Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Donovans 2: Die Spur des Kidnappers

Die Donovans 2: Die Spur des Kidnappers

Titel: Die Donovans 2: Die Spur des Kidnappers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
hob abwehrend die Hand, bevor sie etwas sagen konnte. „Du hast behauptet, du hättest keine Angst vor mir, Sutherland. Beweise es.“
    „Aber ich zahle selbst. Das ist kein Date.“
    „Nein, natürlich nicht.“
    „Na schön, morgen Abend also.“ Sie drehte sich um, weil sie sich einbildete, es sei einfacher, nicht in diese amüsierten Augen blicken zu müssen. „Wir sehen uns.“
    „Ja“, murmelte er. „Mit Sicherheit.“
    Während er ihr nachsah, schwand das Lächeln langsam von seinem Gesicht. Nein, es war kein Date. Etwas so Simples würde es in ihrer Beziehung nicht geben. Ganz gleich, wie wenig ihm die Vorstellung auch gefiel, er wusste, dass sie eine Beziehung haben würden.
    Er sah zum Haus hoch, wo die Fenster in der untergehenden Sonne aufblitzten. Dort hinter dem großen Fenster stand das Bett, in dem er schlief, in dem er träumte. Das Bett, das er, noch bevor der Sommer vorbei war, mit Mel teilen würde.

5. KAPITEL
    M el hatte den ganzen Tag über genug zu tun. Ein Vermisstenfall konnte zu den Akten gelegt werden, sie musste einige Nachforschungen in einem Versicherungsbetrug bei „Underwriter’s“ anstellen, und dann war da noch der kleine Junge, der sie damit beauftragt hatte, seinen Hund wiederzufinden.
    Sie hatte den Fall des verloren gegangenen Haustiers übernommen und ein Honorar von sage und schreibe zwei Dollar und sieben Cents akzeptiert. Einfach, weil es ihr guttat zu sehen, wie der Junge beruhigt davonging, in dem Wissen, die Angelegenheit in kompetente Hände gegeben zu haben.
    Sie aß das, was am Schreibtisch als Abendessen durchging – saure Gurken und Kartoffelchips –, und hängte sich ans Telefon. Sie rief die hiesige Polizei an, die Beamten in Vermont und New Hampshire, ihren Berufskollegen in Georgia.
    Jeder suchte nach James T. Parkland und David Merrick. Und niemand konnte den einen oder den anderen finden.
    Sie sah auf ihre Armbanduhr und rief im städtischen Hundezwinger an, beschrieb das entlaufene Tier und nannte Namen und Adresse ihres jungen Klienten. Viel zu rastlos, um im Büro zu bleiben, machte sie sich auf die Suche nach dem besten Freund des Menschen.
    Drei Stunden später hatte sie Kong, auf den der Name bestens passte, gefunden – im Lagerraum eines kleinen Supermarkts am Fisherman’s Wharf.
    Mit einem Seil, das der Ladenbesitzer nur zu gern zur Verfügung stellte, zerrte Mel den riesigen Hund schließlich zu ihrem Wagen und auf den Beifahrersitz.
    „Du hast Nerven“, redete sie mit dem Tier. Weil sie befürchtete, Kong könnte während der Fahrt noch einen Ausbruch versuchen und aus dem Wagenfenster springen, schnallte sie ihn mit dem Sicherheitsgurt an.
    „Meinst du, ich weiß nicht, dass du nur ausgerissen bist, um dir eine Freundin für heute Nacht zu suchen? Dein Herrchen kommt vor Sorge fast um, und wo treibst du dich herum? Im Wurstlager und stopfst dich voll!“
    Ihre Worte brachten ihr einen feuchten Hundekuss ein.
    „Weißt du denn nicht, was Treue bedeutet?“, fragte sie, während sie sich in den Verkehr einfädelte. Kong legte den schweren Kopf auf ihre Schulter.
    „Oh ja, sicher, Typen wie dich kenne ich. Wer gerade da ist, kann auch deine Liebe haben, was? Aber bei mir funktioniert das nicht.“
    Trotzdem hob sie die Hand und kraulte Kong hinter dem Ohr.
    Sebastian stieg gerade von seinem Motorrad, als Mel mit dem Wagen vor ihrem Büro vorfuhr. Als er das riesige Fellbündel neben ihr im Auto erblickte, begann er zu grinsen.
    „Typisch Frau. Das bilde ich mir ein, wir haben eine Verabredung, und sie taucht mit einem anderen auf.“
    „Er ist mehr mein Typ.“ Sie wischte sich mit dem Unterarm die Spuren der Hundeküsse von der Wange und suchte nach dem Seilende. „Was machst du überhaupt hier? Ach ja, Kino“, beantwortete sie ihre Frage selbst. „Hatte ich glatt vergessen.“
    „Du weißt, wie man einem Mann schmeicheln muss, Sutherland.“ Er ging ein Stück zurück, als sie den Sicherheitsgurt von dem Hund löste.
    „Nettes Tierchen.“
    „Ja, nicht wahr? Komm schon, Kong, der Ausflug ist vorbei.“ Sie zog und zerrte, aber Kong rührte sich keinen Mil imeter. Er saß einfach da, hechelnd und grinsend, wie es schien, und verteilte gelbe Hundehaare auf dem Sitz.
    Sebastian amüsierte sich bestens. Mit verschränkten Armen lehnte er sich an die Motorhaube. „Schon mal an Hundeschule gedacht?“
    „Er gehört nicht mir“, murmelte sie gepresst und zog weiter mit aller Kraft, „sondern einem Klienten. Verflucht, Kong,

Weitere Kostenlose Bücher