Die Donovans 2: Die Spur des Kidnappers
beweg deinen Hintern endlich aus meinem Auto!“
Als hätte er nur auf den entsprechenden Befehl gewartet, folgte der Hund der Aufforderung und sprang auf Mel, sodass sie mit dem Rücken gegen Sebastian prallte, der sie an der Tail e festhielt, bevor sie fallen konnte.
Wütend starrte Mel den Hund an, der jetzt ganz friedlich auf dem Bürgersteig saß und erwartungsvoll zu ihr hochschaute. „Du bist ein richtiger Clown, Kong, weißt du das?“
Als wolle er ihre Aussage bestätigen, wartete der Hund mit seinem Repertoire auf. Er rollte sich auf dem Bürgersteig, machte Männchen und gab Pfötchen.
Mel lachte herzhaft, bevor ihr klar wurde, dass sie immer noch mit dem Rücken an Sebastians Brust gepresst stand. Übrigens einer sehr muskulösen Brust.
Abrupt schob sie seine Hände weg. „Lass mich los.“
„Wir sind heute aber gereizt, Sutherland, was?“
Sie warf herausfordernd den Kopf zurück. „Kommt ganz auf den Reiz an.“ Um ihrem Pulsschlag Zeit zu geben, sich wieder zu beruhigen, wischte sie sich die Hundehaare von der Jeans. „Tu mir den Gefallen und bleib mit diesem Fellbündel hier draußen, ja? Ich muss einen Anruf machen. Es ist mir zwar unbegreiflich, aber da ist ein kleiner Junge, der dieses Untier tatsächlich zurückhaben will.“
„Klar, kein Problem.“ Sebastian hockte sich vor den Hund und kraulte dem Tier beide Ohren.
Nur Minuten später, nachdem Mel wieder aus dem Büro herausgekommen war, kam der Junge auf sie zugelaufen, eine rote Hundeleine hinter sich herziehend.
„Kong! Oh, wow!“
Als Antwort bellte der Hund laut, sprang auf und rannte seinen jungen Herrn um. Glücklich rollten sich die beiden auf dem Bürgersteig.
Einen Arm um Kongs Hals gelegt, strahlte der Junge Mel an. „Mann, das haben Sie echt toll hingekriegt. Wie ein richtiger Privatdetektiv im Film.
Danke. Vielen Dank!“
Mel nahm die hingehaltene Hand und schüttelte sie feierlich. „Keine Ursache. Und vielen Dank für das Kompliment.“
„Schulde ich Ihnen noch was?“
„Nein, wir sind quitt. Aber du solltest Kong eine Hundemarke besorgen, mit seinem Namen und deiner Adresse. Nur für den Fall, dass er sich noch einmal dazu entschließt, allein loszuziehen.“
„Ja, das mache ich.“ Der Junge hakte die Leine am Halsband ein.
„Warte nur, bis wir das Mom erzählen. Komm, Kong, lass uns nach Hause gehen.“
Lächelnd sah Sebastian den beiden nach, wie sie davonstürmten, der Hund voran, der den Jungen zog. „Ich wette, du hast ein Vermögen bei diesem Fall eingeheimst.“
„He, ich habe zwei Dollar und sieben Cents verdient. Das müsste mehr als genug sein, um eine Tüte Popcorn im Kino zu kaufen.“
Er unterbrach ihr Lachen, indem er ihre Lippen mit seinen berührte. Es war eigentlich kein richtiger Kuss, es war … irgendwie wärmer, freundlicher.
„Wofür war das?“, fragte sie.
„Ach, nur so.“ Sebastian stieg auf sein Motorrad und warf ihr einen Helm zu. „Sitz auf, Sutherland. Ich hasse es, den Anfang des Films zu verpassen.“
Alles in allem war es nicht schlecht, um sich zu entspannen. Mel hatte Kinos immer gemocht, schon als Kind. Wenn das Licht im Vorführraum ausging, war es nicht mehr wichtig, ob man die Neue an der Schule war oder nicht. Die Kinosäle im ganzen Land waren alle angenehm vertraut, weil fast immer gleich. Der Geruch von Popcorn und Süßigkeiten, die verklebten Böden, die Menschen, die sich in die Sitzreihen schoben und nach ihrem Platz suchten. Wenn ein Film in El Paso lief, dann vergnügten sich mit dem gleichen Film auch die Leute in Tallahassee.
Während der Zeit, als sie mit ihrer Mutter durchs Land gezogen war, hatte sie sich immer von Kinos angezogen gefühlt. Weil sie in den zwei Stunden nicht daran denken musste, wer sie war und was sie war.
Auch hier spürte sie wieder diese Anonymität. Die Spannung, die auf dem Bildschirm aufgebaut wurde, die Musik, die aus den Lautsprechern drang. Ein Mörder machte die Straßen unsicher, und Mel, wie auch die anderen Zuschauer, konnte sich entspannt zurücklehnen und dem ewigen Kampf des Guten gegen das Böse zusehen.
Sie saß zwischen Sebastian und seiner Cousine Morgana. Seiner umwerfend aussehenden Cousine, wie Mel aufgefallen war.
Natürlich hatte sie die Gerüchte gehört, die über Morgana Donovan-Kirkland im Umlauf waren. Angeblich sollte sie eine Hexe sein. Mel hatte das schon immer für lächerlich gehalten, und jetzt, nachdem sie Morgana gesehen hatte, erst recht. Morgana war alles andere als die
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