Die Diener Der Eosi
Fünfjährige beinahe tollkühnen Geste über den Tisch und nahm sich eine Scheibe Toast aus dem Brotkorb. Geistesabwesend schob Sarah ihr das Glas mit der Beerenmarmelade hin. Mit einem Seufzer der Erleichterung bediente Maizie sich davon.
»Ja, ich hab’s gesehen«, sagte Sarah, ohne sich zu Maizie umzudrehen. »Die Kleine macht sich. Wir müssen sie nur noch zum Reden bringen … ich weiß nämlich, daß sie jedes Wort versteht, das ich sage. Vielleicht hätte ich von ihr verlangen sollen, daß sie um den Toast bittet.« Sarah runzelte nachdenklich die Stirn, dann zuckte sie die Achseln. »Aber wer will schon entscheiden, was in einem solchen Fall richtig oder falsch ist?«
»Was meint Dorothy denn?«
Sarah schaute schuldbewußt drein. »Daß ich ihr nicht sofort geben soll, was sie will, sondern daß ich sie dazu bringen soll, ausdrücklich darum zu bitten.« Dann lachte sie verlegen. »Wenn ich mir vorstelle, wie streng ich mit Tony war …« Sie brach kopfschüttelnd ab.
»Vielleicht fängt sie ganz von alleine an, sobald sie begreift, daß sie hier wirklich und wahrhaftig in Sicherheit ist, nicht wahr, Maizie-Schatz?« sagte Kris und beugte sich lächelnd zu dem kleinen Mädchen vor.
»Ja«, sagte Maizie klar und deutlich und leckte sich mit ihrer rosigen Zungenspitze einen Marmeladenrest von den Lippen.
Kris und Sarah sahen sich verblüfft an.
»Möchtest du noch eine Scheibe Toast, Maizie?«
»Ja.« Sie streckte die Hand nach dem Brotkorb aus.
Sarah schob ihn schnell ein Stück weg, und Maizie duckte sich erschrocken.
Schnell schob Sarah den Korb wieder zurück, aber nun mischte Kris sich ein.
»Zuerst einmal gehört es sich, ›danke schön‹ zu sagen. Meinst du, du schaffst das?«
Maizies Gesicht entspannte sich allmählich, als sie von Kris zu dem Korb blickte, den Sarah noch immer festhielt.
»Danke schön«, erklang die fast unhörbare Antwort.
»Gern geschehen«, sagte Kris förmlich und zog die Hand zurück.
Sie immer noch fixierend, nahm Maizie die Toastscheibe, wagte aber nicht, nach dem Löffel zu greifen und Marmelade auf das Brot zu streichen.
»Möchtest du Marmelade auf deinen Toast?« fragte Sarah.
»Ja … danke schön.« Diesmal war es schon deutlicher zu hören.
»Du kannst auch zum Tee Marmelade haben, wenn du möchtest«, sagte Kris, die auf Maizies Fortschritte mindestens genauso stolz war wie Sarah.
Da es für Kris allmählich Zeit wurde, ihren Dienst anzutreten, kniete sie sich neben ihren Sohn. »Maizie bringt dich in den Hort, Zane. Gib mir zum Abschied einen Kuß.«
Zane schlang die Arme um ihren Hals, und sie spürte, daß sie jetzt mit Marmelade beschmiert war, weil sie einen kleinen Rest übersehen hatte, als sie ihm kurz zuvor den Mund abgewischt hatte. Dann legte sie seine Hand in Maizies und beobachtete gerührt, wie die beiden Kinder Sarah folgten, die ihren Jüngsten auf dem Arm trug.
Baby erreichte den hohlen Asteroiden, in dem Kamiton sein Raumschiff versteckt hatte. Sie durften kein Risiko mit einem Schiff zweifelhafter Identität eingehen. Nitin, stets der Pessimist, hatte seine große Sorge darüber geäußert, daß vor allem angesichts einer Versammlung von Mentats, die zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen notwendig machte, ein Schiff, das vermutlich zerstört worden war oder als verschollen galt, unmöglich plötzlich wieder auftauchen konnte. Sie müßten jede Abweichung vom Üblichen verschleiern, darunter auch die Anwesenheit der beiden nicht-cattenischen Mannschaftsangehörigen. Chuck Mitford wurde schließlich eingeteilt, und seine Kenntnisse über Catten und Barevi waren ein Vorteil. Der schlanke und hochgewachsene Australier Bert Put, der Kamitons Schiff hätte lenken können, würde niemals mit einem Catteni verwechselt werden. Für ihn müßte ein spezielles Versteck gebaut werden.
Es war Bert selbst, der dies vorschlug. Die untere Mannschaftskoje in jeder Reihe besaß drei Schubladen für persönliche Gegenstände. Das bedeutete, daß unter der untersten Koje genügend Platz für Bert blieb, wenn die Schubladen offenstanden. Da in den Mannschaftsquartieren, außer anläßlich einer Inspektion durch einen Hohen Emassi, niemals Ordnung herrschte, wären halboffene Schubladen, aus denen ihr Inhalt herausquoll, sicher nichts Ungewöhnliches. Die Referenzen, die Nitin den cattenischen Angehörigen der Mannschaft besorgt hatte, waren echt und wurden durch entsprechende Unterlagen in den Archiven der Verwaltung bestätigt. Sie würden auch der
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