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Die Donovans 3: Das geheime Amulett

Die Donovans 3: Das geheime Amulett

Titel: Die Donovans 3: Das geheime Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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er sich, als er auf seine Armbanduhr sah. Trotzdem verschaffte es ihm eine gewisse Befriedigung, dass sie so früh zurückkam. Viel zu früh, als dass sie von einer Verabredung hätte kommen können.
    Nicht, dass es ihn irgendetwas anginge, wie und mit wem sie ihre Zeit verbrachte.
    Er konnte ihre Auffahrt nicht einsehen, aber da die Nacht so still war, hörte er das Schlagen der Wagentür, dann das der Haustür. Er legte die Füße aufs Verandageländer und versuchte sich vorzustellen, wie sie sich durch das Haus bewegte.
    Erst würde sie in die Küche gehen. Richtig, das Licht ging an, und er erkannte ihre Gestalt durchs Fenster. Wahrscheinlich brühte sie sich einen Tee, oder vielleicht schenkte sie sich auch ein Glas Wein ein.
    Dann ging das Licht wieder aus, und in Gedanken folgte er ihr durchs Haus. Die Treppen hoch, wieder Licht. Aber diesmal schien es Boone eher der Schein von Kerzen zu sein, keine Lampe. Augenblicke später hörte er leise Musik. Harfenklänge. Eindringlich, romantisch, melancholisch.
    Kurz, ganz kurz nur, tauchte ihre Silhouette am Fenster auf. Boone konnte ihre feminine Figur deutlich erkennen, als sie sich das Hemd auszog.
    Hastig schluckte er den Brandy hinunter und wandte den Kopf ab. So verlockend es auch sein mochte, so weit würde er nicht sinken. Allerdings überkam ihn das überwältigende Bedürfnis nach einer Zigarette, und mit einer gemurmelten Entschuldigung an seine schlafende Tochter steckte er sich eine an.
    Der Rauch hing in der Luft, und der erste tiefe Zug beruhigte seine Nerven. Boone gab sich damit zufrieden, den Harfenklängen zu lauschen.
    Erst lange Zeit später ging er ins Haus und zu Bett, schlief schließlich ein mit dem sanften Tröpfeln von Regen auf dem Dach und dem Nachhall von Harfenklängen in seinem Kopf.

4. KAPITEL
    D ie Cannery Road war erfüllt von Geräuschen. Vorbeischlendernde Menschen, die sich unterhielten und lachten, das helle Schrillen einer Fahrradklingel, die spitzen Schreie der Möwen, die darauf hofften, ein paar Krümel zu ergattern. Ana gefiel der Trubel ebenso, wie sie die Ruhe und den Frieden ihres Gartens genoss.
    Geduldig schob sie sich mit dem Wochenendverkehr vor. Als sie zum ersten Mal an Morganas Laden vorbeifuhr, ergab sie sich in die Tatsache, dass das königliche Wetter Touristen und Ansässige aus ihren Häusern gelockt hatte. Ein Parkplatz war heute wohl Mangelware. Anstatt sich darüber zu ärgern, dass sie ihren Wagen nie vor Morganas Laden würde abstellen können, bog sie drei Häuserblocks weiter in eine Seitenstraße ein.
    Als sie gerade den Kofferraum öffnete, hörte sie das quengelige Weinen eines Kindes und das entnervte Zischeln der müden Eltern.
    „Wenn du nicht sofort damit aufhörst, Timothy, gibt es heute gar nichts mehr. Das ist mein Ernst. Es reicht jetzt. Los, lauf endlich weiter, wir wollen ja heute noch weiterkommen, hörst du?“
    Die Antwort des kleinen Timothy auf diese Aufforderung war, dass er wie ein Sack auf dem Bürgersteig zusammenfiel, und auch das Zerren der Mutter an dem schlaffen Arm half überhaupt nichts. Ana verkniff sich ein Lächeln, denn es war offensichtlich, dass die Eltern im Moment kein Auge für die Komik der Situation hatten. Die Arme voller Pakete und Einkaufstüten, waren ihre Mienen alles andere als belustigt.
    Der arme Timothy steht kurz davor, sich eine Tracht Prügel einzufangen, dachte Ana, auch wenn es höchst unwahrscheinlich ist, dass er dadurch kooperativer wird. Daddy schob seine Pakete bereits Mommy in den Arm und bückte sich mit verkniffenem Mund.
    Es ist ja nichts Großes, dachte Ana. Und sie sehen alle so müde und unglücklich aus. Zuerst knüpfte sie das Band zum Vater, fühlte die Liebe, den Ärger und die Verlegenheit. Dann zum Kind – hier Verwirrung, Müdigkeit und tiefes Unglücklichsein, weil es den großen Stoffelefanten im Schaufenster gesehen und nicht bekommen hatte.
    Ana schloss die Augen. Die Hand des Vaters holte aus, um dem Jungen einen Klaps auf den dick gepolsterten Windelpo zu geben, der Junge hielt die Luft an, bereitete sich darauf vor, einen gellenden Schrei ob dieser Erniedrigung auszustoßen.
    Plötzlich seufzte der Vater, und seine Hand sank schlaff an seine Seite.
    Timothy blickte vorsichtig auf, mit rotem Gesicht und Tränen auf den heißen Wangen.
    Der Vater ging in die Hocke und breitete die Arme aus. „Du bist müde, hm?“
    Unter Schluckauf rappelte Timothy sich auf und schmiegte sich seinem Daddy in die Arme. „Durst“, brachte

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