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Die Diener Der Eosi

Die Diener Der Eosi

Titel: Die Diener Der Eosi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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verbrachten die Nacht im Krankenrevier in einem separaten Zimmer. Beide hatten Parasiten in ihren Verdauungsorganen, deren Ausbreitung auf Botany um jeden Preis vermieden werden mußte.
    »Wenn man in Betracht zieht, daß sie monatelang gehungert haben, sind sie ziemlich kräftig«, meldete Leon, als Zainal ihm entsprechende Fragen stellte. »Wenigstens haben die Massai ausreichend Verpflegung, wodurch sich ihr Allgemeinzustand ständig bessern dürfte.«
    Falls Leon nicht damit einverstanden war, daß Zainal seine Jungen der Obhut der Massai überließ, so äußerte er sich jedoch nicht dazu. Er erwähnte hingegen, daß er von einem der zurückkehrenden Schiffe erfahren habe, Joe Marley hätte einige der Pflanzen gefunden, die den Massai als Nahrungsgrundlage dienten, darunter auch das olkiloriti, wobei er natürlich nicht dafür garantieren könnte, daß die Pflanzen auch auf Botany gediehen. Die Jungen könnten den Massai ja die Pflanzen bringen, sobald sie auf Botany eintrafen.
    »Ich werde sie ebenfalls begleiten«, entschied Zainal.
    Es ergab sich, daß Kasturi mit ihnen ging, da Zainal das Scout-Schiff lenken mußte, das, nachdem die K-Schiffe von der Blase bereits ›angenommen‹ worden waren, benötigt wurde, um die Schiffe der G-Klasse in die Blase zu bugsieren. Aber Zainal verschob seinen Flug lange genug, um seinen Söhnen wichtige Anweisungen zu geben.
    »Ihr geht jetzt in ein Krieger-Lager, um mit Gleichaltrigen zu trainieren, wie es eurem Rang entspricht«, erklärte er ihnen auf Catteni. »Sie gehören zu einer anderen Rasse, sind aber bekannt für ihren Mut und …« hier folgte ein Wort, das Kris nicht kannte. »Aber ihr werdet sie als Emassi betrachten, wie ich einer bin und wie ihr es seid. Ihr werdet von ihnen lernen, da ihr auch ihre Gewohnheiten kennen müßt.«
    Kleine zernarbte Fäuste schlugen in der typischen cattenischen Abschiedsgeste gegen in cattenische Uniformen gehüllte Knabenbrüste, und Bazil und Peran bestiegen widerspruchslos den Luftkissenlaster und suchten sich zwischen verschiedenen Büschen, Sträuchern, Gräsern und zwei Pflanzenschößlingen, die in Plastikbehälter voll mit hydroponischer Lösung eingeschweißt waren, halbwegs bequeme Sitzplätze. Die Mienen der beiden waren nach cattenischer Art ernst bis ausdruckslos.
    Eines Tages, sagte Kris sich, würden sie auch lernen zu lachen.
    Um die G-Schiffe in die Blase herein- und nach Botany herunterzuholen, war die gesamte Flotte notwendig.
    »Wir mußten sie mit der Sandwich-Methode hereinholen«, berichtete Gino, als er zurückkehrte. »Und selbst dann war es verdammt schwierig. Die Blase läßt sich nicht so leicht täuschen.«
    »Was passiert, wenn wir mit den Schiffen wieder rauswollen?« fragte Bert Put.
    Er hatte eins der G-Schiffe gesteuert und unter vier Augen gestanden, daß er niemals erwartet hätte, wieder nach Hause zurückzukehren. Es war sein Schiff gewesen, das die Massai-Pflanzen zurückgebracht hatte. Diese waren sorgfältig gereinigt worden, um zu gewährleisten, daß sie nicht mit terranischen Parasiten behaftet waren. Auch das Saatgut war einer Reinigungsprozedur unterzogen worden. Es wurde dringend benötigt, um den Speiseplan der Bevölkerung um wichtige Proteine zu erweitern. Felsläufer vermehrten sich schnell und in großer Zahl, aber die Bevölkerung von Botany nahm sprunghaft zu. Luh-Kühe warfen im Botany-Sommer ein Kalb. Die Geburt fand in einem engen, dichten Kreis von anderen Luh-Kühen statt, die trampelnd das werfende Tier umkreisten, um Aasfresser abzuschrecken, die von den Körperflüssigkeiten des Muttertiers angelockt wurden. Es war ein regelrechtes Wunder, daß das Jungtier nicht auch zu Tode gestampft wurde, ehe es sich auf seinen sechs wackligen Beinen aufrichten konnte.
    In den G-Schiffen hatten nicht allzu viele Flüchtlinge Platz gefunden, aber man hatte einige Familien ausfindig machen können, die zum Ersten Abwurf gehört hatten, und es gab viele Tränen bei denen, die sich wiederfanden, wie auch bei den Unglücklichen, deren Angehörige offenbar als verschollen gelten mußten.
    Anläßlich der Installation des permanenten Kommunikationssatelliten von Botany fand eine kleine Feier statt, in deren Verlauf er an die inneren Antennen angeschlossen wurde. Die NASA-Leute hatten es tatsächlich geschafft, einen funktionsfähigen Trabanten ins All zu hieven.
    Das Krankenrevier, das mittlerweile über Filialen auf dem gesamten Planeten verfugte, hatte dringend benötigte

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