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Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung

Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung

Titel: Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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als Hexe geboren wurde.“
    „Richtig.“ Sein Tonfall ließ sie schwer durchatmen. „Und? Hat es dich gestört? Ich meine, weil du geglaubt hast, du seist anders.“
    „Ich wusste, dass ich anders war“, berichtigte sie. „Natürlich. Als Kind ist es schwer, die Kräfte zu kontrollieren. Heftige Gefühle können oft dazu führen, dass ein Kind die Kontrolle verliert, so ähnlich wie bei einer erwachsenen Frau, die bei einem bestimmten Mann die Kontrolle über ihre Vernunft verliert.“
    Er hätte zu gern ihr Haar berührt, aber er hielt sich zurück. „Passiert das häufiger? Das mit dem unerwarteten Kontrollverlust?“
    Sie erinnerte sich an den Kuss, an seinen Mund auf ihrem. „Nicht mehr so oft wie früher. Ich bin reifer geworden. Ich habe schon immer ein Problem mit meiner Beherrschung gehabt, und manchmal tue ich Dinge, die ich hinterher bereue. Aber eines vergisst eine verantwortungsbewusste Hexe nie: ‚Auf dass keiner zu Schaden komme‘“, zitierte sie. „Die Macht darf nicht dazu benutzt werden, um andere zu verletzen.“
    „Du bist also eine ernst zu nehmende und verantwortungsvolle Hexe. Und du verhängst Liebeszauber für deine Kunden.“
    Ihr Kinn schoss vor. „Mit Sicherheit nicht.“
    „Du hast die Fotos genommen – die Nichte dieser alten Dame und der Schwärm aus dem Geometriekurs.“
    Hat er das unbedingt mitbekommen müssen?, dachte Morgana missmutig. „Sie hat mir ja nicht wirklich die Wahl gelassen, oder?“ Und weil sie peinlich berührt war, setzte sie die zierliche Tasse viel heftiger ab als nötig. „Außerdem, nur weil ich die Fotos an mich genommen habe, heißt das nicht, dass ich sie auch mit Mondstaub bestreuen werde.“
    „Ah, so wird das also gemacht?“
    „Ja, aber …“ Sie brach ab und biss sich auf die Zunge. „Du machst dich lustig über mich. Warum stellst du Fragen, wenn du nicht bereit bist, die Antworten zu glauben?“
    „Ich muss nicht alles glauben, um interessiert zu sein.“ Und interessiert war er, sehr sogar. Er rückte näher an sie heran. „Also hast du nichts wegen des Abschlussballs unternommen?“
    „Das habe ich nicht gesagt.“ Sie schmollte sehr reizvoll, und er gab dem Drang nach und spielte mit ihrem Haar. „Ich habe nur einen kleinen Stolperstein entfernt. Alles andere wäre grobe Einmischung.“
    „Welchen Stolperstein?“ Er hatte keine Ahnung, was Mondstaub war, aber er stellte sich vor, dass er riechen würde wie ihr Haar.
    „Das Mädchen ist schrecklich schüchtern. Also habe ich ihrem Selbstbewusstsein einen kleinen Schubs gegeben. Alles andere liegt jetzt bei ihr.“
    Ihr Hals war wunderschön, schlank und lang und elegant. Er fragte sich, wie es wohl sein mochte, daran zu knabbern. Eine Stunde vielleicht, oder auch zwei … Denk ans Geschäft, ermahnte er sich.
    „So arbeitest du also? Du verteilst Anreize?“
    Sie wandte den Kopf und sah ihm direkt in die Augen. „Das hängt von der Situation ab.“
    „Ich habe viel gelesen. Hexen wurden jahrhundertelang als weise Frauen angesehen. Sie brauten Tränke, konnten Ereignisse voraussehen, heilten Kranke.“
    „Mein Gebiet ist weder das Heilen noch das Sehen.“
    „Sondern?“
    „Magie.“ Ob es nun aus Stolz oder Arger war, sie wusste es nicht. Aber sie sandte ein Donnergrollen über den Himmel.
    Nash sah zum Fenster. „Hört sich an, als würde sich ein Gewitter zusammenbrauen.“
    „Möglich. Warum beantworte ich nicht deine Fragen, damit du trocken nach Hause kommst?“
    Sie wollte, dass er verschwand. Sie wusste, was sie in der Kristallkugel gesehen hatte. Mit Vorsicht und Fingerspitzengefühl konnten solche Dinge manchmal verhindert werden. Doch was immer auch geschehen mochte, sie wollte nicht, dass die Dinge sich so rasant entwickelten. Die Art, wie er sie berührte, seine schlanken Finger in ihrem Haar, ließen kleine Flammen der Angst in ihr züngeln.
    Und das machte sie maßlos wütend.
    „Ich habe keine Eile.“ Er fragte sich, ob er wieder ein so überirdisches Gefühl erfahren würde, wenn er das Risiko einginge und sie nochmals küssen würde. „Ein bisschen Regen macht mir nichts aus.“
    „Es wird ein Guss werden“, murmelte sie. Dafür würde sie schon sorgen.
    „Einige deiner Bücher können vielleicht hilfreich sein“, setzte sie an.
    „Geschichtliche Fakten, die aufgezeichnet wurden, eine Beschreibung der wesentlichen Rituale …“ Sie tippte mit dem Zeigefinger auf das dünne Taschenbuch. „Aber das da ganz bestimmt nicht. Es gibt

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