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Die Diener des Boesen

Die Diener des Boesen

Titel: Die Diener des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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konnte einen Moment lang nicht atmen. Sie schluckte hart, stand dann auf und trat einen Schritt zurück. Sie sah wieder die zerbrochene Lampe an. Ltwas knirschte unter ihrem Fuß. Ein antiker Spiegel, der in ihrem alten Haus in L.A. an der Wand gehangen hatte - so weit sie zurückdenken konnte, hatte er zu ihrem Haus gehört, und jetzt lag er auf dem Boden, kaum mehr als ein paar reflektierende Scherben in einem wunderschönen Rahmen.
    »Mom, ich ... «
    »Ich weiß«, unterbrach Joyce. »Geh. Ich werde aufräumen und mich um die Tür kümmern.«
    »Mom, bleib im Haus. Und schau ... schau nicht nach draußen. Versprich es mir.« Sie ballte die Fäuste. »Mom, versprich es mir!«
    »Ich ... verspreche es«, sagte Joyce müde.
    Buffy wandte sich zur Tür. Noch bevor sie draußen im Garten war, rannte sie bereits wieder, während die Worte ihrer Mutter in ihr widerhallten.
    Das habe ich nicht verdient.
    »Jamie, bitte ... leg den Revolver weg.« Giles hielt eine Hand hoch, als wollte er einfach nach ihm greifen und ihm die Waffe entreißen. Wenn das nur möglich wäre, dachte er.
    Der Police Officer hielt sich seinen Dienstrevolver an die Schläfe, das Gesicht von Verzweiflung und dem unheimlich anmutenden Versuch eines Lächelns verzerrt.
    »Es tut mir Leid, Rupert, das kann ich nicht«, sagte Jamie Anderson. »Das ist der einzige Ausweg, verstehst du das nicht? Du hast selbst gesagt, dass diese Wesen ...« Für einen Moment wurde der Mann von seinen Gefühlen überwältigt und konnte nicht weitersprechen.
    »Als ich hörte, wie du mit Brian über das sprachst, was er gesehen hat, wusste ich, dass du dich schon länger mit diesen Dingen beschäftigst. Ich wusste jedoch nicht, wie tief du darin verstrickt bist. Aber jeder Idiot hätte erkennen können, dass du mehr wusstest, als du mir erzählen wolltest, Rupert. Ich bin ein Cop. Das musst du mir schon zugute halten. Ich dachte, wenn ich dir folge, könnte ich vielleicht herausfinden, was zu tun ist. Jemand hatte vor mir diese Tür aufgebrochen«, sagte Jamie und wies zur Hintertür der Bibliothek. »Ich kam herein und hörte, wie du über diese Wesen ... Gott, es ist verrückt.«
    Giles trat einen Schritt auf Jamie zu, aber der Officer hob warnend eine Hand.
    »Jamie, es ist noch immer möglich, dass es uns gelingt, Brian zurückzuholen«, beharrte Giles. »Du kannst jetzt nicht einfach aufgeben.«
    Der Mann lachte trocken. Es war ein schrecklicher Laut, voller Zynismus und Resignation.
    »Du kapierst nicht, Rupert«, sagte Jamie. »Ich habe gehört, was du gesagt hast. Dieser Mann mit den Hörnern, der Jäger oder wie auch immer du ihn genannt hast -, er hat meinen Sohn verschleppt. Ich habe nicht die geringste Chance, ihn aufzuspüren, aber es gibt eine Möglichkeit, ihn dazu zu bringen, zu mir zu kommen und mich zu holen, nicht wahr?«
    Giles blinzelte mehrmals und fuhr sich dann mit der Hand durchs Haar.
    »Das ist... mein Gott, Jamie, das ist nur eine Legende.«
    »Genau wie dein Jäger«, fauchte Jamie. »Aber er war wirklich genug, um mir meinen Sohn zu nehmen.«
    Giles warf Cordelia einen Seitenblick zu und nickte andeutungsweise.
    »Bitte, Mr. Anderson, tun Sie das nicht«, flehte sie. »Mr. Giles hat Recht. Sie wissen nicht mal, ob es wirklich funktioniert. Außerdem sind wir schon mit viel übleren Typen fertig geworden.«
    Jamie verengte die Augen. »Du lügst.«
    »Entschuldigen Sie, das tue ich nicht«, brauste Cordelia auf. »Ich behaupte nicht, dass wir keine Tragödien erlebt hätten, okay? Ich sage nur, solange Sie nicht mit Sicherheit wissen, dass Sie das Richtige tun, erweisen Sie sich bloß als Feigling, wenn Sie Selbstmord begehen. Ist es das, was Sie wollen?«
    »Cordelia!«, stieß Giles hervor und funkelte sie an. Er befürchtete, dass sie zu weit gegangen war.
    »Was?« Sie warf die Hände hoch. »Es stimmt doch.«
    Giles beobachtete, wie Jamie Anderson in sich zusammen sackte, als hätte ihn bis jetzt eine unsichtbare Kraft gestützt, die sich nun zurückzog und ihn seines Haltes beraubte. Seine Hand mit der Waffe zitterte, aber er löste sie nicht von seinem Kopf.
    »Es ist bestimmt nicht das, was Brian will, Jamie.« Giles sprach bedächtig, trat aber nicht näher. Es war ein kritischer Moment. Alles konnte passieren.
    In dieser Sekunde wurde die Hintertür der Bibliothek aufgerissen. Xander stürzte herein und packte Jamies Waffe mit beiden Händen.
    »Xander, nicht!«, schrie Cordelia.
    Aber Xander hatte dem Mann bereits die Waffe

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