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die Detektivin in Jeans

die Detektivin in Jeans

Titel: die Detektivin in Jeans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Kreuter
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Grundstücken angebracht hatte.
    Frau Arnold saß vor der offenen
Küchentür. Sie hielt einen verwahrlost aussehenden grauen Terrier auf ihrem
Schoß und schnitt mit einer Schere die verfilzten Haare aus seinem Fell.
    Der Hund sträubte die
Nackenhaare, als Sandra sich näherte, fing an zu kläffen und strampelte, um
sich auf den Eindringling zu stürzen. Doch Frau Arnold hielt ihn mit festem
Nackengriff. Die Katzen, die ringsum auf den Steinfliesen lagen, blinzelten nur
träge. Zwei junge Hunde von unbestimmbarer Rasse klopften zur Begrüßung mit den
Schwänzen auf den Boden. Sie kannten Sandra und wußten, daß ihr Besuch meistens
mit einem Leckerbissen verbunden war.
    „Tag, Frau Arnold“, sagte
Sandra, wickelte ihre Mitbringsel aus und fütterte die Tiere, die aufgeregt und
gierig herbeikamen. „Wo haben Sie den her?“ fragte sie und näherte vorsichtig
ihre Hand mit einem Wurstzipfel dem Fremdling auf Frau Arnolds Schoß, wobei sie
beruhigend auf ihn einsprach.
    „Vom Hafen. Schiffer werden ihn
ausgesetzt haben. Er trieb sich zwischen den Lagerhäusern herum. Wollte gar
nicht mitkommen. Ich mußte ihn tragen. Vermutlich hoffte er, seine Leute kämen
zurück, denn er lief auf jedes anlegende Schiff zu. Armer Kerl, er war halb
verhungert“, berichtete die Katzen-Marie. Sie war eine große schwere Frau mit
einem mächtigen Busen.
    Der Terrier schnappte nach der
Wurst und fing gierig an zu schlingen.
    Frau Arnold stand auf und trug
ihn zu einem kleinen Zwinger. „Ich muß ihn ein paar Tage isolieren. Er soll
sich erst eingewöhnen. Er jagt die Katzen“, erklärte sie ihre ungewohnte
Maßnahme. Bei der Katzen-Marie fraßen Hunde und Katzen aus einem Napf. Wenn
artfremde Tiere sich von klein auf aneinander gewöhnen, leben sie ohne Feindschaft
zusammen, behauptete sie. Das friedliche Miteinander ihrer Tiere bewies es. Auf
dem großen, wildbewachsenen Gartengrundstück tummelten sich Enten, Hühner,
Tauben, Katzen und Hunde in seltener Eintracht.
    „Magst du ein Quarkbrot?“
fragte Frau Arnold.
    Sie schien ausschließlich von
Quark zu leben. Von Quark und selbstgemachter Marmelade. Sandra liebte ihre
Quark-Marmeladenbrote. Doch heute schüttelte sie den Kopf. „Ich gehe mal rein.“
    „Ist recht“, erwiderte Frau
Arnold und ging, ohne sich darum zu kümmern, was Sandra im Haus suchte, mit
einer Gießkanne zum Wasserhahn an der Hausecke, um ihre Kartoffelbeete zu
bewässern.
    Das Harmonium stand im
ehemaligen Schlafzimmer des Ehepaares. Seit ihr Mann tot war, schlief Frau
Arnold im Wohnzimmer auf einer Couch. Das Schlafzimmer betrat sie nur noch, um
ein Kleidungsstück aus dem Schrank zu holen oder hineinzuhängen.
    Die Fensterläden waren
geschlossen. Es roch modrig und alt. Sandra knipste das Licht an und setzte
sich ans Harmonium. Laut und dumpf brummten die Bässe. Laut und mißtönend die
hellen Akkorde. Sandra zog die Register, drückte mit Wucht auf die Klaviatur.
    Doch wenig später stand sie
bereits wieder draußen im Sonnenlicht.
    „Was ist los?“ fragte die
Katzen-Marie, die zum zweiten Wasserholen aus dem Garten zurückkam.
    „Mein Bruder ist verhaftet.“
    „Hat er geklaut?“
    Sandra schüttelte den Kopf. „Er
soll auf seine Freundin geschossen haben.“
    „Warum?“
    „Weil sie jetzt mit ‚nem
anderen geht. Aber das tut sie schon länger. Warum sollte er erst jetzt auf sie
schießen? Außerdem hat Rainer gar keine Pistole. Wenn er sagt, er hat keine und
er war‚s nicht, dann muß man ihm glauben.“ Sandra scharrte mit dem Fuß im Sand.
„Ich glaube ihm. Er würde so was nie tun. Er ist ja immer noch in Eva verknallt.“
    Die Katzen-Marie hielt die
Gießkanne unter den Wasserstrahl. „Was sucht das Mädchen denn bei dem anderen?“
    „Geld hat mein Bruder keins.
Aber der andere, das ist ein richtiger Rocker. Er hat Rainer
zusammengeschlagen. Rainer hat sich bestimmt nicht mal gewehrt. Unser Rainer
ist doch ein Schaf, der läßt sich alles bieten.“
    „Und der andere nicht?“
    „Wenn er einen Jungen
zusammenschlägt, nur weil der mit seiner Freundin spricht!“
    „Würde ich mal bei dem nach
einer Pistole suchen“, meinte die Katzen-Marie und drehte den Wasserhahn zu.
    „Das ist es ja eben!“ rief
Sandra verzweifelt. „Herr Seibold sagt, daß er genauso in Eva verknallt ist wie
Rainer und verrückt vor Sorge, wie es ihr geht.“
    Die Katzen-Marie runzelte die
Stirn. „Könnte ja auch eine andere Ursache haben, seine Sorge“, meinte sie
bedächtig.
    Sandra starrte

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