Die Daemonin des Todes
einem Dämon zusammen. Es ist wahnsinnig aufregend.« Sie sah Angel lüstern an. »Du weißt, was ich meine, Süßer?«
»Ja, er weiß es«, sagte Tergazzi knapp. »Er ist ein Vampir.«
Ihre Augen wurden groß. »Echt? Wow.«
»He.« Tergazzi gab ihr einen Klaps aufs Hinterteil. »Los, hol das Buch.«
»Sicher, Baby.« Sie zog einen Schmollmund. »Kein Grund, gleich sauer zu werden. Du weißt doch, dass ich dein Mädchen bin.«
Als sie sich abwandte, zwinkerte sie Angel zu. Xander bemerkte es. Angel auch. Aber der Dämon bekam es nicht mit. Wie hypnotisiert blickte er ihr nach, als sie zu der Baumgruppe stolzierte und verschwand.
»Ist sie nicht fantastisch? Eine Braut wie sie könnte jeden Mann haben. Aber sie weiß, wo das schnelle Geld zu holen ist.«
»Es genügt, wenn sie das Buch holt«, knurrte Angel.
»Sie ist dabei, sie ist dabei.« Tergazzi gestikulierte. »Sie wird gleich wieder zurück sein.«
Tatsächlich tauchte Queenie kurz danach wieder aus der dunklen Nacht auf, mit einem riesigen dunklen Gegenstand in den Händen. Xander trat höchst neugierig vor. Er war nicht sicher, ob er jemals ein derart dickes Buch gesehen hatte.
Queenie legte den Gegenstand auf den Boden. Es war eine Art Box, erkannte Xander. Schwungvoll öffnete Tergazzi den Deckel. Dann leuchtete er mit der Taschenlampe hinein.
Angel fluchte. Xander ebenfalls.
Die Box enthielt die halb verkohlten Schnipsel uralter Pergamente, offenbar Schriftrollen schwarzmagischen Inhalts, wenn Xander sich nicht täuschte.
»Was soll das?« Angel stürzte sich auf den Dämon und packte ihn am Kragen. Der Dämon zappelte mit den Beinen, als Angel ihn vom Boden riss.
»Es ist alles da, ich schwöre es!« Tergazzi versuchte, sich aus Angels Griff zu befreien, aber ohne Erfolg. »Es war schon in diesem Zustand, als ich es bekam.«
Angel ließ ihn los. Er landete mit dem Hintern auf dem Boden. Queenie beugte sich zu ihm und tätschelte ihm tröstend den Kopf.
»Es stimmt, Mr. Vampir«, sagte sie mit verführerisch klingender Stimme. »Wir sind keine Betrüger.« Sie beugte sich nach vorn, um Angel einen besseren Blick auf ihre körperlichen Vorzüge zu gestatten.
Angel seufzte schwer. Xander sagte: »He, Mann, es ist besser als nichts.«
»Dessen bin ich mir nicht sicher.« Angel sah Tergazzi mit zusammengekniffenen Augen an. »Wenn du meine Zeit verschwendet hast…«
»Unsere Zeit«, korrigierte Xander. »He, Mann, du hast viel mehr davon als ich.«
»Ich habe einen Vorschlag«, sagte Tergazzi hastig. »Ihr Jungs nehmt es erst mal mit. Seht es euch in Ruhe an. Wenn ihr es gebrauchen könnt, treffen wir uns bei Willy’s, und ihr bezahlt mir, was es euch wert ist.« Als er Angels misstrauische Miene sah, ergriff er die Box und stellte sie vor ihn hin. »Nehmt sie mit. Ich vertraue euch.«
»Du hast keinen Grund dazu«, entgegnete Angel.
»Nein. Aber im Ernst, ihr habt einen guten Ruf im Untergrund. Ihr seid hart, aber gerecht.«
Xander schnaubte. Angel hob die Box auf und herrschte Tergazzi an: »Hol den Deckel. Wir unterhalten uns später weiter.«
»Sicher, sicher.« Tergazzi stolperte fast über seine eigenen Beine, als er den Deckel holte. Queenie half ihm, den Deckel wieder zu befestigen. Er klopfte auf die Box und lächelte Angel nervös an. »Wir bleiben in Verbindung.«
Angel funkelte ihn an. Ohne ein weiteres Wort ging er davon.
»Auf Wiedersehen, Mr. Vampir!«, rief Queenie traurig.
Angel sagte nichts. Er hatte offenbar nichts zu sagen.
Nach einer Weile blieb Xander stehen und schnappte mit schmerzender Lunge nach Luft.
»Erschöpft?«, fragte Angel.
»Nein«, keuchte Xander. »Ich bin okay. Bringen wir dieses Ding zu Giles.«
Drei Nächte später stand Buffy vor einem weiteren offenen Grab auf dem Restfield-Friedhof und trat große Erdklumpen in die Grube. Sie war noch immer wütend, weil sie sich in jener Nacht - der Nacht des Überfalls auf das Sun Cinema - so leicht hatte manipulieren lassen. Veronique hatte Buffy lange genug abgelenkt, sodass ihre Vampirkumpane drei Dutzend Menschen töten und spurlos wieder verschwinden konnten. Seit drei Tagen hatte es kein Zeichen mehr von ihnen gegeben, sah man von den ausgeraubten Gräbern ab. Und sie gingen immer geschickter vor. Buffy hatte noch keinen von ihnen beim Leichendiebstahl ertappen, geschweige daran hindern können.
Die Lage wurde immer schlimmer. Inzwischen berichteten auch die Lokalzeitungen über die Grabschändungen. Offenbar hatte eine arme alte Dame das
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