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Die Diener Der Eosi

Die Diener Der Eosi

Titel: Die Diener Der Eosi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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grinsend.
    »Wie auch immer.« Riz schnippte ungehalten mit den Fingern. »Die Linsen wirken hinreichend echt.« Dann schüttelte er den Kopf, als wäre es schon eine Beleidigung für ihn und sein Können, über gelb als Augenfarbe auch nur nachzudenken.
    Er zeigte der Mannschaft, wie man die Kontaktlinsen einsetzte, wie sie in der Lösung gereinigt wurden, die er hergestellt hatte, wobei er erneut seinem Ärger über unzureichende Hilfsmittel Luft machte, bis sich wirklich jeder zu fragen begann, was für einen Job er auf der Erde ausgeübt hatte. Er gestattete sich allerdings ein anerkennendes Lächeln, als die Kontaktlinsen offenbar ihre Aufgabe zu aller Zufriedenheit lösten.
    Kris war eigentlich nie besonders eitel gewesen, aber es wollte ihr gar nicht gefallen, als ihr Haar nicht nur extrem kurz gestutzt, sondern auch noch grau getönt werden mußte. Dafür sah sie mit den gelben Kontaktlinsen so cattenisch aus, daß ihr von ihrem eigenen Anblick beinahe schlecht wurde.
    »Sie sind noch immer viel zu schön, um eine echte Catteni-Braut zu sein«, bemerkte Ninety Doyle. Er fügte ein Lächeln hinzu, das ihn mit seinen künstlich vergilbten Zähnen und der gefärbten Haut genauso aussehen ließ wie andere Drassi, denen sie schon auf den Märkten von Barevi begegnet war.
    Sie schüttelte sich angeekelt. »Sie sehen schrecklich aus, Ninety. Lenny würde sofort jede Verwandtschaft mit Ihnen leugnen.«
    »Lenny ist wütend, daß er nicht mitkommen konnte«, erwiderte Ninety und inspizierte im Spiegel sein grau gefärbtes Gesicht. Ihre Sonnenbräune trug dazu bei, daß das Cattenigrau wirklich überzeugend wirkte.
    Sandy hatte versichert, daß die Körperfarbe und die Haartönung etwa zwei oder drei Wochen erhalten blieben, je nachdem, wie oft sie badeten.
    »Ja, aber Lenny ist einem Guinness-Bier viel näher als ich«, meinte Ninety düster.
    Indem sie sich umschaute, erinnerte Kris sich, daß die Catteni, die die Besatzung des Scout-Schiffs gebildet hatten, sich überhaupt nicht gewaschen hatten. Deutlich spürte sie noch den Gestank in ihren Quartieren in der Nase.
    »Was das Guinness angeht, so war Ricky Farmer sich nicht ganz sicher, ob davon auf der Erde noch etwas übrig ist. Aber er wird Ihnen bestimmt eine Hasche mitbringen«, sagte Kris, um ihn zu trösten.
    »Eine Flasche?« rief Ninety entsetzt, als hätte sie etwas ganz Schlimmes von sich gegeben.
    »Eine Dose?«
    »Was wetten Sie darauf, daß er das letzte Faß in Dublin findet?« fragte Mack Dargle.
    »Ich wette nie, wenn ich genau weiß, daß ich gewinne«, sagte Kris grinsend.
    »Sie müssen Ihnen die Zähne noch etwas nachdunkeln, Kris. Ihr Lachen verrät Sie.«
    »Und nirgendwo auf diesem Planeten gibt es Zahnpasta, um meine Zähne wieder sauberzukriegen«, sagte sie wehmütig.
    »Vielleicht bringen sie etwas von ihrer Reise mit«, sagte Mack Dargle und nahm Doyle den Spiegel ab, um sich selbst zu begutachten. Er riß ungläubig die Augen auf. »So würde mich ja nicht mal meine eigene Mutter erkennen!«
    »So lange keine Catteni-Frau ein Auge auf Sie wirft, ist das doch nicht schlimm«, meinte Ninety.
    Mack schüttelte sich.
    »Ich hab mal ein paar von deren Frauen gesehen. Vielen Dank, dann wäre mir ein Ringkampf mit einem Krokodil um einiges lieber.«
    Die Vorbereitungen für einen Vorstoß auf feindliches Territorium waren bald abgeschlossen. Es war schon längst dunkel, daher begab Kris sich in die Kindertagestätte, um einen letzten Blick auf ihren Sohn zu werfen. Zane schlief.
    Zainal kam zu ihr und legte seine beiden großen Hände auf ihre Schultern. »Er ist ein kräftiger Bursche. Er wird hier gut zurechtkommen«, flüsterte er ihr ins Ohr und drückte sie an sich.
    Ein Geräusch an der Tür ließ sie beide herumfahren. Pete Easley stand dort und lächelte. »Ich habe zufälligerweise Nachtschicht«, sagte er, obgleich alle drei wußten, daß er sich diesen Dienst ganz gezielt ausgesucht hatte. »Er ist okay. Machen Sie sich keine Sorgen um ihn.«
    »Tun wir auch nicht«, versicherte Zainal mit einem Kopfnicken und verließ mit Kris im Arm den Saal. An der Schwelle blieben sie noch einmal stehen, um sich mit einem letzten Blick von dem Kind zu verabschieden.
    Kris versuchte tapfer zu sein, aber auf dem Weg zum Hangar mußte sie sich zweimal über die Augen wischen. Sie hätte nicht gedacht, daß ihr bei all der Aufregung, die die Vorbereitungen der Reise mit sich brachten, die Trennung von ihm genauso schwer fallen würde wie bei ihrem

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