Die Diener des Boesen
die Straßenlaternen.
Die Sonne war untergegangen.
Buffy kniff die Augen zusammen und spähte zu ihrer Haustür hinüber, aber die Kiefern, die ihrer Mutter so sehr gefallen hatten, als sie das Haus gekauft hatte, versperrten ihr den Blick. Ihre Beine schmerzten von der Anstrengung, aber Buffy setzte zum Endspurt an. Drei Häuser weiter hörte sie einen Schrei und das Klirren von splitterndem Glas. Dann folgte ein lautes Krachen.
»Mom!«, rief Buffy.
Sie sprintete über den Rasen und durch die Lücke zwischen zwei Kiefern. Die Haustür war zertrümmert; ein großes Stück hing noch immer an einer Angel.
Buffy sah sich im Garten um, überprüfte die nähere Umgebung, konnte aber nichts Ungewöhnliches entdecken. Vorsichtig trat sie über die Türschwelle ins Haus und rief wieder nach ihrer Mutter.
Aus dem Wohnzimmer drang Schluchzen.
Der Raum war verwüstet. Nicht vollständig. Viele der Möbel waren noch brauchbar. Aber ihre Mutter hatte mehrere Kisten mit Kunstobjekten abgestellt, die sie für die Galerie auspacken wollte, und die waren umgekippt worden oder zersplittert. Zwei Kristalllampen waren zu Bruch gegangen, und kein Superkleber der Welt würde sie reparieren können.
»Mom ?«, fragte Buffy sanft, als sie sich vor ihrer weinenden Mutter hinkniete und eine Hand nach ihr ausstreckte.
»Ich wünschte ...«, brachte Joyce Summers mit krächzender
Stimme hervor. Dann schluckte sie, wischte sich die Augen, hob ihr Kinn und begann noch einmal. »Ich wünschte, du hättest mir gesagt, dass wir einen Gast haben. Er hat mich zu Tode erschreckt.«
»Roland hat das getan?«, fragte Buffy entsetzt.
»Nein. Es waren die anderen. Keine Monster diesmal, Buffy, nur Menschen. Sie sagten, sie wären gekommen, um ihn abzuholen. Und dann brach die Hölle los.« Sie sah sie wieder an. »Du hättest es mir nur sagen müssen, Buffy. Hat er sich den ganzen Tag im Keller versteckt?«
»Ah, im Keller. Ja«, gab Buffy zu. »Konnte er sich ... bewegen?«
»Was?« Joyce starrte sie an. »Bewegen? Buffy, ich bin keine Idiotin. Er hat sich nicht in unserem Keller versteckt, weil er sich nicht bewegen konnte.«
»Nein. Ich meine, hat er sich bewegt?« Buffy wusste, dass sie kostbare Sekunden verlor. Sie wechselte das Thema. »Diese Leute, Mom. Erzähl mir von den Leuten. Waren es ganz normale Menschen?«
»Buffy, ich verstehe nicht.«
Ihre Mutter kämpfte um ihre Fassung, aber jetzt senkte sie die Augen und berührte mit der Hand ihre Stirn. Joyce hatte eine kleine Schnittwunde an der Stirn, und als sie ihr aschblondes Haar aus dem Gesicht strich, verschmierte sie ein wenig Blut. Nach allem, was sie in dieser Woche besprochen hatten, konnte ihre Mutter das am allerwenigsten gebrauchen.
Buffy wusste, dass sie hartnäckig sein musste. »Die Leute sind gekommen, um Roland zu holen, und er hat sich gewehrt und sie haben ihn trotzdem mitgenommen?«
»Es geschah alles so schnell«, sagte Joyce. »Kurz bevor du kamst.«
Kurz nach Sonnenuntergang.
»Und waren auch ... Pferde dabei?«
Ihre Mutter starrte sie nur an.
»Das habe ich nicht verdient«, sagte Joyce, und Buffy fragte sich, ob ihre Mutter noch mit ihr redete oder mit sich selbst. Gleichzeitig wusste sie, dass sie wertvolle Zeit vergeudete. Wenn die Leute von dem Fest gekommen waren, um Roland zurückzuholen, würden sie vielleicht nicht mehr lange in Sunnydale bleiben. Sie würde jemand anrufen müssen, um die Tür sofort reparieren zu lassen, aber ihre
Mutter sollte in Sicherheit sein, sagte sie sich, solange Roland nicht im Haus war.
»Ich liebe dich, Mom«, sagte Buffy, obwohl sie die Distanz spürte, die sie noch immer von Joyce trennte. »Ich ... ich weiß, du wolltest, dass ich Ärztin oder so werde.«
Joyce versteifte sich. Schniefte, wischte sich die Augen und sah ihre Tochter dann durchdringend an. Buffy konzentrierte sich auf die kleinen Krähenfüße an den Augenrändern ihrer Mutter.
»Ich habe dich in dieser Hinsicht nie unter Druck gesetzt, Buffy«, sagte Joyce, das Gesicht noch gerötet von der Panik der letzten Minuten.
»Ich weiß, Mom, und du weißt, was ich ...«
»Ganz gleich, was du denkst, ich hatte nie irgendwelche großen Pläne für dich«, fuhr ihre Mutter fort. »Ich hätte alles unterstützt, was du aus deinem Leben machen wolltest. Alles. Du bist meine Tochter, Burfy, und ich liebe dich. Ich wollte immer nur, dass du glücklich bist.«
Joyce sah sie forschend an.
»Für mich siehst du nicht sehr glücklich aus, Buffy.«
Buffy
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