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Die Diener des Boesen

Die Diener des Boesen

Titel: Die Diener des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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bekümmerte und sie von ihren Freunden kein Mitleid wollte.
    »Während der Golem hauptsächlich in der hebräischen Mythologie vorkommt, gibt es in vielen anderen Kulturen Legenden von Homunkuli, Kreaturen ähnlichen Ursprungs«, erklärte Giles.
    »Nun, Roland hat einen eigenen Willen«, sagte Buffy abwehrend. »Das heißt, wenn er nicht gerade, ihr wisst schon ...«
    »Aus Lehm besteht, ja«, nickte Giles. »Nun ist es durchaus möglich, dass die Wilde Jagd den Lebensfunken deines Freundes Roland geraubt hat, aber es ist genauso möglich, dass der Zauber, der ihn lebendig erscheinen lässt, nur des Nachts wirkt. Was bedeuten würde, dass ... «
    »Dass er nach Sonnenuntergang wieder zum Leben erwacht!«, rief Willow aufgeregt.
    »Exakt.«
    Buffy kaute für einen Moment auf der Innenseite ihrer Lippe, blickte zum Dachfenster hinauf, stellte fest, dass es schon fast dunkel war, und sah dann wieder ihre Freunde an.
    »Ich weiß nicht, was es mit diesen Wilden Jägern und dem Rest auf sich hat«, sagte sie. »Aber ich weiß, dass es eine Verbindung zwischen Roland und diesem Fest gibt. Es könnte sein, dass die Schausteller mit den Jägern identisch sind.
    Ich werde jetzt nach Hause gehen und nach Roland sehen. Wenn er nach Sonnenuntergang wieder zum Leben erwacht, bringe ich ihn hierher. Auch wenn er nicht zum Leben erwacht, bringe ich ihn her ... einen Teil von ihm, damit Giles ihn untersuchen kann.«
    Sie sah Willow an. »Du und Oz, ihr nehmt den Transporter und holt Angel ab. Wenn die Sonne untergeht, werden wir ihn brauchen.«
    Zu Xander sagte sie: »Du und Cordelia, ihr helft Giles bei seinen Nachforschungen.«
    Zum Schluss wandte sie sich an Giles. »Was auch immer passiert, wir können nicht zulassen, dass die Wilde Jagd noch einmal durch Sunnydale reitet. Zu viele Menschen sind bereits tot. Zu viele Mütter weinen.«
    Kurze Zeit später war es still geworden in der Bibliothek. Cordelia war längst mit dem Lackieren ihrer Nägel fertig und suchte in den staubigen alten, ledergebundenen Büchern nach irgendwelchen Hinweisen auf den Erlkönig oder die Wilde Jagd oder diesen Herni-Mann oder wie immer er auch hieß. Sie blätterte eins der Bücher bis zum Ende durch und ließ es mit einem lauten Poltern auf den Eichentisch fallen.
    »Ah, Cordelia«, sagte Giles und blickte sie über die Ränder seiner Brille hinweg an. »Könntest du für mich in der Abteilung Weltreligionen nach einem Text über hebräischen Mystizismus suchen?
    Ich habe mich bis jetzt mehr auf die Mythologie statt auf Magie konzentriert. Wenn du das für mich erledigst, könnte ich die Wächtertagebücher nach Hinweisen auf einen Homunkulus oder die Jagd durchsehen.«
    Cordelia hatte sich sofort einverstanden erklärt, als sie begriffen hatte, was er wollte. Erleichtert, aufstehen und sich etwas bewegen zu können, stieg sie hinauf in den zweiten Stock der Bibliothek und betrat das Magazin. Sie befand sich noch am Anfang der ersten Regalreihe, als sie erkannte, dass es die falsche Abteilung war. Cordelia wollte schon kehrtmachen, als sie das leise, Mitleid erregende Wimmern hörte.
    »Hallo?«, sagte sie. »Ist da jemand?«
    »Cordy?«, rief Xander von unten. »Führst du wieder Selbstgespräche?«
    Sie erreichte das Ende des langen Gangs zwischen den Regalen und betrat den hinteren Teil der Bibliothek. Das Wimmern wurde lauter.
    »Cordelia?« Xanders Stimme klang nicht mehr spöttisch, sondern besorgt, aber noch nicht alarmiert.
    Sie bog um die Ecke, sah nach links und erstarrte. Im ersten Moment brachte sie nur ein ersticktes Keuchen hervor.
    An der Rückwand der Bibliothek befand sich eine zweite Tür, die m den anderen Flügel der Schule führte. Sie war normalerweise verschlossen, aber als sie befürchtet hatten, dass Giles verschwunden war, hatte Buffy das Schloss aufgebrochen, um hineinzugelangen.
    An der Tür lehnte ein Mann, der sich eine Pistole an die Schläfe hielt.
    »Bitte«, flüsterte er, während die Tränen nur so über seine Wangen rannen. »Du musst mir dabei helfen. Es ist der einzige Ausweg.«

9

    Als das letzte Sonnenlicht am Himmel verblasste, lief Buffy los und rannte dann so schnell sie konnte durch die Straßen von Sunnydale.
    Obwohl Mrs. Cantwell sie schon einmal deswegen ausgeschimpft hatte, nahm sie auf dem Heimweg die Abkürzung durch die Hinterhöfe. Der Pudel der Cantwells bellte sie durch die gläserne Schiebetür an, aber Buffy sah sich nicht einmal um.
    Als sie den Revello Drive erreichte, brannten bereits

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