Die Diener Der Eosi
ihren Emassi und dem verrückten Planeten, der sich so unerwartet heftig widersetzte, unzufrieden. Einige Drassi prahlten mit der Beute, die sie und ihre Offiziere zurückgebracht hatten, obgleich vieles von dem Zeug, das nicht eß- oder trinkbar war, nicht den Treibstoff zu lohnen schien, um es nach Catten zu bringen.
Da es normal war, daß ein Schiff, wenn es entladen war, zur Sicherheit verriegelt wurde, folgte auch Chuck diesem Beispiel, so daß Bert sich ein wenig die Füße vertreten konnte. Chuck hatte ein Stichwort mit ihm vereinbart, so daß Bert schnell wieder in sein Versteck zurückkehrte, falls jemand um das Scout-Schiff herumschleichen sollte. Außerdem konnte Bert mögliche Alarmmeldungen annehmen, die sie nach Botany zurückriefen. Die neuen Identitätszeichen waren am ersten Tag durch einen Expressboten gebracht worden, was sie Kamiton in Form eines unauffälligen Routineberichts seines Drassi meldeten, der besagte, daß das Schiff den Service durchlaufen hätte und jederzeit startbereit zur Verfügung stünde.
Chuck war das Abwarten noch nie leichtgefallen, und unter der höheren Schwerkraft Cattens empfand er es als doppelt unangenehm. Wenigstens konnte er mit Bert, wenn sie allein im Schiff waren, ausgiebig pokern. Im Augenblick schuldete Bert ihm ein kleines Vermögen, und er hatte daher zur Abwechslung einige Runden Bezigue vorgeschlagen. Chuck hatte dieses Spiel bei einem gemeinsamen Einsatz von englischen Soldaten gelernt, und obgleich er nicht sehr häufig gewann, hielten sich seine Verluste in Grenzen.
Auf Botany beim Küchendienst eingesetzt zu sein hatte gewisse Vorteile wie zum Beispiel sich als erster seine Mahlzeit holen zu können, ehe die Scharen der Hungrigen hereinströmten. Es gab immer mehrere Möglichkeiten, satt zu werden, nämlich Sandwiches, die man sich einpacken lassen und mitnehmen konnte, oder ein Imbiß aus Suppe und Brot an einem der Stehtische oder ein umfangreicheres Menü, zu dem man an einem der Tische Platz nahm. An einem schönen Sommertag wie diesem zogen die Leute es vor, ihre Verpflegung nach draußen mitzunehmen und das Wetter auszukosten. Das bedeutete, daß der Spüldienst weniger Arbeit hatte. Man hatte kurz über die Einführung von Papptellern diskutiert, aber Papier war einfach zu wertvoll, um vergeudet zu werden, wenn genügend Steingut zur Verfügung stand. Steingut und sogar gutes Porzellan, da Sandy wieder über einen leistungsfähigen Brennofen verfügte, der sogar noch größer war als die Öfen in Ayers Rock, auf dem Kontinent der Farmer. Diejenigen, die sich einen Porzellanteller angeschafft hatten, aßen nicht davon -vor allem nicht von den handbemalten, die zur Dekoration an Wände gehängt oder auf Kaminsimse gestellt wurden.
Da diese Art mechanischer Arbeit keinen größeren geistigen Einsatz erforderlich machte, dachte Kris darüber nach, ob sie etwas von ihrer Schwangerschaft verlauten lassen sollte oder nicht. Sie führte imaginäre Diskussionen mit Mavis, die als Hebamme tätig war, über die Auswirkungen höherer Schwerkraft auf ungeborene Kinder. Sie konstruierte mehrere Szenarios, in denen sie Chuck offenbarte, daß er Vater würde – auch wenn sie beide viel zu betrunken gewesen waren, um genau zu wissen, was sie taten. Das war in gewisser Hinsicht schade, in anderer Hinsicht aber auch wieder durchaus günstig. Chuck könnte zutiefst verletzt auf die Vorstellung reagieren, sie mißbraucht zu haben, obgleich sie sich hätte wehren können. In letzter Zeit war er des öfteren mit Dorothy Dwardie zusammen gesehen worden. Kris hoffte, daß Chucks Kind diese Beziehung nicht störte. Sie wäre durchaus bereit, Dorothy die näheren Umstände zu erklären. Es war sicherlich nicht gewollt gewesen … schon gar nicht unter diesen Schwerkraftverhältnissen! Sie schüttelte unwillkürlich den Kopf, denn sie versuchte verzweifelt, sich vorzustellen, wie sie überhaupt hatten zusammenkommen können, da sie beide ziemlich erschöpft und vom Alkohol angeschlagen gewesen waren. Aber offensichtlich doch nicht vollständig, sagte Kris sich. Blicken wir den Tatsachen ins Auge. Ich muß ganz einfach aufhören, mehr als ein Glas von dem Selbstgebrannten Gesöff zu trinken, wenn Zainal nicht bei mir ist.
Plötzlich wurde ihr bewußt, daß sie keinen Angehörigen des Rates in der Kantine gesehen hatte. Sie war oft genug draußen im Speisesaal gewesen, um die Tische für die nächsten Esser abzuwischen oder um Tassen und Gläser einzusammeln. Es gab
Weitere Kostenlose Bücher