und eilte hinter Willow her. Nach einer Weile lief er schneller. Es dauerte nicht mehr lange, bis er sie entdeckte und einen leisen Pfiff ausstieß, die verunglückte Imitation eines Vogelrufs, mit dem sie sich als Kinder immer verständigt hatten.
    Willow blieb abrupt stehen und blickte zu ihm zurück. Xander winkte ihr zu, und sie kam ihm mit schnellen Schritten entgegen. Aus den Augenwinkeln erhaschte er eine Bewegung, und als er sich umdrehte, sah er auch Cordelia näher kommen. Er spähte zur Anhöhe hinauf, aber alles, was er erkennen konnte, war die riesige Hart-Gruft. Keine Spur von Oz.
    »Was ist los?«, fragte Willow mit besorgtem Gesicht, als sie ihn erreichte.
    »Nur so ein Gedanke«, sagte er. »Die verschwundenen Toten… sie sind alle erst kürzlich verstorben, nicht wahr?«
    Dann war Cordelia bei ihnen. »Da drüben ist nichts«, meldete sie. »Nach Hause, bitte.«
    Sie ignorierten sie.
    »Nun, sie wurden alle im letzten Jahr oder so beerdigt«, erklärte Willow, »aber ich weiß nicht, ob man das als kürzlich bezeichnen kann.«
    »Jedenfalls waren sie kürzere Zeit begraben als alle anderen, die hier liegen«, sagte er. »Es ist nicht gerade so, als würden die frisch Verstorbenen Schlange stehen, um hier verbuddelt zu werden. Und wenn unser Freund das weiß, wird er wohl kaum hier aufkreuzen, oder?«
    »Hallo?«, sagte Cordelia lauter.
    »Aber es muss hier zumindest ein paar frische Gräber geben«, beharrte Willow stirnrunzelnd. »Und er kann nicht immer an denselben Stellen zuschlagen, oder die Polizei würde… nun, vermutlich nichts tun. Dennoch kommt es mir wahrscheinlich vor, dass er versucht, seine Aktivitäten zu verteilen.«
    »Ich weiß nicht«, meinte Xander. »Am besten sehen wir uns zunächst mal auf dem
Restfield-Friedhof um. Äh, was weiß ich? Vielleicht bin ich bloß…«
    »Eine Nervensäge«, unterbrach Cordelia. »Du weißt genug. Wenn du gehen willst, bin ich dabei. Wir müssen nur noch Oz suchen. Vielleicht fühle ich mich dann morgen früh doch noch wie ein Mensch.«
    »Doch noch?«, fragte Xander.
    Willow hatte ihr Denkergesicht aufgesetzt. Was Xander nur begrüßen

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