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die Detektivin in Jeans

die Detektivin in Jeans

Titel: die Detektivin in Jeans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Kreuter
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doch einmal. Weshalb
macht ihr den heranwachsenden Jugendlichen nicht deutlich, daß ihr bei der
Verbrechensbekämpfung zwar manchmal hart zugreifen müßt, andererseits aber auch
die Mithilfe der Bevölkerung dankbar anerkennt — weil ihr nämlich auf sie
angewiesen seid. Aber manche Beamte benehmen sich einfach hysterisch, wenn eine
Großfahndung läuft. Das schüchtert die Jugendlichen ein.“
    „Danke für die Belehrung“,
sagte der Kommissar verärgert. „Bitte“, erwiderte Florian Seibold nicht minder
verschnupft, denn er war sehr erregt über das, was er von Kresser erfahren
hatte.
    „Jedenfalls weißt du jetzt
genauestens Bescheid“, erklärte Kresser ungeduldig.
    „Warte mal!“ bat Florian
Seibold, als er merkte, daß der Kommissar auflegen wollte. „Wie geht‚s dem
Mädchen? Hat man sie schon vernehmen können?“
    „Eigentlich sollte ich dir
keine weitere Auskunft mehr geben, nachdem du mich so abgekanzelt hast. Du bist
und bleibst ein Grobian“, schimpfte Kresser. „Die Kollegen haben das Mädchen
nur kurz sprechen dürfen. Sie ist außer Lebensgefahr, liegt aber immer noch auf
der Intensivstation. Sie erinnert sich an nichts, weiß angeblich nur, daß sie auf
Faber zugehen wollte und plötzlich einen dumpfen Schlag unterhalb der linken
Schulter verspürte. Sie bestätigte allerdings, daß sie Faber zu sich
bestellte.“
    „Na also!“ rief Herr Seibold
erleichtert.
    Doch Kresser dämpfte seine
Freude. „Auf Grund der anderen Indizien besagt es aber nicht, daß Faber nicht
auf sie geschossen hat.“
    „Was ist mit Evas neuem
Freund?“
    „Markus Siebert? Die Kollegen
haben ihn vernommen. Er schien ziemlich nervös wegen der Schlägerei zu sein.
Doch da Rainer Faber keinen Strafantrag wegen Körperverletzung stellte, haben
die Beamten keinen Anlaß, gegen ihn vorzugehen. Um das Mädchen scheint er sich
sehr zu sorgen. Die Stationsschwester berichtete, daß sich pausenlos eine
jugendliche Männerstimme nach ihr erkundige. Eine Menge Leute haben bereits
angerufen. Sie scheint sehr beliebt zu sein. Natürlich dürfen die Schwestern
keine Auskünfte erteilen.“
    „Ich weiß“, bemerkte Florian
Seibold, der ebenfalls im Krankenhaus angerufen hatte. „Man spricht davon, daß
Markus Siebert über ziemlich viel Geld verfügt.“
    „So, spricht man davon?“
erwiderte Kresser zurückhaltend. Und sagte dann abschließend: „Tja, das ist im
Augenblick alles, was ich dir berichten kann.“
    „Kann oder darfst?“ fragte sein
Freund.
    „Beides“, erwiderte Kresser.
„Wozu wolltest du das eigentlich von mir wissen? Dein Sohn könnte dir die
gleichen Auskünfte geben. Außerdem ist es sein Fall.“
    „Eben“, sagte Florian Seibold.
„Und da läßt er mich nicht ran. Ich möchte aber die Sache überwachen. Mein Sohn
kann mit einem eindrucksvollen Plädoyer glänzen. Er ist ein brillanter Redner,
gescheit, gewandt — aber ich fürchte, er ist nicht mit dem Herzen beteiligt.“
    „Gott sei Dank“, sagte der
Kommissar. „Du hast uns mit deiner gefühlsbetonten Verteidigungsweise das Leben
oft genug schwer gemacht. Grüß Frau Ansbach von mir.“
    „Mach ich. Komm mal wieder zum
Forellenessen. Wie wäre es mit nächsten Donnerstag?“
    „Könnte passen. Danke,
Florian.“
    „Danke auch, Hermann.
Wiedersehen“, sagte Florian Seibold und legte nachdenklich den Hörer auf.
    Sandra klopfte vorsichtig an
und trat ein. Sie hatte draußen gewartet, die Tür einen Spalt breit geöffnet
und das Gespräch belauscht. „Was hat er gesagt?“ stieß sie hervor.
    „Wer?“ fragte Herr Seibold, aus
seinen Gedanken geschreckt. „Der Kommissar! Was hat er von Evas Clique gesagt?
Sie haben sie doch vernommen, oder?“
    „Du hast gehorcht! Das tut man
nicht“, rügte Herr Seibold. „Übrigens ist dein Verdacht falsch. Der Markus
Siebert hat mit der Sache nichts zu tun. Er scheint zwar ein Rabauke zu sein,
aber er hat die Eva gern. Würde er sonst dauernd im Krankenhaus anrufen, um zu
erfahren, wie es ihr geht? Und nun laß mich allein. Ich muß nachdenken.“
    Sandra zog beleidigt ab.
    Im Garten beschloß sie, die
Katzen-Marie zu besuchen. Sie hatte Lust, Harmonium zu spielen. Richtig laut.
So richtig mit Kraft. Sie brauchte jetzt etwas, auf das sie einhämmern konnte.
    Sie wickelte in der Küche
Wurst- und Kuchenreste für die Tiere in eine Zeitung, durchquerte den Garten
und balancierte über den Stacheldraht auf der Gartenmauer, den Herr Seibold zum
Schutz gegen die Katzen zwischen den

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