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Die Donovans 2: Die Spur des Kidnappers

Die Donovans 2: Die Spur des Kidnappers

Titel: Die Donovans 2: Die Spur des Kidnappers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Unverblümtheit hatte Mel nicht gerechnet.
    „Ich bin nicht so fürs Flirten, Donovan“, presste sie atemlos hervor.
    „Meine liebe Mary Ellen, da ist ein Riesenunterschied zwischen Flirten und einer direkten Bekundung von Verlangen. Wenn ich gesagt hätte, dass deine Augen wunderschön sind und mich an die Hügel meiner Heimat erinnern – das wäre Flirten. Oder wenn ich erwähnen würde, dass dein Haar den gleichen Goldton wie ein Botticelli-Gemälde besitzt – das wäre Flirten. Oder dass deine Haut so weich und samten scheint wie die Wolken am Abendhimmel – das könnte man als Flirten werten.“
    In ihrem Magen begann es zu flattern. Ein unwillkommenes Gefühl. Sie wollte, dass es aufhörte. „Wenn du auch nur etwas davon sagtest, würde ich denken, du hast den Verstand verloren.“
    „Siehst du, deshalb dachte ich mir, der direkte Ansatz sei besser. Ich will dich. In meinem Bett.“ Er hielt unter den ausladenden Ästen einer Eiche an und zog Mel zu sich heran, bevor sie auch nur die Chance hatte zu protestieren. „Ich will dich ausziehen. Dich berühren. Ich will zusehen, wie dein Feuer auflodert, wenn ich in dir bin.“ Er beugte den Kopf und biss sie leicht in die Unterlippe. „Und dann will ich noch einmal von vorn anfangen.“
    Er spürte, wie sie plötzlich erschauerte, und ließ aus dem spielerischen Knabbern einen tiefen, verlangenden Kuss werden. „Direkt genug?“
    Ihre Hände lagen auf seiner Brust, die Finger gespreizt. Mel hatte keine Ahnung, wie sie dorthin gekommen waren. Ihre Lippen waren geschwollen und verlangten nach mehr. „Ich denke …“ Aber sie konnte nicht denken. Ihr Herz schlug so schnell und laut, dass sie sich wunderte, warum die Nachbarn nicht aus den Häusern kamen, um zu sehen, was dieser Lärm zu bedeuten hatte. „Du bist verrückt.“
    „Weil ich dich will? Oder weil ich es sage?“
    „Weil … weil du denkst, ich wäre an einem schnellen Schäferstündchen mit dir interessiert. Ich kenne dich ja kaum.“
    Er hielt sanft ihr Kinn fest. „Du kennst mich. Und von schnell war nie die Rede.“
    Bevor sie etwas erwidern konnte, merkte sie, wie er sich verspannte.
    „Sie sind auf dem Weg nach draußen.“
    Über seine Schulter hinweg konnte sie sehen, wie sich die Haustür öffnete. Die hübsche Frau schob einen Buggy über die Stufe.
    „Lass uns auf die andere Straßenseite gehen. Dann kannst du besser sehen, wenn sie vorbeigehen.“
    Auch Mel verspannte sich wieder. Sebastian ließ den Arm auf ihrer Schulter liegen, sowohl als Warnung wie auch zur Stütze. Sie hörte den Mann und die Frau reden. Sie schnappte nur Wortfetzen auf, aber es war die unbeschwerte Unterhaltung junger, glücklicher Eltern mit einem gesunden Baby. Unwillkürlich schlang sie den Arm um Sebastians Hüfte und hielt sich fest.
    Oh, David war so gewachsen! Sie fühlte, wie ihr Tränen in die Augen traten, und drängte sie zurück. Er trug winzige rote Lauflernschuhe, die an den Spitzen abgeschabt waren, so als hätte er bereits die ersten unbeholfenen Schritte versucht. Sein Haar war länger geworden und ringelte sich in weichen Locken um das runde Gesichtchen …
    Sie musste an sich halten, um nicht seinen Namen zu rufen. Er sah sie an, als er in dem blauen Buggy an ihr vorbeirollte – und lachte. Er hatte sie erkannt. Er begann zu schreien, streckte die Arme nach ihr aus …
    „Schon jetzt hat mein Sohn ein Auge für hübsche Frauen“, sagte der Mann mit einem stolzen Lächeln, als sie mit David an Sebastian und Mel vorbeigingen.
    Mel stand regungslos da, konnte sich einfach nicht bewegen, während David sich in dem Buggy nach ihr umdrehte. Seine Lippen verzogen sich zu einem enttäuschten Schrei, und die Frau beugte sich über ihn, um ihn zu beruhigen.
    „Er kennt mich noch“, flüsterte Mel. „Er erinnert sich an mich.“
    „Ja. Man vergisst nicht, wenn man geliebt wird.“ Sebastian hielt sie zurück, als sie vorstolpern wollte. „Nicht jetzt, Mel. Wir werden Devereaux Bescheid sagen. Er muss nun den nächsten Schritt tun.“
    „Er hat mich erkannt“, wiederholte sie erschüttert und fühlte ihren Kopf sanft an eine breite Brust gedrückt. „Ich bin in Ordnung“, versicherte sie, aber sie versuchte nicht, sich aus der Umarmung zu lösen.
    „Ich weiß.“ Er küsste sie auf die Schläfe, strich ihr über das Haar und wartete darauf, dass sie aufhören würde zu zittern.
    Es war das Schwerste, was sie je in ihrem Leben getan hatte. Einfach auf dem Bürgersteig vor dem

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