Die deutsche Peitsche
Generalleutnants führte wie Maximilien selbst ebenfalls.
Herzog Honoré, als königlicher Marschall ihr Vorgesetzter im Feld, nickte bestätigend. »Es ist noch genügend Zeit, um Vorbereitungen zu treffen, doch wir werden in einer Woche aufbrechen. Die osmanische Gefahr bedroht nicht nur das Reich und den Glauben, sondern uns alle.«
»Der Glaube ist dabei nicht der unwichtige Teil. Gottes Segen wird mit Euch reiten, wenn ihr gegen die Osmanen ins Feld ziehen werdet«, erklang eine feine, intelligente Stimme. Neugierig blickte Maximilien zur Seite und erkannte eine Nonne, die er bisher völlig übersehen hatte, da sie beinahe unsichtbar im Hintergrund verweilt war.
»Verzeiht, Schwester, wir sind uns noch nicht vorgestellt worden. Maximilien de St. Courchose, Graf von Fontainevert«, stellte sich Maximilien vor. Die junge Nonne trug ihren Habit und selbst von ihrem Kopf war lediglich das Kreisrund des Gesichtes ausgespart worden, so dass Maximilien nur vermuten konnte, welche Schönheit sich unter den Schichten von schwarzer und weißer Kleidung verbarg. Das hübsche Gesicht mit zarten Wangen, zierlichen Augenbrauen und vollen Lippen regte allerdings seine Fantasie an. Gleichzeitig fragte er sich, was diese junge Nonne hier verloren hatte im Kreise des Militärstabs von Herzog Honoré de Ravfleur.
Die Nonne verzog unmerklich ihr Gesicht. »Ich kenne Euch sehr gut, Durchlaucht«, bekannte die Nonne mit einem Unterton in der Stimme, der vermuten ließ, dass sie Maximiliens allseits bekannte Lebensweise nicht guthieß. »Mein Name ist Schwester Heloïse aus dem Orden der Zisterzienserinnen. Ich diene Ihrer Hoheit Herzog Honoré de Ravfleur seit kurzem als Beraterin«, stellte sie sich vor.
»Und das sehr gut, muss ich sagen. Es wurde Zeit, dass unsere Überlegungen von geistlicher Weisheit begleitet werden. Insbesondere, da unser christlicher, katholischer Glaube in dem bevorstehenden Kampf von äußerster Bedeutung sein wird.« Schwester Heloïse verbeugte sich für das Lob, doch Maximilien erkannte in den Gesichtern der anwesenden Offiziere, dass sie nicht ganz der Meinung ihres Vorgesetzten waren.
Anschließend ging man in medias res. Es wurden zahllose Informationen zusammengetragen und ein erster vorläufiger Schlachtplan entworfen. Alle wussten jedoch, dass ein Plan nur so lange Gültigkeit besaß, bis die Schlacht anfing und die Geschehnisse diesen in Windeseile über Bord warfen, so dass nur der schnell reagierende Taktiker siegreich sein würde.
Maximilien hoffte, dass sie dies sein würden und dass der Herzog als Oberbefehlshaber sie weise einzusetzen vermochte und nicht dort, wo ihn ein trostloser Tod auf dem Schlachtfeld erwarten würde. Als er spät in der Nacht in seine Gemächer zu seiner Tochter Yseult zurückkehrte, war er todmüde und schlief ein, kaum dass er sich in das ausladende Bett gelegt hatte.
G ierige Ohren wurden Zeugen des Zerreissens der Kleidung von Aimée. Hilflos, die Hände in Eisenringen, die an Ketten von der Decke hingen, gefesselt, den Mund mit einem Holzball geknebelt, riss ihr der Folterdiener das schmutzige Unterhemd in Fetzen.
Friedrich von Ranesteins Gesicht, ohnehin hager, verschärfte sich in seiner Kantigkeit und Härte, da der Deutsche sich nun auf der Jagd befand. In der Tat wirkte er mit seiner gekrümmten Nase wie ein Adler, der das schreckensstarre Kaninchen namens Aimée als Beute ausgemacht hatte. Gierig betrachtete er den Körper Aimées. Bis auf einige Schrammen, die von der Behandlung durch die Wärter stammten, war ihr weißes Fleisch makellos. Ein blonder Flaum bedeckte ihre Vulva und ein kleiner Busen verlieh ihr etwas Jungmädchenhaftes. Zudem waren lange Brustwarzen ein Spielzeug, derer er sich noch intensiver widmen würde.
»Ich bin neugierig, werter Friedrich«, sagte der Foltermeister Roch und seine Miene drückte ein ernsthaftes, berufliches Interesse aus. »Wie gedenkt Ihr vorzugehen?«
Der Deutsche wandte den Adlerblick nicht von Aimée, als er antwortete. »Ich gehe prinzipiell nach den Methoden der weißen Folter vor, die wir Ihr wisst, es vermeidet, Zeichen des Schmerzes auf dem Körper zu hinterlassen. Die Erfahrung hat mich gelehrt, dass es effektiver ist, die Angeklagte zur eigenen Verbündeten in der Lust zu machen, weil sie dann den Starrsinn verliert und von ganz allein gesteht.«
Aimée blinzelte bei diesen Worten und ihr Speichel tropfte weiter von der Holzkugel an ihrem Körper herab. Roch strich sich energisch an der
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