Die Deutschen
Soldaten zum Präsidenten ausgerufen. Auf die kategorische Frage der Putschisten, ob er die Präsidentschaft annehme, antwortet Ebert hinhaltend: Er müsse vorher erst mit seinen Freunden sprechen. Die Soldaten ziehen ab. Das einzige, was von dem spukhaften Putschversuch übrigbleibt, sind die vierzehn Toten.
Chronik Dezember 1918-Februar 1919
Das Ende der Revolution.
Die Januarkämpfe in Berlin. 1919
1918 7.–8. Dezember: In einer ersten bewaffneten Massendemonstration protestieren in Berlin Arbeiter gegen den Putschversuch.
10. Dezember: Gardetruppen des Generals Lequis rücken mit scharfer Munition in Berlin ein, um die Revolution in der Reichshauptstadt niederzuschlagen. Die Truppen entziehen sich jedoch in ihrer Mehrheit dem Befehl ihrer Offiziere.
13. Dezember: Die ohl erläßt an alle Generalkommandos eine Anweisung über die Aufstellung von sogenannten Freiwilligen Korps.
14. Dezember: Für »unbefugten Waffenbesitz« werden Gefängnisstrafen bis zu 5 Jahren verhängt.
16.–21. Dezember: Reichsrätekongreß in Berlin: Tagung der Vertreter der Arbeiter- und Soldatenräte Deutschlands. Die Mehrheit stimmt dem sozialdemokratischen Antrag zu, »bis zur anderweitigen Regelung durch die Nationalversammlung die gesetzgebende und vollziehende Gewalt dem Rat der Volksbeauftragten zu übertragen«.
21. Dezember: Massendemonstrationen der Berliner Arbeiter anläßlich der Beisetzung der Opfer des 6. Dezember.
23. Dezember: Gegenrevolutionäre Truppen versuchen, die revolutionäre Volksmarinedivision, die im Berliner Schloß und Marstall stationiert ist, zu entwaffnen.
24. Dezember: Das Vorgehen gegen die Volksmarinedivision weitet sich aus: im Einverständnis mit den Volksbeauftragten greifen die von Artillerie unterstützten Reste der Gardetruppen des Generals Lequis Schloß und Marstall an, wobei 11 Matrosen getötet werden. Arbeiter kommen den revolutionären Matrosen zu Hilfe und schlagen die Putschisten zurück.
29. Dezember: Die Reichskonferenz des Spartakusbundes in Berlin beschließt die Trennung von der uspd und Gründungder kpd.
30. Dezember–1. Januar (1919): Gründungsparteitag der Kommunistischen Partei Deutschlands (Spartakusbund) in Berlin, die sich zur Diktatur des Proletariats bekennt.
1919 Anfang Januar: Die Streikwelle dauert an und beginnt, auch Landarbeiter und Angehörige anderer Schichten zu erfassen.
3. Januar: Überfall gegenrevolutionärer Truppen auf Arbeiterin Königshütte, wobei es 20 Tote gibt.
4. Januar: Der Berliner Polizeipräsident Eichhorn, der zum linken Flügel der uspd gehört, wird durch die preußischeRegierung seines Amtes enthoben.
5. Januar: Reichsbürgerrat in Berlin als Dachorganisation von über 100 lokalen Bürgerräten gegründet, die sich für die Bildung von konterrevolutionären Bürgerwehren einsetzen. Die kpd, die uspd und die Revolutionären Obleute rufen zu einer Protestdemonstration gegen die Absetzung Eichhorns auf. Hunderttausende folgen dem Aufruf. Arbeiter besetzen die großen Berliner Zeitungsverlage und bilden einen dreiunddreißigköpfigen Revolutionsausschuß, der zum bewaffneten Kampf gegen die sozialdemokratische Regierung aufruft.
6. Januar: Die Mehrheit der Berliner Arbeiterschaft tritt in den politischen Generalstreik. Mit der Besetzung der Reichsdruckerei, des Haupttelegrafenamtes und einiger anderer öffentlicher Gebäude beginnen die Januarkämpfe. Die Regierung ernennt den Sozialdemokraten Noske zum Oberbefehlshaber der Regierungstruppen in den Marken.
8. Januar: Die Regierungstruppen unter Noske beginnen den Angriff auf Berlin und erstürmen den Anhalter Bahnhof.
8. Januar–21.Februar: Streikbewegung für die Sozialisierung der Bergwerke im Ruhrgebiet, die rund 180000 Arbeiter erfaßt. General von Watter wird mit der militärischen Niederschlagung beauftragt. Bewaffnete Arbeiter kämpfen gegen Regierungstruppen. Am 21. Februar muß der Streik abgebrochen werden.
9. Januar: Die Regierungstruppen greifen die von Berliner Arbeitern besetzten Gebäude an. Es beginnen schwere Straßenkämpfe.
10. Januar: Die Regierungstruppen erstürmen Spandau. In Bremen proklamieren Arbeiter die »Räterepublik«.
Nach blutigen Zusammenstößen ist die Stadt Düsseldorf in den Händen des Revolutionären Arbeiterrates. Bei Straßenkämpfen in Dresden werden 15 Arbeiter getötet.
11. Januar: In Berlin ermorden Regierungstruppen 7 Parlamentäre der »Vorwärts-Besatzung« und erobern das Zeitungsgebäude.
12. Januar: Das Berliner
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