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Die Diener des Boesen

Die Diener des Boesen

Titel: Die Diener des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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nicht, warum er lächelte, aber wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte er auch nicht lächeln müssen.
    »Sie haben eine völlig perverse Einstellung zum Wetter, Giles«, sagte sie. »Zum ersten Mal sieht es draußen wirklich so aus, als würden wir auf dem Höllenschlund leben, und Sie grinsen.«
    »Hmm? Ja, nun, der Sturm soll bald wieder nachlassen«, erwiderte Giles. »Und morgen Abend beginnt das Renaissancefest. Es dauert mehrere Wochen, und ich hoffe, dass ihr euch den unterhaltsamen und lehrreichen Besuch des Festes nicht entgehen lasst.«
    »Des Festes?«, fragte Xander geistesabwesend.
    »Des Renaissancefestes«, korrigierte Willow. »Eine Art Karneval im mittelalterlichen Stil. Hofdamen. Buckelige. Turnierkämpfe. Essen mit den Händen.«
    »Ich bin fürs Essen mit den Händen«, sagte Xander sofort. »Die Zweckmäßigkeit von Bestecken wird bei weitem überschätzt.«
    »Und Manieren unterschätzt...«, murmelte Buffy.
    »Es hat nichts mit dem Mittelalter zu tun, Willow.« Giles zog halb amüsiert, halb missbilligend eine Braue in die Höhe. »Wie du eigentlich wissen müsstest, da du Buffy Nachhilfe in Geschichte gibst. Die Renaissance begann in Italien und breitete sich schließlich über ganz Europa aus. Sie erreichte ihren Höhepunkt in Italien im fünfzehnten Jahrhundert, griff im sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert auf Europa über und gilt allgemein als Ende des Mittelalters und Beginn dessen, was wir heute als die moderne Zeit bezeichnen würden. Sie propagierte ein völlig neues Konzept vom Stellenwert des Menschen im Universum und zeichnete sich durch eine neue Wertschätzung von Kunst und Bildung aus.«
    Giles warf den drei Schülern einen erwartungsvollen Blick zu. Sie jedoch starrten ihn nur an und warteten auf weitere Erklärungen.
    »Und wann kommt der interessante Teil?«, fragte Xander schließlich.
    »Das kannst du dann auf dem Fest herausfinden«, schlug Buffy vor.
    Willow überlegte. »Eigentlich klingen Turnierkämpfe nach einer Menge Spaß.« Sie nahm Fechthaltung ein. »En garde.«
    Buffy sah ihren Wächter mit hochgezogener Braue an. »Okay, lassen wir das. Was gibt es Neues von den Kreaturen der Nacht?«
    »Also gut«, sagte Giles und kramte in einem kleinen Stapel Papiere. Schließlich fand er, was er offenbar gesucht hatte, und blickte zu ihnen auf.
    »Das sind die Autopsieberichte der verschiedenen Weatherly Park-Opfer von letzter Woche«, erklärte er. »Willow ist es gelungen, sie von dem Computer des gerichtsmedizinischen Institutes ... abzurufen.«
    Willow grinste stolz. »Ihr könnt mich Webmasterin nennen, wenn ihr wollt.«
    »Du Hacker«, neckte Xander sie.
    Buffy griff nach den Autopsieberichten. »Wozu der ganze Aufwand? Sie sagten doch, dass wir es hier mit einem Vampir zu tun haben, der lediglich etwas brutaler ist als die anderen.«
    Giles zeigte mit einem Finger auf die Fotos. »Nun ja, davon war ich ausgegangen. Allerdings bin ich nach einigem Nachdenken und den Presseberichten über die Mordfälle zu der Überzeugung gelangt, dass die Angelegenheit einer genaueren Untersuchung bedarf.«
    »Und das so schnell wie möglich«, fügte er hinzu, und der letzte Rest des Lächelns, mit dem er sie begrüßt hatte, war jetzt vom Gesicht des Wächters verschwunden. »Es scheint, dass nur eins dieser Opfer die üblichen Spuren eines Vampirangriffs aufweist. Die anderen fünf wurden ... gefressen. Zumindest teilweise. Und zwar nicht von irgendeinem Tier, das dem gerichtsmedizinischen Institut bekannt wäre.«
    Buffy sah sich die Fotos an und wünschte sich rasch, sie hätte es nicht getan. Schweigend gab sie sie Giles zurück und dachte traurig an den kleinen Timmy und seine Mutter. Sie bekam eine Gänsehaut, die nichts mit niedrigen Temperaturen zu tun hatte.
    Xander sah Willow an. »Besteht die Möglichkeit, dass Oz von der Leine entwischt ist?«
    Willow schlug ihm auf den Arm.
    »He, was soll das?«, fragte Xander gekränkt. »Ich stelle die Frage, die jedem auf der Zunge liegt, und werde zum Lohn körperlich misshandelt.«
    »Ich habe daran nicht gedacht«, sagte Buffy mit leiser, trauriger Stimme.
    Xander drohte ihr mit dem Finger. »Schwindlerin. Du hast bloß Angst, dass du Prügel beziehst.«
    »Eigentlich«, sagte Giles und legte die Berichte mit der Kopfseite nach unten, »geht das gerichtsmedizinische Institut von einem sehr kleinen Tier aus, mit einem Gebiss, das nicht größer ist als das eines Waschbären. Aber kein Waschbär kann dafür

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