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Die Diener Der Eosi

Die Diener Der Eosi

Titel: Die Diener Der Eosi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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erst vor kurzem ausgeschaltet hatten. Kamiton warnte die anderen, indem er stumm auf die Nachricht deutete, holte seinen Betäubungstrahler hervor und schaltete ihn auf mittlere Energieleistung.
    »Kamiton?« Es war Zainals Stimme. Kamiton schob die Waffe mit einem erleichterten Seufzer zurück ins Halfter.
    Er blieb in der Türöffnung stehen, geschockt über Zainals verändertes Aussehen, und ließ den Blick schnell hinter den hageren Mann zu den anderen Angehörigen der KDL-Gruppe springen, wobei er Zainals geschundenen und von Nervenpeitschen gezeichneten Körper ignorierte.
    Zainal blieb zurück, als die anderen sich auf den Weg machten, um weitere Dissidenten zu treffen und die nächsten Phasen ihres Plans in Angriff zu nehmen. Als einige der Familienangehörigen sich dagegen wehrten, mitten in der Nacht ihre komfortablen Quartiere zu verlassen und nur die nötigsten Dinge mitzunehmen, wurden sie durch die Aussicht auf schlimme Konsequenzen, etwa eines schrecklichen Todes oder einer traurigen Zukunft, falls sie sich entschlossen, zurückzubleiben, zum Schweigen gebracht. Schon im ersten Morgengrauen des nächsten Tages war die KDL, deren Erzladung gelöscht worden war, wieder unterwegs und mußte nur einige allgemeine Anfragen der Sicherheitspatrouillen beantworten, als sie mit mäßiger Geschwindigkeit den cattenischen Raumsektor verließ. Sobald sie relativ freien Raum erreicht hatte, nahm die KDL ihre Höchstgeschwindigkeit auf, damit die Familienangehörigen auf Botany in Sicherheit waren, ehe die letzten Mentats eintrafen, und von denen kamen immer mehr in ihren schnellen und komfortablen Schiffen am Versammlungsort an.
    Am fünften Tag, nachdem die KDL Catteni verlassen hatte, erreichte Kamiton eine kurze verschlüsselte Nachricht ihres Verbündeten in der Raumstation.
    »Ugred sagt«, berichtete Kamiton, nachdem er die Nachricht übersetzt hatte, »daß nur noch zwei Mentats und vier Junioren erwartet werden. Bis zum Morgen müßten sie vollzählig sein.«
    »Ist alles andere bereit?« fragte Zainal. Er verbrachte die meiste Zeit auf dem Bauch liegend in einem weichen Bett in Kamitons Quartier, da sein Rücken von Nervenpeitschen bearbeitet worden war. Er dachte, daß Kasturi an diesem Spiel ein wenig zu viel Spaß gefunden hatte, aber die Tarnung mußte jeder noch so genauen Inspektion standhalten. Er war sich nicht ganz sicher, was Zainal am meisten störte -die notwendigen Blessuren oder das ebenso notwendige Hungern. Ihr Sympathisant in der Raumstation war ein Arzt. Er hatte Injektionen vorbereitet, die Zainal kräftigen sollten, aber sie hielten nicht allzu lange vor und würden erst im letzten sicheren Moment in der Raumstation verabreicht werden. Falls sie es überhaupt bis dorthin schafften.
    »Alles, was für das Gelingen der Operation von Bedeutung ist, wurde entsprechend vorbereitet, lautete Ugreds letzte Meldung«, sagte Kamiton. »Zugegeben, die Anwesenheit so vieler Mentats hat jeden nervös gemacht, aber ein weiteres Sicherheitsschiff wird sicherlich nicht besonders auffallen. Und Ugred wird dem Offizier vom Dienst sicherlich eine Sondererlaubnis hinterlassen haben, für den Fall, daß er selbst nicht dabei sein kann.«
    »Warten fällt immer schwer«, sagte Kasturi.
    Auf eine solche Binsenweisheit wußte niemand etwas zu erwidern.
    »Gibt es Nachrichten von Chuck und Bert?« fragte Zainal und brach damit das allgemeine Schweigen.
    Kamiton schüttelte den Kopf. »Keine Nachricht ist ein gutes Zeichen.«
    Zainal sank in einen leichten Schlaf, was ihm öfter passierte, als ihm lieb war, aber er konservierte dadurch seine Energie. Wenn er aufwachte, ging er Schritt für Schritt den Plan durch und dachte voller Sorge daran, daß Chuck und Bert, die in Kamitons Schiff zurückgeblieben waren, entdeckt werden könnten. Er beruhigte sich damit, daß der ehemalige Marinesergeant, der Barevi und Catteni beherrschte, mit jeder Eventualität fertig werden würde. Er könnte auf dem großen Feld umhergehen, könnte sich jedes Gerücht in der Kantine anhören, wo andere Drassi auf die Rückkehr ihrer Kapitäne warteten. Die meisten Gespräche drehten sich um die Reise der Mentats nach Catten und darum, was dies eigentlich zu bedeuten hatte.
    Die Vielfalt der Spekulationen amüsierte Chuck. Er steigerte das Ganze noch, um festzustellen, wie beliebt das Regiment der Eosi war. Das war es nicht. Niemand sagte das in aller Deutlichkeit, denn das war gefährlich, aber viele Drassi waren mit ihrem Los, mit

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