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Die Deutschen

Die Deutschen

Titel: Die Deutschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Artur Müller
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Herrschaft des Rates und erobert die Macht. Der Aufstand wird durch das Eingreifen der Reichsgewalt 1514 endgültig unterdrückt.
    1513 5 . Januar: Aufstand der Zunftbürger in Köln gegen die finanzpolitische Mißwirtschaft des Rates, dem sich auch die Plebejer anschließen. Am 5. Dezember wird eine neue Verfassungsurkunde angenommen, auf Grund deren die Gemeinde die Aufsicht über das städtische Finanzwesen erhält.
    1513 Frühjahr: Joß Fritz organisiert eine neue Bundschuhverschwörung in Lehen, der sich auch die Stadt Freiburg im Breisgau anschließt. Die Aufständischen wollen nur noch den Kaiser anerkennen und sonst niemandem mehr gehorsam sein.
    1513 26. Juni: Erhebung der Berner Bauern auf der Könitzer Kirchweih. Damit beginnt der Schweizer Bauernkrieg.
    1513 Herbst: Versammlung der Mitglieder des Bundschuhs zu Lehen, die beschließen, den Aufstand in den nächsten Tagen zu beginnen, und Joß Fritz zum Hauptmann wählen. Der Aufstandsplan wird am 4. Oktober dem Markgrafen Philipp von Baden verraten. Dreizehn Verschwörer werden hingerichtet, Joß Fritz flieht.
    1513 19. November: Eine Erhebung der Gemeinde Schweinfurt gegen die Finanzpolitik des Rates endet mit neuem Vertrag. Im Jahre 1513 kommt es in einer Reihe weiterer Städte, wie Worms, Lübeck, Göttingen, Duisburg, Neuß, Aachen und Nördlingen, zu Erhebungen des Kleinbürgertums gegen den Rat. Ziel dieser Aufstände ist eine weitere Demokratisierung der städtischen Verfassung. Die an den Aufständen beteiligten plebejischen Schichten gewinnen jedoch keinen entscheidenden Einfluß auf diese Bewegung.
    1514 2. Mai: In Württemberg beginnt eine Erhebung der Bauern unter dem Namen des »Armen Konrad«, der sich auch Handwerker anschließen. Die Aufständischen wenden sich gegen die Regierung des Landes und die beamteten Richter, verlangen die Abschaffung einer indirekten Steuer zu Gunsten des Herzogs Ulrich, fordern freie Nutzung der Allmende und wenden sich gegen Fron- und Abgabensteigerung.
    1514 11. Juni: In Bühl in Baden erhebt sich der Arme Konrad. Einen Monat später überfallen Truppen des Markgrafen von Baden die Aufständischen und bereiten ihnen eine Niederlage.
    1514 2. August: Der Herzog von Württemberg zwingt die in Schorndorf versammelten aufständischen Bauern, ihre Waffen niederzulegen. Er nimmt 1682 Mann in Haft und läßt die Führer der Aufständischen hinrichten – das Ende des Armen Konrad.
    1515 Frühjahr: Die aufständischen Bauern aus Krain und Untersteiermark stürmen die Schlösser ihrer Herren und vertreiben sie. Nach anfänglichen Erfolgen wird der Aufstand im August niedergeschlagen.
    1516: Für den amtlichen Nachrichten verkehr der Reichsbehörden werden durch die Familie von Taxis regelmäßige Postverbindungen eingerichtet. Später werden auch Privatsendungen übernommen. 1595 wird das Amt des Generalpostmeisters Reichsamt, 1615 erbliches Reichslehen der Grafen von Taxis.
    1517 22. April: In der Nähe von Bretten versammeln sich neue Verschwörer des Bundschuhs unter Joß Fritz, der sich mehr als bisher auf plebejische Elemente stützt und die ganze oberrheinische Tiefebene in seine Aufstandspläne einbezieht. Im August wird die Verschwörung entdeckt und niedergeworfen.
    Die revolutionäre Krise. 1476–1517

    1493. Kolumbus hat eben den atlantischen Ozean überquert, und Maximilian i. wird deutscher Kaiser. Die Bauern, die unter der herrschenden Teuerung und den Frondiensten leiden, interessieren diese Neuigkeiten wenig. Aber sie wissen, daß sie verbündet eine Macht darstellen.
    Im Elsaß schließen sich Bauern und Plebejer zu einem geheimen Bund zusammen, mit dem auch ein Teil des niederen Adels sympathisiert. Ihr Programm: Einführung eines »Jubeljahres«, in dem alle Schulden verjähren; Aufhebung des Zolls, Umgelds und anderer Lasten; Abschaffung des geistlichen Gerichts; Steuerbewilligungsrecht; Beschränkung der Geistlichen auf eine Pfründe von 50 bis 60 Gulden; Abschaffung der Ohrenbeichte; dazu eigene, gewählte Gerichte für jede Gemeinde.
    Ihr Aktionsplan: das feste Schlettstadt einzunehmen, die Klöster- und Stadtkassen mit Beschlag zu belegen und die unterdrückte Bevölkerung des ganzen Elsaß zum Aufstand zu führen.
    Ihr Symbol: eine Bundesfahne mit einem Bauernschuh mit langen Bindriemen, das einzige Schuhwerk, das den Bauern zu tragen erlaubt war. Zu Beginn des Aufstands soll sie entrollt werden. Verrätern werden die härtesten Strafen angedroht.
    Trotzdem scheitert der Schlag, der gegen

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