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Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Titel: Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Rohde
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Kollegin, Lene Becker, hat mir erzählt, dass Sie sich an die Ermordete Brigitte Melzer erinnert haben. Ich bitte Sie, mir noch einmal von dem Abend zu erzählen. Vielleicht ist Ihnen doch noch etwas eingefallen. Es zählt jede noch so winzige Information. Sie haben sicher schon von dem zweiten Mord gehört. Es handelt sich um eine Freundin von Brigitte. Wir müssen jede, wirklich jede Information bekommen.«
    » Das verstehe ich. Nur – ich habe Lene schon alles gesagt. Es war nur ein sehr kurzer Moment, ein flüchtiger Eindruck. Ein großer Mann, größer als ich oder Sie, und kräftiger. Eine athletische Figur. Und irgendwie mitteldunkles Haar. Nicht richtig dunkel, eher braun. Aber das ist nur ungenau. Ich habe inzwischen so viel darüber nachgedacht, mehr fällt mir einfach nicht ein. Aber vielleicht weiß Gislain, der Chef der Zenit Bar noch etwas mehr. Wenn er an dem Abend da war. Er hat eine sehr gute Beobachtungsgabe. Das habe ich schon oft an ihm bemerkt.« Seine langgliedrigen Finger fuhren durch sein dichtes Haar. Noch dichter als meins - und welliger, dachte Renaud.
    » Und das andere Mädchen? Haben Sie ein Foto? Dann kann ich ja auch mal schauen, ob ich etwas über sie weiß. Sie war auch Deutsche, nicht wahr?«
    Aber Renaud würde erst am nächsten Morgen ein Foto vorbeibringen –  »Oder Lene zeigt es Ihnen. Maries Mutter bringt mir ein neueres Bild
    mit. «
    » Furchtbar. Arme Frauen, die Mütter, meine ich. Wir, meine Frau und ich, haben auch drei Kinder, drei Mädchen. Ich würde durchdrehen, wenn einer von ihnen etwas passieren würde.«
    Renaud ging hinüber zur Zenit Bar . Da es erst sieben Uhr war, war das Restaurant noch leer. Geschmackvolle Dekoration, indisch inspiriert, ein Zeichen von Yin und Yang an den Fenstern. Sanfte Rottöne in Wandfarbe und Stoffdekoration. Hübsch. Nur das breite, antike Bett in der Mitte wirkte etwas deplaziert und verwirrend. Renaud schmunzelte. Na ja.
    Der Chef war noch nicht da. Ob er in einer Stunde etwa wiederkommen kön nte? -Verdammt, er hatte sich auf einen Abend mit Juana gefreut. Nun hing er hier rum.
    Er meldete sich be i seiner Frau wieder ab, nachdem er ihr gerade vor zwanzig Minuten einen aufregenden gemeinsamen Abend versprochen hatte. Ich zünde schon mal die Kerzen an und nehme ein Bad, hatte sie gelockt, auch wenn es vielleicht nicht ganz ernst gemeint war.
    Er befragte das Personal, erntete aber nur bedauerndes Kopfschütteln. Zwei Kellner konnten sich nicht an das Mädchen erinnern, der dri tte, der Barkeeper, hatte erst vor drei Tagen in der Bar angefangen.
    » Vorher stand der Chef selbst hinter der Bar«, nahm er die Antwort auf Renauds noch nicht gestellte nächste Frage vorweg.
    Also ging er zum Essen wieder hinüber zu Émile. Setzte sich so, dass er ungehindert auf das Meer und zugleich in das Lokal sehen konnte. Er bestellte ein Bier und ein Steak. Erst jetzt merkte er, wie hungrig er war. Der Duft des Grillens wehte leicht herüber, als er das Fleisch auf den Rost klatschen hörte. Zumindest nahm er an, dass es sein Steak war, das da leichte Rauchwolken entwickelte.
    Was für ein Tag. Er konnte immer noch nicht begreifen, warum es zu dem zweiten Mord gekommen war. Er fragte sich, ob sie nicht vielleicht zu sehr zweigleisig dachten. Alle, die an der Aufklärung arbeiteten. Vielleicht war es Zufall, dass gerade Marie… Aber dieser Zufall wäre ein Ereignis gegen jede Wahrscheinlichkeit. Einfach so wenig logisch. Bei der Anzahl der Urlauber hier. Wie zwei Muscheln, die man „zufällig « am Strand findet, 300m auseinanderliegend, und die sich genau gleichen. Inklusive des gleichen Stücks, das abgebrochen ist. – Jetzt spinnst du aber mit deinem Vergleich. Zu viele Sandkörner vor dir, beendete er seine Analogie. Das Steak kam und schmeckte hervorragend. Dann ein  Espresso. Nun ging es ihm schon besser. Nein, sie lagen richtig mit der Vermutung, dass die beiden Morde zusammenhingen. Die Motive, die sie gefunden hatten, waren einigermaßen plausibel. Wenn sich doch nur dieser Sebastian melden würde. Sie hatten immer noch keine Handynummer von ihm. Vielleicht würde sie Lene heute Abend bekommen, wenn sie Marion traf und daran dachte. Natürlich hatte Brigittes Mutter kein Interesse daran ihre neu erworbene Familie gleich unter Mordverdacht der französischen Polizei zu finden. Ach, Luc, du hast heute die Nase voll. Kein Wunder.
    Er wollte gerade Émile herbeiwinken um zu zahlen, als er dessen Stimme »Gislain, einen Moment!« rufen

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