Die Donovans 3: Das geheime Amulett
Hosentaschen vergraben.
Bis er bei der Rosenhecke angekommen war, plapperte Jessie bereits aufgeregt über Daisys Erfolge, und Ana lachte herzlich, den Arm um die Hüfte des Fremden gelegt.
„Ich würde mich auch setzen, wenn ich dafür einen Zimttoast bekomme“, sagte der Mann gerade und zwinkerte Ana zu.
„Du würdest doch alles tun, solange dir nur jemand was zu essen vorsetzt“, neckte Ana gutmütig, bevor sie Boone bei der Hecke bemerkte.
„Oh.“ Es war sinnlos, das Erröten verhindern zu wollen. „Guten Morgen.“
„Wie geht’s?“ Boone nickte ihr kurz zu, dann wanderte sein Blick sofort misstrauisch zu dem Mann an ihrer Seite. „Wir wollten nicht stören, solange du … Besuch hast.“
„Nein, ist schon in Ordnung, ich …“ Ana brach ab, verwirrt durch die Spannung, die plötzlich in der Luft surrte. „Sebastian, das ist Jessies Vater, Boone Sawyer. Boone, mein Cousin Sebastian Donovan.“
„Cousin?“, wiederholte Boone verdutzt, und Sebastian machte sich nicht einmal die Mühe, sein wissendes Grinsen zu verbergen.
„Nur gut, dass Ana uns so schnell miteinander bekannt gemacht hat. Ich mag meine Nase nämlich genau so, wie sie ist.“ Sebastian streckte die Hand aus. „Freut mich. Ana hat uns schon erzählt, dass sie neue Nachbarn hat.“
„Er hat die Pferde, Daddy.“
„Ich erinnere mich.“ Sebastians Händedruck war fest und kräftig, und hätte er nicht das amüsierte Funkeln in den Augen gesehen, wäre Boone dieser Mann wahrscheinlich auf Anhieb sympathisch gewesen. „Sie haben gerade geheiratet, nicht wahr?“
„Stimmt genau. Meine …“ Sebastian drehte sich um. „Ah, da ist sie ja, meine Angebetete, die Sonne meines Lebens.“
Eine große schlanke Frau mit wirren kurzen Haaren kam in staubigen Stiefeln zu ihnen herüber. „Lass den Unsinn, Donovan.“
„Ah, meine schüchterne Braut.“ Für jedermann war sichtbar, dass sie sich neckten. Sebastian nahm ihre Hand und führte sie an seine Lippen.
„Anas Nachbarn, Jessie und Boone Sawyer. Meine ewige Liebe, Mary Ellen.“
„Mel“, verbesserte sie hastig. „Nur Donovan wagt es, mich Mary Ellen zu nennen. Wunderbares Haus“, fügte sie anerkennend hinzu und deutete mit dem Kopf auf das Nachbargebäude.
„Mr. Sawyer schreibt Märchen, Kinderbücher. Ähnlich wie Tante Bryna“, erklärte Ana.
„Wirklich? Toll.“ Mel lächelte Jessie zu. „Ich wette, das gefällt dir.“
„Mein Daddy schreibt die besten Geschichten auf der ganzen Welt. Und das ist Daisy. Wir haben ihr beigebracht, wie sie sich hinsetzen muss. Darf ich zu euch kommen und mir eure Pferde ansehen? Ana hat mir schon ganz viel von ihnen erzählt.“
„Natürlich.“ Mel ging in die Hocke und streichelte dem Welpen das Fell.
Während Mel sich mit Jessie unterhielt, sah Sebastian zurück zu Boone.
„Ein schönes Haus.“ Er hatte sogar selbst mit dem Gedanken gespielt, es zu kaufen. Das Funkeln trat wieder in Sebastians Augen. „Und eine exzellente Lage.“
Es wäre albern, so zu tun, als hätte er die Anspielung nicht verstanden.
„Ja, uns gefällt es sehr gut.“ Mutwillig streckte Boone die Hand aus und strich Ana mit einem Finger über die Wange. „Du siehst etwas blass aus heute Morgen, Anastasia.“
„Mir geht es gut.“ Es war leicht, die Stimme ruhig zu halten, aber Ana wusste auch, wie leicht es für Sebastian war, ihre Gedanken zu lesen. Sie fühlte auch schon, wie er es sanft versuchte, und sie war ziemlich sicher, dass er seine neugierige mentale Nase bereits in Boones Kopf steckte.
„Entschuldige mich bitte einen Moment, ich habe Sebastian etwas Weißdorn versprochen.“
„Hattest du denn gestern Nacht keinen geschnitten?“
Ihr Blick traf auf Boones, hielt ihn fest. „Den brauche ich für etwas anderes.“
„Wir wollen euch nicht länger aufhalten. Komm, Jess.“ Boone griff nach Jessies Hand. „War nett, Sie beide kennenzulernen. Ana, wir sehen uns bald.“
Sebastian besaß so viel Takt, dass er wartete, bis Boone außer Hörweite war. „Sieh mal einer an. Kaum bin ich zwei Wochen weg, und schon bringst du dich in ernsthafte Schwierigkeiten.“
„Mach dich nicht lächerlich.“ Ana wandte sich ab und marschierte auf ein Kräuterbeet zu. „Ich stecke nicht in Schwierigkeiten.“
„Darling. Liebste Ana. Dein Nachbar stand kurz davor, mir an die Gurgel zu springen, hättest du mich nicht als deinen Cousin vorgestellt.“
„Ich hätte dich beschützt“, sagte Mel ganz ernst.
„Ach, meine
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