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Die Daemonin des Todes

Die Daemonin des Todes

Titel: Die Daemonin des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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konnte. Er hatte in dieser Nacht einen logischen Gedankengang gehabt, und er wollte seine geistige Gesundheit nicht aufs Spiel setzen, indem er einen zweiten Versuch wagte.
    »Aber in einem Punkt hast du vermutlich Recht, Xander«, sagte Willow freundlich. »Vielleicht sollten wir wirklich von hier verschwinden.«
    »Wisst ihr, wenn wir in Zukunft einfach das tun, was ich sage, werden diese Nächte viel schneller vergehen«, warf Cordelia ein. »Also, warum hauen wir nicht endlich…«
    Sie bekam plötzlich einen starren Gesichtsausdruck.
    »Cordelia?«, fragte Willow besorgt.
    Xander wedelte mit einer Hand vor ihrem Gesicht herum. »Was ist los?«
    Cordelia blickte nervös zu Boden und wich einen Schritt zurück. »Äh, nichts. Lasst uns einfach gehen. Ich muss nach Hause und… okay, in Ordnung. Ich kann es nicht ertragen, wenn ihr solchen Druck auf mich ausübt. Ihr seid wie die alten Verkäuferinnen bei Neiman Marcus.«
    Willow und Xander wechselten einen Blick.
    »Die beste Freundin meiner Mutter ist im letzten Sommer gestorben. Sie sind zusammen aufgewachsen, also musste meine Mutter zur Beerdigung gehen. Sie hat mich mitgeschleift. Die alte Dame wurde hier beerdigt«, sagte Cordelia widerwillig. »Auf der anderen Seite des Hügels.«
    Willow nickte bedächtig. »Also gibt es hier mindestens ein frisches Grab.« Plötzlich blinzelte sie und blickte zum Hügel hinauf. »Oz braucht aber lange.«
    Xander sah sie an, bemerkte ihre Beunruhigung und spürte selbst leichte Besorgnis. »Finden wir heraus, warum«, sagte er.
    Die drei stiegen die Anhöhe hinauf. Sie marschierten direkt auf die Hart-Gruft zu, und als sie nur noch ein Dutzend Schritte entfernt waren, wurde Xander langsamer und bedeutete den Mädchen mit einem Wink, stehen zu bleiben.
    Die Tür zur Gruft, eine massive Platte aus dickem Eisen, stand zehn oder fünfzehn Zentimeter offen.
    »Ihr glaubt doch nicht, dass Oz…«, begann Xander, um dann zu verstummen.
    Sie mussten nachsehen. Oder zumindest hätten sie es getan, wenn Oz nicht in diesem Moment aus den tiefen Schatten im Inneren der Gruft aufgetaucht wäre. Er steckte den Kopf um die Ecke und winkte ihnen zu. Schweigend klopfte er gegen die Außenwand der Gruft, um ihnen zu zeigen, dass sie seinem Beispiel folgen und sich dicht an ihr halten sollten.
    Willow und Xander hefteten sich an seine Fersen, während Cordelia das Schlusslicht bildete. Als sie die Rückseite der Gruft erreichten, beugte sich Oz vorsichtig nach vorn und spähte um die Ecke. Er zog den Kopf zurück und winkte Willow zu, ebenfalls einen Blick zu riskieren. Als sie den Kopf zurückzog, machte sie ein Gesicht, das Xander ganz und gar nicht gefiel.
    Aber er spähte trotzdem um die Ecke.
    Dicht unterhalb des Hügelkamms, auf dem die Gruft errichtet worden war, bewegten sich drei Gestalten in den Schatten um einen marmornen, von einem brüllenden Löwen gekrönten Grabstein. Zwei der drei hielten Schaufeln in den Händen und waren emsig dabei, die arme Seele auszubuddeln, die auf dem Grund dieses Grabes lag.
    Xander zog den Kopf zurück, lehnte sich an den kalten Stein der Gruft und seufzte.
    »Ich muss es mir nicht ansehen«, wisperte Cordelia.
    »Wisst ihr, das ist der Unterschied zwischen Sunnydale und allen anderen Städten«, sagte Xander in einem heiseren, frustrierten Flüsterton. »In Denver oder Tucson oder im abgedrehten North Dakota mag es hin und wieder einen Fall von Grabräuberei geben. Aber hier ist sie ein Massensport.«
    »Still«, zischte Willow und zog tadelnd die Brauen zusammen.
    »Gut, gut«, seufzte Xander. »Und was jetzt?«
    »Wir gehen zum Transporter, suchen ein Telefon und geben der Polizei einen anonymen Tipp«, sagte Cordelia schleppend, als hätte sie Mühe, ihren eigenen Gedanken zu folgen. »Und ich werde nie wieder mein Handy in meiner Handtasche lassen.«
    »Aber, na ja, was ist, wenn sie dann schon verschwunden sind?«, fragte Willow. »Sie werden unerkannt entkommen.«
    »Und wie sieht dein Plan aus?«, fauchte Cordelia vielleicht etwas zu laut.» Ein wenig Hexerei? Vielleicht ein kleiner Axtmord? Das sind Verbrecher. Dafür ist die Polizei zuständig.«
    »Vielleicht in anderen Städten«, sagte Oz grimmig.
    Alle sahen ihn an, aber Oz spähte noch immer um die Ecke und beobachtete die Grabräuber. Endlich schaute er sich um. Sein Blick glitt an Cordelia vorbei, verharrte aber einen Moment bei Xander, um dann zu Willow zu wandern.
    »Ich bin für Zivilcourage. Wir nehmen sie fest«, erklärte

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