Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Donovans 2: Die Spur des Kidnappers

Die Donovans 2: Die Spur des Kidnappers

Titel: Die Donovans 2: Die Spur des Kidnappers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
auch sein Griff. „Aber seit drei Monaten ist er das für sie. Für sie ist er Eric, und sie lieben ihn sehr. So sehr, dass sie sich überzeugt haben, er wäre ihr eigenes Kind.“
    Sie atmete aufgeregt. „Wie kannst du von mir verlangen, dass ich ihn da drinnen lassen soll? Dass ich warten soll, nachdem ich ihn endlich gefunden habe?“
    „Nur noch ein Weilchen.“ Er streichelte ihr über die Wange. „Ich schwöre dir, Rose wird ihn schon morgen Abend zurückhaben.“
    Sie schluckte und nickte. „Lass mich los.“ Als er es tat, nahm sie mit fahrigen Fingern das Fernglas auf. „Du hattest recht damit, mich aufzuhalten. Es ist wichtig, ganz sicher zu sein.“
    Mel richtete den Feldstecher auf das große Wohnzimmerfenster. Durch die leichten Vorhänge erkannte sie pastellfarbene Wände. Eine Kinderschaukel hing in einer Ecke des Raumes, auf dem Sofa lagen Spielzeuge verstreut. Eine Frau in Shorts und Bluse kam ins Bild. Ihr Haar umspielte anmutig ihr Gesicht, als sie den Kopf drehte und jemanden anlachte, der nicht zu sehen war.
    Dann streckte die Frau die Arme aus.
    „Oh Gott. David.“
    Als Mel sah, wie ein Mann David in die wartenden Arme der Frau übergab, klammerten sich ihre Finger so fest um das Fernglas, dass die Knöchel weiß hervortraten. Durch die Vorhänge sah sie David lächeln.
    „Lass uns ein Stück gehen“, sagte Sebastian leise, aber Mel schüttelte den Kopf.
    „Ich muss erst Fotos machen.“ Jetzt zitterten ihre Hände nicht mehr. Mel legte das Glas beiseite und nahm die Kamera mit dem Teleobjektiv auf.
    „Wenn wir Devereaux nicht dazu bringen können, sich zu bewegen, vielleicht können die Bilder es.“
    Sie verbrauchte die halbe Filmrolle, wartete, bis die drei Menschen hinter den Vorhängen gut zu erkennen waren. Ihr Herz schmerzte. So heftig, dass sie sich mit dem Handballen über die Brust rieb.
    „Jetzt lass uns ein Stück gehen.“ Sie legte die Kamera auf den Boden.
    „Sie werden ihn sicher bald hinausbringen.“
    „Wenn du vorhast, ihn …“
    „Ich bin nicht dumm“, unterbrach sie ihn scharf. „Vorhin habe ich nicht richtig nachgedacht, aber jetzt weiß ich, was getan werden muss.“
    Sie stiegen aus dem Wagen und standen auf dem Bürgersteig.
    „Es sieht weniger verdächtig aus, wenn du meine Hand nimmst.“
    Sebastian bot ihr seine Hand an. Sie musterte ihn argwöhnisch, dann zuckte sie die Achseln und überließ ihm ihre Fingerspitzen.
    „Kann wohl nichts schaden.“
    „Du bist ja so romantisch, Sutherland.“ Er zog ihre Finger an seine Lippen und küsste sie. Das Schimpfwort, mit dem sie ihn bedachte, ließ sein Lächeln nur noch breiter werden. „Mir haben solche Gegenden immer gefallen, ohne dass ich je in ihnen leben wollte. Die gepflegten Vorgärten, die grünen Rasenflächen, der Nachbar, der seine Rosen schneidet.“ Er deutete mit dem Kopf auf einen Jungen auf seinem Fahrrad. „Spielende Kinder, der Duft von Gegrilltem und Kinderlachen, das in der Luft schwingt.“
    Auch sie hatte sich immer nach einem solchen Ort gesehnt. Aber da sie es weder vor ihm noch vor sich selbst zugeben wollte, zuckte sie verächtlich die Achseln. „Klatsch, neugierige Nachbarn, die durch die Jalousien spionieren. Kläffende Hunde …“
    Als hätte sie ihn herbeigerufen, kam ein Hund an den Zaun gerannt und bellte drohend, um sein Territorium zu verteidigen. Sebastian wandte kaum merklich den Kopf und starrte den Hund an. Winselnd und mit eingezogenem Schwanz drehte das Tier ab.
    Mel schürzte beeindruckt die Lippen. „Netter Trick.“
    „Es ist eine Gabe.“ Sebastian ließ ihre Hand los und legte den Arm um ihre Schultern. „Entspann dich“, murmelte er, „du brauchst dir keine Sorgen um ihn zu machen.“
    „Mir geht’s gut.“
    „Du bist gespannt wie eine Geigensaite. Hier, lass mich mal.“ Er massierte sanft ihren Nacken, aber Mel versuchte, seine Hand abzuschütteln.
    „Donovan …“
    „Schsch … auch das ist eine Gabe.“ Er tat irgendetwas, selbst als sie sich wand, und in Sekundenschnelle spürte sie, wie ihre verspannten Muskeln sich lockerten.
    „Oh“, brachte sie gerade noch heraus.
    „Besser?“ Er hakte sich bei ihr ein. „Wenn ich mehr Zeit hätte … wenn ich dich nackt vor mir hätte, würde ich alle diese Verspannungen wegarbeiten.“ Er grinste in ihr verblüfftes Gesicht. „Es ist doch nur fair, dich auch mal meine Gedanken wissen zu lassen, oder? Ich denke eigentlich ziemlich oft daran, wie du nackt aussiehst.“ Mit solch einer

Weitere Kostenlose Bücher