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Die Donovans 3: Das geheime Amulett

Die Donovans 3: Das geheime Amulett

Titel: Die Donovans 3: Das geheime Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Augen wie Rauch. Als er sie auf das Bett legte, sanken sie zusammen tief ein, als lägen sie auf Wolken.
    Harfentöne erklangen, romantisch, ergreifend, und ein leises Flüstern, hauchzart wie die Wolken selbst …
    „Daddy!“
    Boone erwachte mit einem Schlag, als seine Tochter sich auf seinen Rücken warf. Sein unverständliches Knurren brachte sie zum Kichern. Sie beugte sich vor und pflanzte einen dicken Kuss auf seine stoppelige Wange.
    „Daddy, wach endlich auf. Ich habe schon Frühstück für dich gemacht.“
    „Frühstück?“ Er brummte ins Kissen, versuchte den Schlaf abzuschütteln und die Bilder des Traums zu verscheuchen. „Wie spät ist es?“
    „Der kleine Zeiger steht auf der Zehn, und der große Zeiger auf der Drei. Ich habe Zimttoast gemacht und Orangensaft in die kleinen Gläser eingeschüttet. Das schmeckt dir doch immer.“
    Brummend drehte er sich auf den Rücken und schaute Jessie aus verschlafenen Augen an. Sie sah frisch aus wie der junge Morgen, in ihrer pinkfarbenen Bluse und den pinkfarbenen Shorts. Die Knöpfe waren falsch geknöpft, aber sie hatte sich gekämmt. „Wie lange bist du denn schon auf?“
    „Schon Stunden! Ich habe Daisy nach draußen gelassen und sie gefüttert. Dann habe ich mich angezogen und mich gewaschen und mir die Zähne geputzt und mich gekämmt. Dann habe ich mir Cartoons angesehen. Und als ich hungrig geworden bin, habe ich Frühstück gemacht.“
    „Du warst also schon richtig fleißig.“
    „Ja, und ich war auch ganz leise, damit du ganz bestimmt ausschlafen kannst.“
    „Stimmt.“ Boone machte sich daran, ihre Knöpfe zu richten. „Dafür hast du eine Belohnung verdient.“
    „Wirklich?“ Ihre Augen leuchteten auf. „Was kriege ich denn?“
    „Wie wär’s mit einem pinkfarbenen Bauch?“ Boone rollte sich mit ihr auf dem Bett herum, bis sie vor lauter Lachen und Quietschen ganz außer Atem war. Er ließ sie gewinnen, täuschte völlige Erschöpfung vor, als sie auf seinem Rücken saß und auf und ab hüpfte. „Gegen dich habe ich einfach keine Chance.“
    „Weil ich mein Gemüse immer aufesse und du nicht.“
    „Wenn du dreiunddreißig bist, musst du den Rosenkohl auch nicht mehr aufessen.“
    „Aber mir schmeckt Rosenkohl.“
    Er grinste ins Kissen. „Das kommt daher, weil ich ein so guter Koch bin.
    Meine Mutter war eine lausige Köchin.“
    „Jetzt kocht sie gar nicht mehr. Sie und Grandpa Sawyer gehen immer aus zum Essen.“
    „Weil Grandpa Sawyer ein kluger Mann ist.“
    „Du hast gesagt, wir können sie heute anrufen, und Nana und Pop auch.
    Können wir?“
    „Sicher. Nachher.“ Er drehte sich wieder um und musterte seine Tochter.
    „Vermisst du sie, Baby?“
    „Ja.“ Jessie steckte die Zunge zwischen die Zähne und schrieb konzentriert mit einem Finger den Namen „Sawyer“ auf seine Brust. „Es ist schon komisch, dass sie nicht hier sind. Werden sie uns besuchen kommen?“
    „Auf jeden Fall.“ Das Schuldgefühl gehörte wohl mit zum Elternsein.
    „Wärst du lieber in Indiana geblieben?“
    „Nie!“ Ihre Augen wurden groß. „Da gibt es keinen Strand und keine Robben und auch nicht das große Karussell und keine Ana. Das hier ist der schönste Ort der Welt!“
    „Ja, mir gefällt es hier auch.“ Boone setzte sich auf und gab seiner Tochter einen Kuss. „Und jetzt zisch ab, damit ich mich anziehen kann.“
    „Kommst du gleich runter?“
    „Aber ja. Ich habe so großen Hunger, dass ich bestimmt Hunderte von Zimttoasts verschlingen könnte.“
    Entzückt hüpfte sie zur Tür. „Dann mache ich gleich noch viel mehr.“
    Da er wusste, dass sie ihn beim Wort nehmen würde, beeilte Boone sich mit dem Duschen und verzichtete aufs Rasieren. Über den Traum wollte er nicht nachdenken. Er war sowieso einfach genug zu durchschauen. Er wollte Ana, das war keine neue Eröffnung, und das ganze Weiß in den Bildern stand für ihre Unschuld.
    In abgeschnittenen Jeansshorts und einem T-Shirt, das so zerschlissen war, dass es eigentlich besser als Putzlumpen gedient hätte, beeilte er sich, in die Küche zu kommen und nach dem Rechten zu sehen.
    Jessie verteilte gerade großzügig Butter auf einem Toast. Sie war sehr in ihre Beschäftigung vertieft. Auf dem Tisch stand ein Teller, mit einem ganzen Haufen von Toasts, nicht wenige davon verbrannt. Der Geruch nach Zimt hing in der Luft.
    Boone setzte Kaffee auf, bevor er sich vorsichtig eine Scheibe Toast nahm. Kalt, hart wie Stein und mit einer dicken Kruste von Zimt und Zucker

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