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Die Diener des Boesen

Die Diener des Boesen

Titel: Die Diener des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden , Nancy Holder
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ich ihnen kein Wort verraten.« Sie drückte eine zittrige Hand gegen ihre Stirn. »Eigentlich ist es lächerlich, nicht wahr? Sinnlos.«
    Cordelia musste sich auf die Unterlippe beißen, um nichts zu sagen.
    Als Buffys Mutter weiterschwieg, trat Cordelia wieder ans Fenster.
    »Du kannst die Haustür benutzen, Cordelia«, sagte Joyce Summers.
    Cordelia seufzte und ging zur Tür.
    »Wenn du sie siehst, dann sag ihr, dass ich sie liebe, ja?«

»Sicher«, sagte Cordy sanft. »Kein Problem.«
    Als sie ging, saß Joyce noch immerauf dem Bett ihrer Tochter und starrte ins Nichts.
    Bnan fühlte sich wie betäubt. Er vermutete, dass es an der Anstrengung lag, seine Tränen zu unterdrücken. Er war zu alt zum Weinen. Die Jagd war zurückgekehrt, vor ein paar Minuten auf die Lichtung galoppiert, mit zahlreichen Gefangenen und verschiedenen Wildtieren, die die Jäger unterwegs erlegt hatten. Der Geruch von Schweiß und Angst, Schwefel und Rauch hing schwer über der Lichtung.
    Und von Blut.
    Sie hatten seinen Käfig geöffnet und ihn zur Arbeit gezwungen. Vom Rücken eines schnaubenden schwarzen Hengstes mit Schaum vor dem Maul - ein übernatürliches Wesen, das nichts mit einem richtigen Pferd gemein hatte - musste er ein totes braunweißes Reh wuchten. Wie befohlen, schnitt er es auf und warf es am Rande der Lichtung auf den Boden.
    Von Treasure gab es nirgendwo eine Spur, und er hatte Angst, dass man sie getötet hatte.
    Die Hunde zerrissen das Reh und fraßen es vollständig auf, sogar die Knochen, die von den Flammen versengt wurden, die beim Fressen aus ihren Nüstern züngelten.
    Die Pferde wurden ebenfalls gefüttert, aus Vorräten, die aus dem Nichts gekommen zu sein schienen. Ihr Futter bestand aus einer Übelkeit erregenden Mischung aus verfaultem Getreide und rohem Fleisch. Seine Gedanken kreisten die ganze Zeit um seine verschwundene Freundin, und er schloss die Augen und würgte.
    Die Axt, die einer der Jäger ihm gegeben hatte, säuberte er jetzt von Blut und Knorpel. Ob es von einem Menschen oder einem Tier stammte, wusste er nicht. Er wollte es auch nicht wissen.
    Brian hörte lautes Geschrei. Er drehte sich um und suchte die Lichtung ab. Eins der Feuer war erloschen, aber die beiden anderen erzeugten genug Helligkeit. Außerdem drang auf der anderen Seite der Lichtung ein düsteres Leuchten aus einer Öffnung, die, obwohl es eine Öffnung war, überhaupt nicht danach aussah. Statt einer Art Portal oder Tür oder Tor war da nur dichter dunkler Nebel. Er hatte bereits beobachtet, wie Leichen und Gefangene durch diesen Nebel geschafft worden waren, zu Fuß oder auf Pferderücken, getragen oder getrieben von einem der Jäger. Nur die Jäger waren zurückgekehrt.
    Erneut hörte er das Geschrei. Die neuen Gefangenen wehrten sich. Protestierten. Er war überrascht, dass Hern sie nicht sofort hinrichten ließ. Der Erlkönig hatte sich bisher als schrecklich ungeduldig erwiesen.
    Dann teilte sich die Menge, ein riesiger schwarzer Hirsch wich zur Seite aus, und Brian konnte das Gesicht des Gefangenen erkennen, der für den Aufruhr verantwortlich war.
    »Oh, nein«, flüsterte er.
    Brian spürte das Gewicht der Axt in seinen Händen, wog sie prüfend, betrachtete sie und näherte sich dann den Jägern und ihren
    Gefangenen. Sein Zorn wuchs, seine Furcht wuchs und seine Verzweiflung wuchs, bis er die riesige Streitaxt hoch über seinem Kopf schwang.
    Eine kräftige Hand landete auf seiner Schulter und riss ihn so heftig herum, dass ihm die Axt aus der Hand rutschte. Sie traf ihn am Kopf und ritzte seine Schädeldecke auf, ehe sie zu Boden fiel.
    »Shock, was hast du vor?«, fragte Treasure.
    Sie hatte sich sichtlich verändert. Er starrte sie an, das weite Leinenhemd und die braune bestickte Lederhose, die ihre alte Kleidung ersetzt hatten. Das Feuer in ihren Augen und die Art, wie sie sich vor ihm aufgebaut hatte. Die Blutflecken an ihrer rechten Wange und Stirn.
    »Treasure?«, fragte er. »Connie?«
    »Nenn mich nicht so«, sagte sie wütend. »Und lass die Gefangenen in Ruhe. Ich will, dass du am Leben bleibst, Shock. Du bist mein Freund. Ich werde mich auch weiter um dich kümmern. Aber du musst dich nützlich machen, wenn du hier überleben willst. Und du musst den Mund halten.«
    Brian blickte noch einmal in die Richtung, wo er den Bibliothekstypen gesehen hatte, Mr. Giles. Dann wandte er sich ab und machte sich wieder an die Arbeit. Er ignorierte die kleinen Blutstropfen, die wie Tränen über seine Wangen

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