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Die Donovans 3: Das geheime Amulett

Die Donovans 3: Das geheime Amulett

Titel: Die Donovans 3: Das geheime Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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nehmen, was durch meiner Hände Arbeit entstand. Immer im Gedenken, zu welchem Zweck. Auf dass niemand zu Schaden komme.“
    Nachdem sie die Beschwörung gesprochen hatte, vergrub sie das Gesicht in den Blumen und atmete tief den würzigen Duft ein.
    „Ich habe mich ernsthaft gefragt, ob Sie echt sind.“
    Ihr Kopf zuckte hoch, und dann sah sie ihn, nur ein Schatten bei der dunklen Hecke. Er trat durch diese Hecke und wurde zu einem Mann.
    Ihr Herz, das ihr bis zum Hals schlug, beruhigte sich langsam wieder.
    „Sie haben mich erschreckt.“
    „Das tut mir leid.“ Es musste am Mondlicht liegen, dass sie so … so wie verzaubert aussah. „Ich habe noch spät gearbeitet, und als ich aus dem Fenster sah, erkannte ich Sie. Ein bisschen spät, um Blumen zu pflücken.“
    „Der Mond scheint doch hell.“ Ana lächelte. Er hatte nichts gesehen, was er nicht hätte sehen dürfen. „Ich hätte erwartet, Sie wüssten, dass allem, was im Mondlicht gepflückt wird, Zauberkräfte innewohnen.“
    Er erwiderte ihr Lächeln. „Haben Sie vielleicht auch Rapunzeln dabei?“
    Sie lachte über die Anspielung auf das Grimmsche Märchen. „Um genau zu sein, ja. Rapunzeln dürfen in keinem Zaubergarten fehlen. Ich werde Ihnen ein paar Pflanzen eintopfen, wenn Sie möchten. Sie können sich gerne auch andere Pflanzen aussuchen.“
    „Zu Magie sage ich nie Nein.“ Die Brise spielte so verführerisch mit ihrem Haar. Er ergab sich dem Moment und griff mit den Fingern hinein. Er sah, wie das Lachen in ihren Augen erstarb, Platz für etwas anderes machte, das sein Blut zum Sieden brachte.
    „Sie sollten besser zurückgehen. Jessie ist doch allein im Haus.“
    „Sie schläft.“ Er kam näher, gerade so, als wäre ihr Haar ein Seil, an dem er zu ihr herangezogen wurde. Er war jetzt in dem Kreis, innerhalb der Magie, die sie beschworen hatte. „Die Fenster stehen offen, ich kann es hören, sollte sie mich rufen.“
    „Es ist spät.“ Ana umfasste den Korb so fest, dass die Weiden in ihre Hände stachen. „Ich muss …“
    Sanft nahm er ihr den Korb ab und stellte ihn auf die Erde. „Ich auch.“
    Mit einer Hand strich er ihr über Haar und Gesicht. „Dringend sogar.“
    Als er den Kopf beugte und seinen Mund näher und näher an ihren heranbrachte, erschauerte sie und versuchte ein letztes Mal, die Kontrolle zu behalten. „Boone, wenn Sie und ich etwas miteinander beginnen, könnte das die Dinge für uns alle komplizieren.“
    „Vielleicht bin ich es ja leid, dass alles so einfach ist.“ Er drehte den Kopf, nur ein wenig, strich mit den Lippen über ihre Wange, hinauf zu ihrer Schläfe. „Es überrascht mich, dass Sie es nicht wissen. Einem Mann bleibt gar keine andere Wahl, als eine Frau zu küssen, wenn sie im Mondlicht Blumen pflückt.“
    Sie spürte, wie ihr Widerstand dahinschmolz. „Und sie hat keine andere Wahl, als ihn gewähren zu lassen und sich zu ergeben.“
    Ihr Kopf fiel zurück, sie lud ihn ein. Er hatte sich vorgenommen, sacht zu sein, sanft das zu nehmen, was sie ihm darbot. Die Nacht schien dafür wie geschaffen, mit ihren Aromen und Düften und der leisen Musik des Wassers, das an die Felsen schlug. Die Frau in seinen Armen war schlank und zart, und die feine Seide ihres Kleides streichelte kühl die samtweiche Haut.
    Doch als er fühlte, wie er in dem weichen, üppigen Mund versank, als ihr Duft ihn verführerisch einhüllte, da zog er sie hart an sich und ergriff fordernd Besitz.
    Leidenschaft, Verlangen, Hunger. Sie kamen so prompt, von einem Sekundenbruchteil zum anderen. Nicht ein vernünftiger Gedanke drang durch diesen dichten Dunst aus Gefühlen, den sie ihm brachte. Die scharfe Spitze der Begierde durchstieß ihn, ließ ihn einen Laut ausstoßen, der nur teilweise Wonne ausdrückte.
    Schmerz. Er spürte ihn wie tausend Nadeln. Und doch konnte er sich nicht von ihr lösen, konnte sich nicht dazu bringen, den Mund von ihren Lippen zu nehmen. Er hatte Angst. Angst, sie würde sich in Rauch auflösen, wenn er sie losließ. Angst, er würde nie wieder so fühlen.
    Sie konnte es nicht besänftigen, nicht lindern. Ein Teil von ihr wollte ihn beruhigend streicheln, wollte es ihm leichter machen und ihm versprechen, dass alles in Ordnung kommen würde, für sie beide. Aber sie konnte nicht.
    Er hatte sie völlig niedergeschmettert.
    Ob es ihr eigenes Begehren war, der Widerhall seiner Leidenschaft, der sie einhüllte, oder beides, sie wusste es nicht. Doch das Resultat war der komplette Verlust von

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