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Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung

Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung

Titel: Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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fürchte nur, ich passe wohl in keine dieser beiden Kategorien.“
    „Und genau deshalb bist du das, was ich brauche.“ Er stellte seine Tasse ab und kramte in seinem Rucksack. „Ist das okay?“, fragte er und stellte den Kassettenrecorder auf den Tisch.
    „Ja, sicher.“
    Er drückte den Aufnahmeknopf und kramte wieder. „Ich bin tagelang auf Bücherjagd gewesen, in Büchereien und Buchläden.“ Er zog ein dünnes Taschenbuch hervor. „Was hältst du hiervon?“
    Mit einer hochgezogenen Augenbraue las Morgana den Titel. „Ruhm, Reichtum und Romantik, Kerzenrituale für jeden Zweck.“ Sie warf das Buch zurück auf seinen Schoß. „Hoffentlich hast du nicht viel dafür ausgegeben.“
    „Sieben Dollar. Kann ich steuerlich absetzen. Du machst so was also nicht?“
    Geduld, ermahnte sie sich, streifte ihre Schuhe ab und zog die Beine unter. Der kurze rote Rock, den sie trug, rutschte an ihren Oberschenkeln hoch. „Flackernde Kerzen und gemurmelte Beschwörungen. Glaubst du wirklich, jeder Laie kann zaubern, indem er ein Buch liest?“
    „Irgendwie muss man es ja lernen.“
    Mit einem abfälligen Schnauben griff sie erneut nach dem Buch und schlug es auf. „Wie man Eifersucht erweckt“, las sie laut vor. „Wie man sich die Liebe eines anderen sichert. Wie man reich wird.“ Sie klappte es zu.
    „Denk doch mal nach, Nash. Und sei dankbar, dass es nicht bei jedem funktioniert. Das Geld ist im Moment knapp, die Rechnungen stapeln sich.
    Du würdest ja wirklich gern dieses neue Auto haben, aber dein Kredit ist restlos ausgelastet. Also zündest du ein paar Kerzen an und wünschst dir was. Vielleicht tanzt du ja auch noch ein bisschen herum, nackt natürlich, das wirkt effektvoller. Abrakadabra.“ Sie spreizte die Finger beider Hände.
    „Und dann liegt ein Scheck über zehntausend Dollar im Briefkasten. Das Problem ist nur, deine Großmutter, die du abgöttisch geliebt hast, musste plötzlich sterben, damit sie dir dieses Geld hinterlassen konnte.“
    „Ich verstehe. Man muss also vorsichtig sein, wie man sich ausdrückt.“
    Sie warf den Kopf zurück. „Handlungen ziehen immer Konsequenzen nach sich. Du wünschst dir, dein Mann wäre ein bisschen romantischer?
    Bumm, plötzlich ist er zärtlich wie Don Juan – mit jeder einzelnen Frau in der Stadt.“ Sie schnaubte. „Magie ist nichts für Laien, die weder vorbereitet noch verantwortungsbewusst sind. Und man kann Zaubern ganz bestimmt nicht aus einem armseligen Buch lernen.“
    „Okay.“ Ihre Argumentation beeindruckte ihn. „Du hast mich überzeugt. Aber was ich sagen wollte, ist, dass ich dieses Buch für sieben Dollar in einem normalen Buchladen kaufen konnte. Die Leute interessiert das.“
    „Die Menschen waren immer an Magie interessiert. Es gab Zeiten, da führte das Interesse dazu, dass man Hexen ertränkte oder verbrannte.“ Sie nippte an ihrem Tee. „Heute sind wir ein wenig zivilisierter.“
    „Das ist es ja“, stimmte er zu. „Genau deshalb will ich eine Story von heute erzählen. Die modernen Zeiten mit Handy, Mikrowelle, Fax und Voice Mail. Trotzdem fasziniert die Magie die Menschen immer noch. Es gibt da verschiedene Richtungen, die ich einschlagen könnte. Da wären zum Beispiel die Verrückten, die in Vollmondnächten Tieropfer darbringen …“
    „Aber nicht mit mir.“
    „Das dachte ich mir. Das wäre sowieso zu einfach … äh, zu vulgär. Eigentlich dachte ich mehr an eine vergnügliche Version, vielleicht gewürzt mit ein bisschen Romantik.“ Luna sprang auf seinen Schoß, und er streichelte sie automatisch. „Ich will mich auf diese Frau konzentrieren, diese umwerfend aussehende Frau, die eben etwas mehr kann. Wie geht sie mit Männern um, mit dem Job, mit … ich weiß nicht … wie erledigt sie ihre Einkäufe? Im Supermarkt? Sie wird andere Hexen kennen. Worüber reden sie miteinander? Worüber lachen sie? Wann hast du eigentlich beschlossen, dass du eine Hexe bist?“
    „Wahrscheinlich, als ich über meiner Wiege schwebte.“ Morgana beobachtete ihn genau und sah ein Lächeln in seinen Augen aufblitzen.
    „Genau so etwas will ich.“ Er lehnte sich zurück, und Luna streckte sich genüsslich auf seinen Knien aus. „Deine Mutter muss einen Schock bekommen haben, als sie es feststellte.“
    „Sie war vorbereitet.“ Als sie sich ein wenig umsetzte, streifte ihr Knie seinen Oberschenkel. Die Hitze, die ihn durchzuckte, hatte nichts mit Magie zu tun. Das war reine Chemie. „Ich sagte dir bereits, dass ich

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