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Die Diagnose: Thriller (German Edition)

Die Diagnose: Thriller (German Edition)

Titel: Die Diagnose: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Gapper
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vergessen. Sie machte Kaffee, und wir setzten uns unter den Holzapfelbaum in ihrem Hof.
    »Eine Weile war ich mir bei Ihnen nicht sicher«, sagte ich. »Sie haben mich angelogen, als Sie sagten, Sie hätten Harry nicht gesehen. Sie waren in Riverhead. Sie hatten den Stempel auf der Hand.«
    Ich zeigte mit dem Finger auf den Rücken meiner rechten Hand, um den Kreis anzudeuten, der auf ihrer Hand gewesen war, und sie schüttelte reumütig den Kopf.
    »An dem Nachmittag konnte ich keinen klaren Gedanken fassen.«
    »Sie haben mir gedroht, Lauren«, erwiderte ich freundlich.
    »Es tut mir leid. Es sollte keine Drohung sein. Aber alles geriet aus den Fugen, und ich wusste nicht, was Sie im Schilde führten. Ich hatte eben erst von Harry erfahren, was Nathan Greene Ihnen angetan hatte. Sie haben die Regeln gebrochen, indem Sie zu mir nach Hause gekommen sind. Sie haben mir Angst gemacht.«
    Über den Rahmen der Therapie hinauszugehen war wirkungsvoller gewesen, als ich damals gewusst hatte. Das hatte Henderson gesagt, als er in Washington meine Geschichte gehört hatte: Wenn Sie mir die Formulierung verzeihen, Sie sind eine tickende Zeitbombe .
    »Ich hätte Ihr Vertrauen nicht missbraucht«, sagte ich. »Ich wusste, dass Sie sich zu mir in Behandlung begeben hatten, um sich zu schützen, aber ich habe einen Eid abgelegt. Ich hätte mich daran gehalten.«
    »Sie sind ganz schön unter Druck geraten, was?« Lauren sah mich mitfühlend an. »Underwood ist ein wahres Ekel.«
    »Was meinen Sie damit?« Ich hatte gedacht, ich wüsste alles, doch da schien es noch eine weitere Schicht an Verrat zu geben.
    »Das wussten Sie gar nicht?«, entgegnete sie. »Er hat den Detectives verraten, dass Sie in Harrys Jet geflogen sind. Ich bin neulich Peter Freeman über den Weg gelaufen. Er ist ein anständiger Kerl. Er hat mir erzählt, er sei damals mitgeflogen, und hat gesagt, Underwood habe gelacht und gemeint, Sie hätten es verdient.«
    Felix war genervt gewesen, als Underwood sich den Flug erschnorrt hatte, doch am Ende war ich derjenige gewesen, der gelitten hatte. Ich dachte an das widerliche Grinsen in Underwoods Gesicht, als er mich bei Seligman Brothers herumgeführt hatte.
    »Himmel«, sagte ich, »der Typ ist wirklich das Letzte.«
    »Für einen Bonus würde der seine eigene Großmutter verhökern«, meinte sie. »Er war auch derjenige, der Greene von mir erzählt hat. Ich war hinter die ganze Sache gekommen – die Elemente, Rosenthal, alles. Ich wollte es Harry gerade berichten, als Greene mich in die Falle lockte. Nicht nur, dass er mich erpresst hat, auch die Art, wie er es getan hat, wie er es genossen hat, mich zu demütigen.« Sie schauderte kurz. »Sie finden, Underwood ist das Letzte? Gegen Greene ist er ein Waisenkind.«
    »Und Mr Shapiro?«
    »Ich habe Harry geliebt. Ich habe Ihnen erzählt, es wäre nur eine Affäre gewesen, aber das war gelogen. Aber jetzt ist es vorbei. Ich habe ihn in East Hampton besucht. Anna hat mich hingefahren. Ich fühlte mich so schrecklich wegen der ganzen Sache – dass ich ihn enttäuscht hatte, um meine eigene Haut zu retten. Er meinte, es sei nicht meine Schuld.«
    Ihre Stimme verlor sich, und sie schaute durch den Hof auf die verwitterte Backsteinmauer, auf die die Sonne einen Fleck malte.
    »An dem Samstag, als Sie hier waren, hatte er mir endlich erlaubt, ihn in Riverhead zu besuchen. Er hat nur von ihr gesprochen, wie toll sie sei. Ich wusste ja, dass ich ihn verloren hatte, doch da wurde es mir so richtig klar. Das ist die Ironie der Geschichte. Ich wollte, dass sie sich trennen, und jetzt sind sie für den Rest ihres Lebens getrennt. Aber es ist zu spät.«
    Es war gefühllos, so etwas zu sagen, doch mich schockierte nichts mehr. Nora hatte Greene erschossen, um Harry zurückzubekommen. Lauren war nicht gewalttätig, doch mitleidlos war sie auf ihre Art auch. Was für Fehler Harry auch immer hatte, bei Frauen hatte er den Dreh raus. Ich trank meinen Kaffee und blickte in die Äste des Baumes, in dessen Laub sich ein Roter Kardinal versteckte. Wenn die Natur die Nase durch den Beton und die Wolkenkratzer New Yorks streckte, war sie bizarr bunt und exotisch.
    Nachdem wir fertig waren, begleitete sie mich zur Haustür, um mich zu verabschieden. Ich ließ sie auf ihrer kleinen Veranda zurück, wo sie die verstreuten Handzettel einsammelte.
    Sarah Duncans Überlebensinstinkte konnte ich nur bewundern. Nicht ein einziges Mal blickte sie zurück. Die Vergangenheit war für sie ein

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