Die Diener des Boesen
zurückfallen, und sie suchte nach einer Möglichkeit, ihn abzulenken.
»Was Brian angeht...«, begann sie.
»Nicht«, unterbrach Mr. Anderson und hielt eine Hand hoch wie ein Verkehrspolizist. »Ich komme damit schon klar. Es tut mir Leid, dass ich dich da hineingezogen habe. Ich weiß, dass Rupert und dieses Mädchen ...
»Buffy.«
»... alles in ihrer Macht Stehende tun werden. Ich will nicht behaupten, dass ich die Hintergründe verstehe, aber ich weiß, dass du Recht hattest, was mich angeht... ich meine den Selbstmordversuch. Ich bin schon seit vielen Jahren ein Cop, aber ich habe noch nie etwas erlebt wie diese ... Jagd, oder was immer das ist. Sie gehört nicht zu den Dingen, für die man als Cop ausgebildet wird. Aber ich bin klug genug, um zu erkennen, dass sie nicht in meiner Liga spielt. Rupert kennt sich mit diesen Dingen aus und ...«
Der Mann brach ab, schien ein wenig in sich zusammenzusinken und ließ sich aufs Sofa fallen. »Vielleicht gelingt es mir morgen, wenn ich wieder nüchtern bin, den Lieutenant dazu zu bringen, eine Suchaktion durchzuführen. Im Moment... möchte ich dir einfach nur danken.«
Cordelia verschränkte die Arme. »Keine Ursache.«
Sie betrachtete ihn forschend, sah die Erschöpfung in seinem Gesicht und hatte das sichere Gefühl, dass er nur noch schlafen wollte und keine Dummheiten mehr machen würde, bis die Sonne aufging.
»Ich muss gehen.«
Mr. Anderson blinzelte. Nickte. »Danke, dass du bei mir geblieben bist. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich deine ... Eltern inzwischen Sorgen machen. Du solltest nach Hause gehen.«
»Natürlich«, stimmte Cordelia zu. »Sie sind wieder okay?«
»Vielleicht morgen früh«, antwortete Jamie traurig. »Im Moment will ich nur noch schlafen.«
»Kann ich Ihr Telefon benutzen?«
Nur einen Augenblick später hatte Jamie Anderson die Schlafzimmertür hinter sich geschlossen und ließ Cordelia allein telefonieren.
Sie wählte, hörte es vier Mal klingeln und dann ein Klicken, als am anderen Ende der Hörer abgenommen wurde. Eine verschlafene Stimme fragte: »Wo bist du, Cordelia?«
»Hallo, Mom«, sagte sie mit einer Leichtigkeit, nach der ihr nicht zumute war. »Willow und ich sind gerade mit Lernen fertig geworden und völlig erledigt. Ich werde bei ihr schlafen, okay?«
Am anderen Ende der Leitung trat eine lange Pause ein, und für einen Moment fragte sich Cordelia, ob ihre Mutter wieder eingeschlafen war.
»Bist du wieder mit diesem Harris-Jungen zusammen?«
Cordelia konnte den Widerwillen in der Stimme ihrer Mutter heraushören. Normalerweise log sie nicht, aber seit Buffy und die anderen in ihr Leben getreten waren, hatte sie ihre Mutter oft anlügen müssen. Lügen waren dumm und verletzend und Cordelia hasste das. Aber diesmal wünschte sie sich verzweifelt, ihre Mutter anlügen zu können.
»Nein, Mom«, sagte sie und kämpfte gegen die Tränen an, die sie wieder zu überwältigen drohten. »Ich bin nicht bei Xander.«
»Versprichst du mir das?«
»Ich verspreche es, Mom, ja. Gott!«
»Dies ist das letzte Mal, Cordelia«, sagte ihre Mutter scharf und klang jetzt hellwach. »Von jetzt an will ich vorher informiert werden, wenn du die Nacht bei einer Freundin verbringen willst. Wenn du allein lebst, kannst du tun und lassen, was du willst, aber solange du unter unserem Dach lebst, haben dein Vater und ich zu bestimmen.«
»Als ob ich das nicht wüsste«, sagte Cordelia mit einer Bitterkeit, die sie im Grunde gar nicht empfand. Sie hatte dieses Gespräch schon so oft geführt, dass sie fast das Gefühl hatte, die Sätze kamen einfach von selbst.
»Werd bloß nicht frech, Cordelia«, fauchte ihre Mutter.
»Tut mir Leid, Mom. Ich komme morgen früh nach Hause, okay?«
»Du kannst dich gerne mit Willow vergnügen, aber bleibt nicht zu lange auf. Du brauchst deinen Schönheitsschlaf«, erklärte ihre Mutter.
Cordelia verdrehte die Augen.
»Brauchen wir den nicht alle?«, gab sie knapp zurück. »Nacht, Mom.«
»Gute Nacht, Schatz.«
Cordelia rutschte aus und fiel hin, als sie durch Buffys Schlafzimmerfenster kletterte. Bei der Jägerin sah das immer viel einfacher aus.
Morgen früh würde sie einen Bluterguss an ihrem rechten Knie haben, so viel stand fest.
Als sie wieder auf den Beinen war, durchsuchte Cordy Buffys Schrank. Buffy hat wirklich ein paar schicke Sachen, bemerkte Cordelia überrascht. Aber, iih, was ist denn das da auf dem Pullover? Blut?
Cordelia hatte es sich zur Regel gemacht, alle
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