Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung
Möglichkeit gab.
Sie richtete ihre Gedanken auf das Radio im Wohnzimmer und stellte einen Rocksender ein.
„Besser.“ Sebastian legte die Füße auf den freien Stuhl neben ihm.
„Also? Willst du mir erzählen, warum du diesem Kirkland bei seinen Nachforschungen hilfst?“
„Ich finde es interessant.“ Sie erhitzte die Schokoladensoße auf konventionelle Art. In der Mikrowelle.
„Du meinst, er interessiert dich.“
„Ein wenig, ja.“ Sie gab einen Berg von Vanil eeis in die Schüssel. „Er glaubt nicht an Ubersinnliches, er macht lediglich Filme darüber. Ich habe kein Problem damit.“ Nachdenklich leckte sie sich einen Klecks Eiscreme vom Daumen. „Mit den Filmen, meine ich. Sie sind gut. Was nun seine Einstellung und sein Gehabe betrifft … vielleicht muss ich daran etwas ändern, wenn wir zusammenarbeiten sollen.“
„Du begibst dich bei vollem Bewusstsein auf gefährliches Gebiet, Cousinchen.“
„Sebastian, das Leben an sich ist gefährliches Gebiet.“ Sie ließ die heiße Schokosoße über das Eis fließen. „Da sollte man sich wenigstens etwas Spaß gönnen.“ Um den Nachtisch abzurunden, gab sie frisch geschlagene Sahne auf die Bergkuppe und setzte die Schüssel dann schwungvoll auf den Tisch.
„Keine Nüsse?“
Sie drückte ihm einen Löffel in die Hand. „Ich mag keine Nüsse, und wir teilen uns die Portion.“ Sie setzte sich und kratzte Eis creme auf ihren Löffel. „Dir wird er wahrscheinlich sogar gefallen. Nash, meine ich. Er besitzt diese lässige Arroganz, die Männer für so männlich halten.“ Wobei sie nicht ganz unrecht haben, gestand sie sich widerwillig ein. „Er hat eine unerschöpfliche Fantasie, kann mit Tieren umgehen – Luna und Pan haben sehr positiv auf ihn reagiert. Außerdem ist er ein Fan von Mutters Büchern, hat Humor und ist intelligent. Und er fährt einen schnittigen Wagen.“
„Hört sich an, als seist du hin und weg.“
Fast hätte sie sich verschluckt. „Du musst nicht gleich beleidigend werden. Nur weil ich ihn interessant finde, heißt das nicht, dass ich – wie du es so erbärmlich ausdrückst – hin und weg bin.“
Sie schmollt, stellte Sebastian zufrieden fest. Es war immer sehr viel einfacher, etwas von ihr zu erfahren, wenn sie wütend war. „Und? Hast du nachgesehen?“
„Natürlich habe ich nachgesehen“, fauchte sie. „Nur als Vorsichtsmaßnahme.“
„Du hast nachgesehen, weil du nervös bist.“
„Unsinn!“ Trotzdem begannen ihre Finger wie von selbst auf der Tischplatte zu trommeln. „Er ist schließlich nur ein Mann.“
„Und du bist eine Frau, trotz deiner Gabe. Soll ich dir erklären, was passiert, wenn ein Mann und eine Frau zusammenkommen?“
Sie ballte eine Faust, um ihre Finger davon abzuhalten, etwas Drastischeres zu tun als nur zu trommeln. „Ich bin aufgeklärt worden, vielen Dank. Sollte ich ihn zum Liebhaber nehmen, so ist das allein meine Sache.“
Immerhin hatte er sie so weit gebracht, dass sie keinen Appetit mehr auf das Eis hatte. Gut, so blieb mehr für ihn. „Das Problem ist nur, dass dabei immer das Risiko besteht, sich auch in einen Liebhaber zu verlieben. Sei bitte vorsichtig, Morgana.“
„Ich kenne den Unterschied zwischen Lust und Liebe“, entgegnete sie pikiert.
Unter dem Tisch hob Pan den Kopf und bellte leise.
„Wenn man vom Teufel spricht …“
Morgana erhob sich und warf Sebastian einen warnenden Blick zu.
„Benimm dich. Das meine ich ernst.“
„Keine Sorge. Geh schon und mach auf.“ Einen Augenblick später klingelte es an der Tür. Vergnügt vor sich hin grinsend, sah er Morgana nach, die erhobenen Hauptes zur Haustür stolzierte.
Mist, dachte Morgana gleich darauf, als sie die Tür aufzog, Nash sieht aber auch zu süß aus. Sein Haar war vom Wind zerzaust, ein alter Lederrucksack hing über seiner Schulter, und seine ausgewaschene Jeans hatte einen großen Riss am Knie.
„Hi. Ich glaube, ich bin zu früh.“
„Ist schon in Ordnung. Komm rein und setz dich, ich muss mich erst noch um … die Unordnung in der Küche kümmern.“
„Redet man so über seinen Cousin?“ Sebastian kam den Gang entlanggeschlendert, die bereits erheblich geleerte Eisschüssel in der Hand. „Hallo.“ Er nickte Nash freundlich zu. „Sie müssen Kirkland sein.“
Morgana kniff die Augen zusammen, aber ihre Stimme blieb höflich.
„Nash, das ist mein Cousin Sebastian. Er wollte sich gerade verabschieden.“
„Oh, ich habe noch ein paar Minuten. Ihre Arbeit gefällt
Weitere Kostenlose Bücher