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Die denkenden Wälder

Die denkenden Wälder

Titel: Die denkenden Wälder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Tsingahn ab, aber sie waren die besten, die Hansen hatte. Sie wurden sofort von ihrem Projekt abgezogen und bekamen die sorgfältig eingesammelten Papierstücke und Reste seiner Notizbücher sowie den Auftrag, Tsingahns Arbeit zu rekonstruieren. Schließlich fand man einen zweiten Knollen von der Art wie der erste, der vom Feuer zerstört worden war, und brachte ihn in die Station. Man gab ihn Chittagong und Celebes, die damit arbeiteten, während neu installierte Sicherheitsmonitore sie dauernd überwachten, alles überprüften, angefangen beim Herzschlag der Wissenschaftler bis zum Knurren ihres Magens. Beide Männer standen ihrem Projekt alles andere als begeistert gegenüber, besonders wenn sie den Tod ihres Gefährten bedachten. Aber die Befehle kamen von einer wütenden Person an einem großen Schreibtisch, der viele Parsek entfernt stand. Gegen sie gab es keinen Widerspruch. Nearchose kehrte zu seinen Pflichten zurück. Er saß auf seinem Posten und brütete darüber nach, was in einem gewöhnlichen Stück Holz sein könnte, das jemand von so rationaler Grundhaltung wie Tsingahn dazu bringen konnte, durchzudrehen. Solche Dinge geschahen, und er brauchte sich darüber nicht den Kopf zu zerbrechen. Aber er konnte einfach nicht anders.
    Er seufzte und zwang sich, wieder auf die ihn umgebende grüne Mauer zu blicken.
    Verdammt, er hatte all dieses Grün satt

6
    »Autsch!«
    Born blieb stehen und sah sich nach seinen Schützlingen um. Logan hüpfte ungeschickt auf einem Fuß auf dem Kabbl und hielt sich an einer Liane fest. Born ließ die Schlingpflanzenwurzel los, die er gerade hielt, und ließ sich neben Logan fallen. Sie setzte sich und hielt ihr linkes Bein. Sie schien eher ärgerlich als verletzt. Cohoma studierte etwas, das Logan mit einer Hand abdeckte. »Was ist?«
    Sie lächelte ihn an. Auf ihrer Stirn standen kleine Schweißtropfen. »Ich bin auf etwas getreten.« Sie sah sich um, gestikulierte. »Diese Blume dort... ist mir durch den Stiefel gedrungen.«
    Born sah die winzige Ansammlung hellorangeroter Dornen, die aus der Mitte des winzigen Buketts sechsblättriger Lavendelblüten hervorstach. Sein Ausdruck veränderte sich, und seine Hand griff unter seinen Umhang. Er holte das Messer heraus.
    »Hey!« Cohoma wollte zwischen sie treten. Born schob den Größeren einfach weg. Cohoma stolperte und wäre fast vom Kabbl gefallen.
    »Hinlegen!« befahl Born Logan und drückte sie gleichzeitig mit der Hand hinunter. Sie war zu verblüfft, um sich zu wehren, wollte sich aber gleich wieder aufsetzen, stützte sich mit den Händen ab.
    »Born, was machst du? Es sticht ein wenig, aber . . .« Er riß ihr den Stiefel herunter, und sie kippte wieder um, schlug sich den Kopf am Holz auf. Dann hob er ihr Bein an und hielt das Messer darüber.
    »Warte doch, Born!« Ihre Stimme klang hysterisch. Cohoma hatte inzwischen wieder Fuß gefaßt und kam jetzt drohend auf den Jäger zu.
    »Augenblick mal, du Knirps. Erkläre . . .« Über ihm war ein warnendes Grollen zu hören, und er blickte auf. Ruumahum beugte sich über den Kabbl, hielt sich mit den vier Hinterbeinen daran fest, die Vorderpfoten hingen mit ausgefahrenen Klauen herunter. Der Pelziger lächelte und zeigte dabei mehr Elfenbein als ein Konzertflügel. Cohoma sah in drei Augen und ballte die Fäuste, hielt sie aber an seiner Seite.
    »Das tut jetzt etwas weh«, sagte Born schnell. Sein Messer schnitt direkt über den drei roten Punkten in ihre Fußsohle. Logan stieß einen wilden Schrei aus, fiel nach hinten und versuchte sich zu befreien. Born hielt ihren Fuß fest, legte den Mund auf die blutende Wunde, saugte und spuckte, saugte und spuckte. Als er fertig war, weinte sie leise und zitterte. Nach einem vorsichtigen Blick auf Ruumahum trat Cohoma neben sie, um sie zu trösten. Born achtete nicht auf die Fragen des Riesen, sondern sah sich in dem Blattwerk um, das sie umgab. Dann fand er, was er brauchte, ein paar zylinderförmige Blüten, die aus einem nahen Zweig wuchsen. Er suchte einen alten aus und schnitt ihn unten ab. Er war etwa halb so lang wie sein Arm. Dann schnitt er die Spitze ab, so daß man ein hohles Rohr sehen konnte, das mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt war. Er trank die Flüssigkeit, seufzte und suchte einen zweiten Zylinder. Den bot er der verletzten Frau an. Logan rieb sich immer noch die Augen und starrte ihn an.
    »Trink das«, befahl er. Sie wollte nach dem Zylinder greifen, zuckte aber zusammen, als der Stengel sich weich

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