Die Diener Der Eosi
erwarten Sie auf dem Landefeld, Klotnik.«
»Klotnik«, antwortete Zainal. »Ende.«
Als die Verbindung unterbrochen war, reagierte jeder mit Seufzen oder Pfeifen oder indem er so tat, als wische er sich den Schweiß von der Stirn. Ninety machte Anstalten, einen Lappen aus der Tasche zu ziehen und sich das Gesicht abzuwischen, als Zainal ihm einen heftigen Stoß versetzte. Sofort benutzte Ninety seine Finger, um sich vom Schweiß zu befreien, wie es ein echter Drassi zu tun pflegte.
»Viel Fracht ist eigentlich nicht da«, sagte Kris zweifelnd. Würden sie mit dem, was sie hatten, nicht in Schwierigkeiten kommen? Alles, was für die Catteni von Wert war, war das, was Walter Duxie, der Chef-Bergbauspezialist in der kurzen Zeit hatte zutage fördern können. Der Germaniumfund war ein reiner Glücksfall gewesen, wie auch das Platin, das sie entdeckt hatten. Während das Gold herzugeben für einige Leute ein echtes Opfer gewesen war, hatte das Metall auf Botany eher geringen Wert. Die beiden professionellen und die vielen amateurhaften Juweliere benutzten es als Fassung für einige der prächtigsten Schmuckstücke, die auf dem Planeten während der Untersuchung auf seine Mineralien- und Erzvorkommen gefunden worden waren.
»Es ist genug, da sie annehmen, daß wir zurückkehren, um zu holen, was wir zurückgelassen haben«, sagte Zainal und grinste. Dabei ähnelte er viel mehr dem Mann, den sie so gut kannte, als dem Catteni Emassi, der seine Antworten ins Mikrofon gebellt hatte. »Es ist gutgegangen. Jetzt langsam weiter vordringen, bis wir in Atmosphäre eingetaucht sind, und denken Sie daran, des öfteren Rauch abzulassen.«
Dies war ein Effekt, den Pete Snyder besonders gerne eingebaut hatte. Der Rauch verflüchtigte sich im Raum ziemlich schnell, wäre jedoch von der Raumstation deutlich sichtbar, so daß sich die Glaubwürdigkeit ihrer Geschichte von einem ›beschädigten‹ Schiff wesentlich erhöhte.
»Viel Verkehr«, stellte Gino fest und war froh, sich von der heftig umschwirrten Raumstation entfernen zu können.
»Zwei Dreadnoughts stehen im Dock sowie neun große Landeschiffe«, sagte Zainal und deutete auf die Heckenden. Sie waren deutlich zu erkennen, sobald man wußte, wonach man Ausschau halten mußte, stellte Kris fest. Ihr kamen sie größer vor als das Imperium-Schiff in Star Wars.
»Ich zähle achtzehn Schiffe der H-Klasse.« Erneut zeigte Zainal ihnen, wohin sie blicken mußten. Was anfangs wie Unregelmäßigkeiten in der Außenhaut der Raumstation ausgesehen hatte, waren in Wirklichkeit angedockte Raumschiffe. Die H’s ähnelten denen, die, wie Kris sich erinnern konnte, in Denver gelandet waren. Sie erschauerte. Zainal fuhr fort: »Schauen Sie mal nach rechts, hinter die Frachter und Drohnen.« Sein Finger deutete auf die Drei-Uhr-Position auf dem Sichtschirm vor ihm. »Dort ist eine vollständige Flottille.«
»Weiter draußen kann ich noch eine zweite erkennen«, sagte Gino und deutete auf den Schirm mit den eingeblendeten Entfernungsangaben.
»Donnerwetter!« Mack schluckte krampfhaft, als er die schier unglaubliche Zahl von Schiffen sah, die von der Station versorgt wurden. Er starrte auf den Schirm, während ihr Schiff sich allmählich von der gigantischen Raumstation entfernte.
»Wie umfangreich ist die Marine der Catteni?« fragte Ninety und machte einen ziemlich nervösen Eindruck.
»Mehr, als Sie hier sehen«, sagte Zainal.
»Und hier herrscht außerdem ziemlich viel Verkehr«, sagte Chuck.
»Das ist gut für uns.« Zainal grinste.
Als sie von der Raumstation weit genug entfernt waren, um wieder das Gefühl haben zu können, daß niemand sie direkt beobachtete, entspannten Kris und die anderen sich ein wenig. Sie konnten sich auf den Landeanflug konzentrieren, wobei immer mehr Einzelheiten auf der Planetenoberfläche hervortraten.
»Ich kenne das Feld, das uns zugewiesen wurde«, sagte Zainal, während ihr Schiff in die Bremsphase überging. »Es gibt dort einige Hilfseinrichtungen. Achten Sie stets auf Ihre Rolle als Catteni. Ich übernehme jetzt das Steuer.«
»Klein?« murmelte Kris und vergaß nicht, Catteni zu sprechen, während sie das Landefeld betrachtete. Mindestens neun Footballfelder breit und so lang wie eine Landebahn auf dem Flughafen von Denver und damit beinahe noch länger als das Landefeld am Hangar der Farmer auf Botany. Niedrige weitläufige Gebäude säumten die eine Seite, und dahinter, auf der anderen Seite einer Zufahrtsstraße, befanden sich
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