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Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel

Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel

Titel: Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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lehnte ihre pochende Stirn an die kalte Steinwand. Ihr war ganz schwindelig von den Geschehnissen und ihr Shirt schweißgetränkt. Sie schloss die Augen und hörte Samuels verzweifelte Stimme.
    »Was … was machst du, Bruder? Was soll das?«
    Sarah hielt sich die Ohren zu und betete, doch konnte sie Samuels verzweifelte Stimme nicht ausblenden. Sekunden später schlug sie die Augen auf. Was tat sie hier nur? Wie konnte sie zulassen, dass Jake seinen Bruder tötete? Ja, Samuel war ein Vergewaltiger und Mörder, aber er war auch ein Mensch. Und vielleicht hatte erst Eric ihn zu dem gemacht, was er war.
    »Ich kann nicht«, flüsterte sie und stieß sich von der Wand ab. Sie konnte einfach nicht zulassen, dass er Samuel tötete. Jake hatte gesagt, dass Eric sie beide ebenfalls unter Drogen gesetzt hat. Das würde Samuels Taten zwar nicht entschuldigen, aber zumindest erklären, warum er so drauf war. Vielleicht konnte man ihm noch helfen.
    »Warte! Nein!«, hörte sie Samuel schreien und schloss sich seinem verzweifelten Ausruf an. Dann erklangen drei Schüsse. Sarah stürmte genau in dem Moment hinein, als Samuels Kopf auf seine Schulter sank. Er war bis zur Wand zurückgewichen und hatte wohl gerade aufstehen wollen, denn seine Beine waren angewinkelt und die Hände auf dem Boden abgestützt. Nun sackte sein Körper zusammen. Sarahs Augen waren vor Schreck weit geöffnet, genau wie ihr Mund.
    »Was machst du hier? Du solltest doch draußen warten«, herrschte Jake sie an. Er kam zu ihr und drängte sie aus dem Raum, doch sie konnte ihren Blick nicht von dem Blutfleck an der Wand lösen. Er hatte es getan! Er hatte wirklich seinen Bruder erschossen.
    »Hey! Sieh mich an!«, verlangte Jake, als sie den Raum verlassen hatten, doch Sarah reagierte nicht. Alles, was sie sah, waren Samuels geweitete Augen, die sie vorwurfsvoll anstarrten. Als ihm klar wurde, dass Sarah einen Schock hatte, packte er sie am Arm und zog sie mit sich. Noch während sie die Kerkertreppen hinaufstiegen, übergab sie sich, doch Jake zog sie unerlässlich weiter. Auf der Steinbank, neben der Kerkertreppe, setzte er sie ab. Dann machte er ihren Mund mit seinem Ärmel sauber und zwang sie, ihn anzusehen.
    »Sarah, bitte. Du musst dich jetzt zusammenreißen. Eric könnte hier jeden Moment aufkreuzen und dann musst du bei klarem Verstand sein.«
    »Du hast ihn erschossen«, flüsterte sie und starrte ihn mit geweiteten Augen an.
    »Ja, das habe ich. Aber darüber brauchst du dir jetzt keine Gedanken machen. Jetzt geht es um dein Leben, also nimm dich zusammen.«
    Sie sah ihn an und schüttelte den Kopf. Sie konnte nicht, wollte jetzt nicht klar denken. Er musste es ihr angesehen haben, denn er murmelte eine Entschuldigung und verpasste ihr eine Ohrfeige. Sarahs Kopf flog zur Seite und ihr war, als würde ein Vorhang von ihren Augen fallen.
    »Behandelt man so eine Dame?«, erklang Erics Stimme, als er um die Ecke trat. Erschrocken flogen ihre Köpfe in seine Richtung, dann drückte Eric ab. Dank Jakes guter Reflexe wurde Sarah aus der Schussbahn gerissen, sodass die Kugeln sie nur knapp verfehlten. Er zog sie hinter sich her und gemeinsam hasteten sie durch die dunklen Schlossgänge. Weil Eric weiterhin auf sie schoss, mussten sie sich immer wieder ducken, was es Jake schwer machte, das Feuer zu erwidern. Nachdem sie um die gefühlt hundertste Ecke gelaufen waren, machte Sarah allmählich schlapp.
    »Kann nicht mehr«, keuchte sie und ließ sich immer mehr von Jake ziehen. Er packte sie fester und zog sie unerlässlich mit, dann bemerkte sie etwas Feuchtes auf ihrem Arm.
    »Oh mein Gott, Jake!«, rief sie und starrte auf seine Schulter. Er war angeschossen worden! Als sie um die nächste Ecke liefen, drückte er sie gegen die Wand und schoss blind um die Ecke. Erics Schritte erstarben augenblicklich.
    »Was soll das, Jake? Ihr könnt nicht entkommen und für das, was du Samuel angetan hast, werde ich dich töten.«
    »Ich habe keine Angst vor dem Tod, aber ich werde nicht ohne dich gehen«, erwiderte Jake und riskierte einen Blick um die Ecke. Sofort erklang ein Schuss und er konnte den Kopf geradeso zurückreißen. Jake lehnte sich ebenfalls an die Wand und betastete seine blutende Wunde. Zu seinen Füßen bildete sich ein immer größer werdender Blutfleck, doch er beachtete ihn nicht weiter und deutete stattdessen auf die Spritze in Sarahs Händen. Als er eine auffordernde Geste machte, schüttelte sie den Kopf. Sie würde nicht ohne ihn

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