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Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel

Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel

Titel: Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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dem Bad gekommen, warf sie einen Blick auf die Uhr. Schon halb eins und sie war noch nicht einmal angezogen. Verdammt! Weil sie nicht noch mehr kostbare Zeit mit der Kleidersuche verschwenden wollte, griff sie nach dem erstbesten Rock und einem schlichten weißen Spaghetti-Top. Sie schnappte sich ihre Handtasche, schlüpfte in die Sandalen und band sich dabei die Haare zu einem Pferdeschwanz. Dann verließ sie das Apartment.
    Es war ein heißer Tag, dennoch fegte eine stetig frische Meeresbrise über die Insel, was die Hitze erträglicher machte. Sarah brauchte nicht ganz so lange, wie sie gedacht hatte. Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass sie den Weg schon einmal gelaufen war. Jedenfalls erreichte sie den Hügel in nur knapp einer Stunde. Dabei hatte das Hinaufsteigen am meisten Zeit beansprucht. Sie kam an den Stallungen vorbei und winkte Zara im Vorbeigehen zu. Von dort aus brauchte sie noch einmal zehn Minuten, um den Wald zu durchqueren, dann stand sie vor dem Schloss. Sie sah zu den gewaltigen Mauern auf und ließ den königlichen Anblick auf sich wirken.
    Gestern hatte sie die Ansicht gar nicht richtig genießen können, weil Jake dabei gewesen war und sie nicht den Eindruck hatte vermitteln wollen, noch nie ein Schloss gesehen zu haben. Nun war sie jedoch allein und konnte den Anblick voll und ganz genießen. Sie berührte das zweifellos alte Gestein und zeichnete die Konturen mit den Fingern nach. Dann begab sie sich zur Eingangstür und blieb unschlüssig davor stehen. Jake hatte gesagt, dass die Dawsons keine Besucher mochten, deshalb wollte sie ungern klopfen. Andererseits war weit und breit keine Spur von ihm, was vermuten ließ, dass er sich noch im Schloss befand. Ach, hab dich nicht so , sagte sie zu sich selbst. Was soll schon passieren? Du bist hier Gast. Und genaugenommen müssen sich die Dawsons sogar bei dir entschuldigen. Immerhin sind sie für ihre Gäste verantwortlich und dein Urlaub ist ja bisher nicht gerade angenehm verlaufen.
    Ihr Blick fiel auf den Türklopfer. Er war aus Messing und hatte die Form eines weiblichen Kopfes. Sarah musste lächeln. Was wäre auch ein Schloss ohne einen wuchtigen Türklopfer gewesen. Sie räusperte sich, rückte ihren Rock zurecht und klopfte an. Die schwere Tür schwang bei der ersten Berührung auf, was angesichts der massiven Tür irritierend war. Sie öffnete sich allerdings nur einen Fußbreit. Sarah blieb in der Position verharrend und lauschte auf eine Reaktion. Nichts.
    »Hallo?«, rief sie in die Lücke hinein, doch niemand antwortete. Zögerlich drückte sie die Tür auf und blieb auf der Schwelle stehen.
    »Wow«, hauchte sie, als sie die großzügige Eingangshalle erblickte. Diese lag vollkommen im Dunkeln und nur das hereinfallende Sonnenlicht sorgte für etwas Beleuchtung. Dadurch wirkte der Ort nur noch magischer. Der Boden, die Wände und das Mobiliar waren aus dunklem Holz, was das Innenleben gewollt düster wirken ließ. Der Eingangsbereich war in zwei Etagen aufgeteilt. Im Erdgeschoss sammelten sich eine Reihe auffällig gehauener Skulpturen, menschengroße Kerzenständer und diverse Antiquitäten. Außerdem gab es unzählige Türen, die in so ziemlich jede Richtung des Schlosses führten. Das Prachtvollste war allerdings die Doppeltreppe, dessen geschwungene Stufen den Übergang in die nächste Etage bildeten. Sarah war so überwältigt, dass sie gar nicht merkte, wie sie den Vorraum betrat. Es war, als würde sie der Anblick magisch anziehen. Erst als sie inmitten der Eingangshalle stand und zu einem gewaltigen Kronleuchter aufsah, fiel es ihr auf.
    Du solltest nicht hier sein , ermahnte sie sich. Das war Hausfriedensbruch. Dafür konnte sie angezeigt werden. Sie wandte sich zur Tür und wollte das Gebäude verlassen, um draußen auf Jake zu warten, als die Tür ins Schloss fiel. Es war, als hätte ein starker Windstoß sie zugeworfen, nur gab es hier gar keinen Luftzug. Sarah eilte zum Eingang und rüttelte am Türklopfer, doch das schwere Holz rührte sich nicht.
    »Verdammt!«, fluchte sie und ließ sich mit dem gesamten Gewicht nach hinten fallen – erfolglos. Sie versuchte es noch ein paar Mal, doch es half kein Rütteln und Fluchen. Die Tür blieb verschlossen. Sarah konnte nicht einmal sehen, an welcher Stelle die Tür klemmte, denn die Finsternis verhinderte, dass sie auch nur die Hand vor Augen sah. Als sie sich der Dunkelheit bewusst wurde, erstarrte sie. Mit dem Rücken zur Eingangshalle blieb sie stehen und lauschte

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