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Die denkenden Wälder

Die denkenden Wälder

Titel: Die denkenden Wälder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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nicht vorstellen, daß jemand anderer als du auserwählt wird. Und eine solche Position wäre sehr vorteilhaft für dich.«
    Losting hörte zu und blieb stumm. Sein Respekt für Borns Intelligenz war ebenso groß wie seine Abneigung gegenüber seiner Person. Er lehnte sich an Geeliwan und hörte zu, was Born den Riesen zu sagen hatte.
    »Die Welt, von der ihr uns erzählt, scheint mir nicht sehr einladend zu sein«, erwiderte Born und hob die Hand, als Cohoma sich anschickte, einen Einwand vorzubringen, »aber das ist natürlich eine Frage der persönlichen Wahl. Es ist offensichtlich, daß ihr unserer Welt ähnliche Gefühle entgegenbringt. Das hat nichts zu besagen.« Er hielt nachdenklich inne und beugte sich dann vor, um seine Worte zu unterstreichen. »Was ich wissen möchte, ist folgendes: Wenn ihr mit eurer eigenen Welt so zufrieden seid und mit den anderen, die es, wie ihr behauptet, gibt, weshalb kommt ihr dann unter so großen Mühen und Strapazen auf unsere Welt?« Plötzlich wirkte das Gesicht des Jägers, das im Halbschatten der Flammen lag, lauernd und hellwach.
    Cohoma und Logan tauschten Blicke. »Dafür gibt es zwei Gründe, Born«, erwiderte sie nach einer Pause. »Der eine ist, daß wir lernen, daß wir verstehen wollen der andere . . . nun, ich glaube, du wirst ihn begreifen. Ich weiß nicht, ob Häuptling Sand oder Leser, der Schamane, ihn begreifen würde.« Sie spielte mit einem Zweig und schnippte eine glühende Kohle zu dem vom Regen durchnäßten Rand der Höhle. Es zischte, als die Tropfen darauf fielen. »Es hat mit dem Erwerb von etwas zu tun, das man Geld nennt, und das wieder hängt mit dem Handel zusammen. In der Station wird dir das alles erklärt werden. Sobald du deine Stellung im Hinblick auf diese Sache zu verstehen gelernt hast, wirst du auch einsehen, warum ich im Augenblick zögere, auf Einzelheiten einzugehen. Ich will nur sagen, daß du und dein Volk daraus beträchtlichen Nutzen ziehen werdet. Ebenso wie Jan und ich und unsere Freunde.
    Das andere ist bei manchen Menschen weniger, bei anderen mehr ausgeprägt Neugierde. Das, was dich dazu getrieben hat, zu unserem Skimmer hinunterzusteigen, um zu sehen, was das war. Jener Teil deines Wesens, der dich gegen deine Einsicht und gegen den Rat deiner Freunde dazu treibt, den Versuch zu machen, uns sicher zu unserer Station zurückzuführen. Und dieses Etwas ist es auch, das die Menschheit und die Thranx von Stern zu Stern getrieben hat Neugierde und dieses andere.«
    »Was sind Thranx?« wollte Born wissen.
    »Das sind Leute, die dir, glaube ich, gefallen würden, Born.«
    Sie starrte in die Dunkelheit hinaus. »Und denen diese Welt sehr gefallen würde, mehr noch als meinen Leuten.«
    »Gibt es solche Thranx in eurer Station?« fragte Losting plötzlich.
    »Nein. Unserer . . .« - sie zögerte - »unserer Gesellschaft oder Gruppe, Organisation, Stamm, wenn du willst, gehören keine an.« Sie lächelte. »Wenn wir die Station erreichen, wird alles viel verständlicher werden.«
    »Ganz bestimmt«, meinte Born und starrte in die tanzenden Flammen.
    Später, als er sich in seinen Umhang hüllte und sich eng an den schnarchenden Ruumahum schmiegte, fragte er sich, ob wirklich alles verständlicher werden würde. Und dann fragte er sich, ob er das überhaupt wünschte.

10
    Niemand weiß, wie leise sich ein großes Tier bewegen kann, bis einmal ein ausgewachsener Pelziger dicht an ihn herangetappt ist. Ruumahum bewegte sich auf diese Weise. Als der Geruch ihn weckte, erhob er sich so leise, daß selbst Born mit seinem leichten Schlaf nicht aufwachte. Die Witterung kam von draußen, von oben und war so ausgeprägt, daß der Geruch durch zwei Etagen und den immer noch fallenden Regen drang. Geeliwan regte sich im Schlaf, als Ruumahum an den Eingang der Höhle tappte. Er schob den Kopf hinaus und blickte mit drei scharfen Augen nach oben, blinzelte häufig wegen des dichten Regens. Der Geruch war unverkennbar, aber es schadete nicht, sich zu vergewissern. Er packte das Holz mit den Vorderbeinen, folgte mit dem mittleren Beinpaar nach, dann dem hinteren, und schwang sich auf den Ast hinauf. Seine mächtigen Beinmuskeln spannten sich, als er sich lautlos an dem Stamm nach oben zog.
    Das war mühsamer, als sich in der dichten Vegetation einen spiralenförmigen Weg zu suchen, aber wenn seine Vermutung zutraf, hatte er dafür keine Zeit. Das Haar hinter seinen Ohren sträubte sich, als der drohende Geruch sich verstärkte. Es gibt nur wenige

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