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Die Diener des Boesen

Die Diener des Boesen

Titel: Die Diener des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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entwendet, und Jamie sank zu einem Häuflein Elend zusammen. Xander betrachtete für einen Moment die Pistole und reichte sie dann Giles.
    »Passen Sie auf, dass Sie niemanden damit verletzen«, sagte Xander mit leiser Stimme. »Für den Fall, dass Sie es noch nicht bemerkt haben - es ist eine Waffe.«
    Dann zog ihn Cordelia zu sich, und die beiden umarmten sich. Es war das erste Mal, dass Giles sah, wie sie ihre Zuneigung in der Öffentlichkeit zeigten. Sofern man die Bibliothek als öffentlich bezeichnen konnte.
    »Ich hatte ihn gerade erst zurückbekommen«, sagte Jamie plötzlich mit gequälter, verzweifelter Stimme. »Ich kann ihn nicht noch einmal verlieren. Ich kann es einfach nicht.«
    Giles kniete vor dem Mann nieder und sah ihm in die Augen.
    »Hör mir zu, alter Knabe«, sagte der Wächter. »Es gab eine Zeit, da hätte ich dir vielleicht ein Versprechen gemacht. Ich bin inzwischen nicht mehr besonders gut, was Versprechen angeht. Aber ich kann dir eins garantieren. Wenn es einen Weg gibt, deinen Sohn zu retten, werde ich ihn finden. Wir werden Bnan zu dir zurückbringen.«
    Jamie Andersen musterte für einen Moment Giles' Gesicht und nickte dann stumm.
    Giles sah die anderen an. »Cordelia, könntest du Mr. Anderson bitte nach Hause fahren?«, fragte er. Ehe sie protestieren konnte, fügte er hinzu: »Xander und ich bleiben hier und machen mit unseren Nachforschungen weiter. Ich möchte, dass du bei Jamie bleibst und dort wartest, bis sich einer von uns bei dir meldet.«
    Cordelia öffnete wieder den Mund, um ihn gleich darauf wieder zu schließen. Sie zog eine Braue hoch und sah ihn skeptisch an. Giles hoffte, dass sie verstand, um was er sie bat. Sie sollte nicht nur den Chauffeur spielen, sondern auch verhindern, dass dieser Mann noch einmal eine Verzweiflungstat unternahm. Einerseits widerstrebte es ihm, ihr eine derartige Verantwortung aufzubürden, aber gleichzeitig fragte sich Giles, ob von ihnen allen nicht Cordelia am geeignetsten für diese Aufgabe war.
    Möglicherweise würde sie Jamie Anderson ihr Mitgefühl zeigen, ihn aber nicht verhätscheln, so viel stand fest. Vielleicht war sie genau die Richtige, um ihn zur Vernunft zu bringen.
    Nach einem Moment des Schweigens seufzte sie und verdrehte die Augen. »Na, fein«, sagte sie verschnupft. »Außerdem habe ich mir gerade die Nägel lackiert. Bösewichter auf Pferden zu verfolgen ist nicht gut für die Maniküre.«
    »Vielen Dank«, sagte Giles mit ehrlicher Erleichterung.
    Cordelia schnitt eine Grimasse.
    »Der Mond ist heute ziemlich hell«, sagte Willow mit einer Stimme, die kaum mehr als ein Flüstern war.
    »Ich kann es fühlen.« Oz warf ihr einen Seitenblick zu und zuckte andeutungsweise mit den Schultern. Vollmond war erst Ende nächster Woche, aber an manchen Tagen spürte er die unheimliche Anziehungskraft, die der Planet auf ihn ausübte, stärker als an anderen. In dieser Nacht hatte er fast das Gefühl, dass der Mond ihn verfolgte. Ihn irgendwie bedrohte.
    Er steuerte den Transporter die lange Einfahrt zu Angel hinauf. Das große Haus schien ihm Mondlicht zu leuchten. Aus irgendeinem Grund hatte Oz das unheimliche Gefühl, dass niemand zu Hause war. Dass niemand dort lebte. Aber in gewisser Hinsicht, dachte er, traf dies ja auch zu.
    Sie stiegen aus dem Transporter und folgten dem zur Haustür führenden Weg. Es war sehr kalt geworden, und Oz hatte Willow eine Lederjacke gegeben, die er im Heck des Transporters gefunden hatte. Oz fror selbst, aber er wollte nicht, dass Willow ein schlechtes Gewissen bekam, weil sie seine Jacke trug, und so versuchte er nicht zu zittern. Es war Herbst, sicher, aber so kalt sollte es um diese Jahreszeit eigentlich nicht sein.
    Eigentlich zu keiner Jahreszeit, wenn es nach Oz ging.
    Als sie sich der Haustür näherten, schien Willow zu zögern. Oz nahm ihre Hand, weil er glaubte, dass sie diese Umgebung, in der in den letzten sechs Monaten so viel passiert war, nervös machte. Stattdessen runzelte sie die Stirn und sah ihn an.
    »Hast du etwas gehört?« Willow sah sich forschend um.
    »Was denn?«, fragte Oz und lauschte, um festzustellen, was ihre Aufmerksamkeit erregt hatte.
    »Genau das meine ich«, erklärte sie. »Ich höre nichts. Nicht einmal Grillen. Weißt du noch, was für einen Lärm die Grillen gemacht haben, als wir beim letzten Mal hier oben waren? Und jetzt... nichts. Ist das nicht unheimlich?«
    »Unheimlich«, stimmte Oz zu.
    Sie sahen sich an. Mehrere Sekunden verstrichen, und dann

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