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Die Diener des Boesen

Die Diener des Boesen

Titel: Die Diener des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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Furchterregend. Die Wesen, mit denen wir es zu tun haben, sind das personifizierte Böse, und die Sorglosigkeit, die ich während der Jagd in jener Nacht bei euch beobachtet habe, könnte euch irgendwann alle das Leben kosten.«
    Bufiy wusste genau, welche Nacht er meinte. Eine merkwürdige kleine Gruppe von Vampiren war aufgetaucht, die sich offenbar intensiv mit Numerologie beschäftigt oder zuviel Star Trek gesehen hatten - jedenfalls hatten sie sich so alberne Namen wie »Sieben« und »Zwölf-B-Zwei« zugelegt. Aus irgendeinem Grund waren sie zu der Überzeugung gelangt, dass der siebte Tag des Monats der perfekte Zeitpunkt für einen Überfall auf den Strand war, wo sie die Kids aussaugten, die dort an Lagerfeuern Partys feierten. Buffy und Giles hätten es wahrscheinlich bloß als eine besonders höllische Nacht auf dem Höllenschlund abgetan, aber Angel hatte von diesem neuesten kleinen Subkult gehört und Buffy informiert.
    Im nächsten Monat hatten sie sich dann alle zum Strand begeben, wo Xander prähistorische Beach-Boys-Texte verhunzt und die anderen jede Menge Witze gerissen hatten. Vielleicht weil sie eines der Mädchen gekannt hatten, das dort ermordet worden war. Dafür war der Galgenhumor schließlich da, nicht wahr? Das Lachen sollte verhindern, dass man weinte, oder?
    Das war Giles sehr wohl bewusst, aber es war offensichtlich gewesen, dass er trotz dieses Wissens geglaubt hatte, dass sie zu weit gegangen waren. Sein Gesichtsausdruck und seine reservierten Kommentare hatten dies überdeutlich gemacht. Nur hatte Buffy nicht damit gerechnet, dass er so nachtragend sein würde.
    Nach allem, was er selbst durchgemacht hatte - all die Schmerzen, die er hatte erleiden müssen -, hatte Buffy erwartet, dass Giles Verständnis dafür aufbringen würde. Zumindest ein wenig.
    »Wie können Sie es wagen?«, fragte Buffy empört und bot ihm die Stirn. Sie tat es nicht nur für sich, sondern auch für ihre Freunde, die so viel auf sich genommen hatten.
    Giles sah sie verdutzt an. »Ich bin dein Wächter, Buffy. Mit Wagen hat das nichts zu tun. Ich habe die Pflicht...«
    Buffy schlug wütend mit den Handflächen auf den großen Schreibtisch der Bibliothek.
    »Das reicht!«, sagte sie. »Ich habe genug für heute.«
    Er streckte eine Hand aus. »Buffy...«
    Sie fuhr zu Giles herum. »Ich glaub es einfach nicht!«, schrie sie außer sich. »Sind Sie eigentlich nie auf den Gedanken gekommen, dass wir vielleicht nur Dampf ablassen? Vielleicht ist diese ganze Sache so widerlich und schrecklich, dass wir damit nur zurechtkommen, indem wir darüber lachen? Indem wir die Art Witze machen, die Sie Xander immer vorwerfen? Vielleicht können wir es nur so Tag für Tag ertragen, Giles. Denn nur im Bronze oder im Einkaufszentrum herumzuhängen oder darüber zu tratschen, wer was zum Tanzfest getragen hat, genügt nicht als Ausgleich.
    Wir ... nein, ich will nur für mich sprechen. Ich, Giles ... ich gehe nicht tanzen! Wie oft müssen wir das noch durchkauen ? Wenn mir das Zusammensein mit meinen Freunden und das Witzemachen dabei hilft, die Jägerin zu sein, wenn es mir hilft, die Nacht zu überstehen - und meine Nächte sind sehr, sehr lang -, warum können Sie es dann nicht einfach akzeptieren?
    Wenn Sie in Ihrem Schmerz schwelgen, wenn Sie jeden Moment des Leidens genießen wollen, he, nur zu, wir helfen Ihnen dabei! Aber machen Sie uns bloß keine Vorwürfe, nur weil wir für ein paar Sekunden alles vergessen wollen. Versuchen Sie nicht, uns in Ihr Elend hineinzuziehen, Giles. Ich habe selbst genug davon!«
    Buffy funkelte Giles an. Sie musste tief durchatmen nach dieser Tirade. Jetzt wartete sie auf eine Antwort.
    Giles blinzelte mehrmals. »Es war bloß eine Feststellung«, sagte er schließlich.
    »Nun, dann hören Sie auf mit Ihren Feststellungen. Sie sind fast schon so schlimm wie meine Mutter.« Sie errötete und ihr schlechtes Gewissen machte sich wieder bemerkbar, aber sie würde nicht nachgeben. Sie hatte Recht mit dem, was sie gesagt hatte.
    Jetzt war Giles an der Reihe. Er nahm seine Brille ab, was gewöhnlich bedeutete, dass es Ernst wurde.
    »Nun, Buffy, es ist dein gutes Recht, es so zu sehen«, sagte er kühl. »In gewisser Hinsicht stimmt es sogar, wenn du mich mit deiner Mutter vergleichst. Da ich hier der einzige Erwachsene und dein Wächter bin, trage ich in vielerlei Hinsicht die Verantwortung für dem Wohlergehen.«
    Buffy wandte sich ab und marschierte wütend zur Tür. »Wissen Sie was, Giles? Mein

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