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Die Donovans 3: Das geheime Amulett

Die Donovans 3: Das geheime Amulett

Titel: Die Donovans 3: Das geheime Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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waschen.“
    „Okay.“ Jessie sah flehend zu Ana hoch. „Aber nicht weggehen“
    „Möchten Sie vielleicht ein Glas Wein?“, bot Boone an, als Jessie davonstürmte. „Um den Waffenstillstand zu besiegeln?“
    „Ja, gern.“ Die Blätter mit den Zeichnungen raschelten, als Boone die Kühlschranktür aufzog. „Jessie ist eine richtige kleine Künstlerin. Es war sehr süß von ihr, mir ein Bild zu malen.“
    „Lassen Sie sie das nur nicht hören, sonst werden Sie Ihre Wände damit tapezieren müssen.“ Mit der Weinflasche in der Hand zögerte er. Wo hatte er die Weingläser hingestellt? Hatte er sie überhaupt schon ausgepackt?
    Ein Blick in die Schränke sagte ihm, dass sie noch in irgendeinem Karton sein mussten. „Können Sie Chardonnay auch aus einem Bugs-Bunny-Glas trinken?“
    Ana lachte. „Kein Problem.“ Sie wartete, bis er ihr und sich eingeschenkt hatte – sein Wein floss in ein Elmer-Fudd-Glas. „Willkommen in Monterey“, sagte sie und hob Bugs Bunny zu einem Toast.
    „Danke.“ Als sie ihn so anlächelte und ihre Lippen an dem Weinglas ansetzte, um zu trinken, verlor er den Faden. „Ich … äh, leben Sie schon lange hier?“
    „Mein ganzes Leben, mit Unterbrechungen.“ Der Duft des brutzelnden Hähnchens und die fröhliche Unordnung in der Küche machten es so behaglich, dass sie sich tatsächlich entspannte. „Meine Eltern hatten ein Haus hier und eines in Irland. Jetzt leben sie die meiste Zeit in Irland, aber meine Cousins und ich haben uns hier niedergelassen. Morgana wurde in dem Haus geboren, in dem sie jetzt wohnt, am Seventeen Mile Drive.
    Sebastian und ich wurden in Irland geboren, auf Schloss Donovan.“
    „Schloss Donovan“, murmelte er.
    Sie lachte leise. „Das hört sich prahlerisch an, aber so ist es. Ziemlich alt, ziemlich abgelegen und sehr hübsch. Und seit Jahrhunderten im Besitz der Donovan-Familie.“
    „In einem irischen Schloss geboren“, meinte er versonnen. „Vielleicht erklärt das, warum ich beim ersten Mal, als ich Sie sah, überzeugt war, dass da eine Fee hinter den Rosenbüschen lebt.“ Sein Lächeln verschwand, und er sprach weiter, ohne nachzudenken. „Ihr Anblick hat mir den Atem geraubt.“
    Ihre Hand mit dem Glas blieb mitten in der Luft hängen, ihre Lippen öffneten sich überrascht und verwirrt. „Ich …“ Um sich einen Moment Zeit zu geben und wieder klar denken zu können, nippte sie erst einmal an ihrem Wein. „Ich nehme an, ein Teil Ihres Talents liegt in der Fähigkeit, Feen hinter Büschen, Elfen im Garten und Zauberer in den Baumkronen zu erblicken.“
    „Ja, wahrscheinlich.“ Sie roch so gut. Wie die frische Brise, die den Duft der Blumen und den Geruch des Meers durch seine Fenster heranbrachte.
    Er machte einen Schritt auf sie zu, überrascht und keineswegs bekümmert darüber, den plötzlich wachsamen Ausdruck in ihren Augen zu sehen. „Was machen die Kratzer, Frau Nachbarin?“
    Sanft legte er seine Hand auf ihren Arm und fuhr mit dem Daumen darüber, bis er den heftig schlagenden Puls in ihrer Armbeuge fühlen konnte. Was immer ihn da gepackt hatte, hatte die gleiche Wirkung auf sie. „Tut es noch weh? Ich hoffe, Sie haben keine Schmerzen mehr.“
    „Nein.“ Ihre Stimme klang heiser, erstaunte sie selbst, erregte ihn. „Nein, schon lange nicht mehr. Das war doch nur ein kleiner Ausrutscher.“
    „Sie riechen nach Blumen.“
    „Das ist die Salbe …“
    „Nein.“ Er legte einen Finger der anderen Hand unter ihr Kinn. „Sie riechen immer nach Blumen. Wilde Blumen und Meeresgischt.“
    Wie war es geschehen, dass sie plötzlich an der Anrichte lehnte, sein Körper den ihren – nur leicht – berührte? Sein Mund, der ihren Lippen so nahe war, so verführerisch nahe, dass sie ihn fast schmecken konnte?
    Und sie sehnte sich danach, ihn zu schmecken, verlangte danach mit einer plötzlichen Intensität, die jeden anderen Gedanken aus ihrem Kopf vertrieb. Langsam, ohne den Blick von ihm zu wenden, hob sie die Hand und legte sie auf seine Brust, auf die Stelle, wo sie den kräftigen Herzschlag fühlen konnte. Kräftig, wild und ungestüm.
    So würde auch der Kuss sein, das wusste sie.
    Als hätte Boone ihre Gedanken erraten und wolle sie bestätigen, griff er in ihr Haar und zog sie unmerklich näher heran. Es war warm, er hatte gewusst, dass es warm sein würde. So wie das Sonnenlicht, dessen Farbe es hatte. Für einen Moment dachte er nur an den Kuss, der kommen würde, den unermesslichen Genuss, den dieser Kuss

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