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Die Donovans 3: Das geheime Amulett

Die Donovans 3: Das geheime Amulett

Titel: Die Donovans 3: Das geheime Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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alter Freund“, sagte er noch, bevor er mit Jessie im Haus verschwand.
    „Ich will wissen, was hier los war.“ Da er fürchtete, er könnte hysterisch werden, zwang Boone sich, ganz ruhig und deutlich zu sprechen. „Ich will ganz genau wissen, was hier abgelaufen ist.“
    „Also gut.“ Ana drehte sich zu ihrer Familie um. „Wenn ihr uns einen Augenblick allein lassen würdet … Ich möchte Boone …“ Weiter kam sie nicht, die Welt um sie herum wurde schwarz. Fluchend fing Boone sie auf, bevor sie zu Boden fallen konnte.
    „Was, zum Teufel, geht hier vor?“ Er hielt Ana auf den Armen, erschreckt, wie blass und gläsern ihr Gesicht wirkte. „Was hat sie mit Jessie gemacht? Und was hat sie sich selbst angetan?“
    „Sie hat das Leben Ihrer Tochter gerettet“, sagte Sebastian. „Und ihr eigenes riskiert.“
    „Sei still, Sebastian“, murmelte Morgana. „Er hat schon genug durchgemacht.“
    „Ja, er.“ Sie legte ihrem Cousin eine Hand auf den Arm, um ihn zurückzuhalten. „Boone, Ana braucht jetzt sehr viel Ruhe. Wenn Sie möchten, können Sie sie nach Hause bringen. Einer von uns wird bei ihr bleiben und sich um sie kümmern.“
    „Sie bleibt hier bei mir.“ Er drehte sich um und trug Ana vorsichtig ins Haus.
    Sie schwebte, wandelte zwischen Welten ohne Farbe. Da war jetzt kein Schmerz mehr, da war überhaupt kein Gefühl mehr. Sie war körperlos wie Nebel. Ein- oder zweimal hörte sie Sebastian und Morgana, die in ihren Geist geglitten waren, um ihr Halt und Zuversicht zu geben. Andere waren dazugekommen, ihre Eltern, ihre Tanten und Onkel. Und noch andere.
    Doch sie hatte keine wirklichen Empfindungen zu all dem.
    Nach einer langen, langen Reise spürte sie, wie sie zurückkam.
    Farbtupfer, Konturen erschienen in der öden Welt. Reize begannen auf ihrer Haut zu prickeln. Sie seufzte – der erste Laut, den sie in den letzten vierundzwanzig Stunden von sich gegeben hatte. Dann öffnete sie die Augen.
    Boone beobachtete sie, wie sie zurückkam. Automatisch erhob er sich von dem Stuhl neben ihrem Bett, um die Medizin zu holen, die Morgana ihm dagelassen hatte. „Hier.“ Er stützte Ana und hielt ihr die Tasse an die Lippen. „Trink das.“
    Sie gehorchte, als sie den Geruch und den Geschmack erkannte.
    „Jessie?“
    „Ihr geht es gut. Nash und Morgana haben sie vorhin abgeholt. Jessie bleibt über Nacht bei ihnen.“
    Sie nickte und trank noch einen Schluck. „Wie lange habe ich geschlafen?“
    „Geschlafen?“ Dieser sehr verharmlosende Ausdruck ließ ihn trocken auflachen. Konnte man diesen komaähnlichen Zustand, in dem sie sich befunden hatte, überhaupt schlafen nennen? „Du warst für sechsundzwanzig Stunden bewusstlos.“ Er sah auf seine Uhr. „Und dreißig Minuten.“
    Die längste Reise, die sie je zurückgelegt hatte. „Ich muss meine Familie anrufen und ihr Bescheid sagen, dass alles in Ordnung mit mir ist.“
    „Das kann ich machen. Möchtest du etwas essen?“
    „Nein.“ Sie versuchte sich nicht von seinem distanzierten, höflichen Ton verletzen zu lassen. „Dieser Tee hier ist im Moment alles, was ich brauche.“
    „Ich komme in einer Minute wieder zurück.“
    Kaum dass sie allein war, schlug sie die Hände vors Gesicht. Es war ihre eigene Schuld. Sie hatte ihn nicht vorbereitet, hatte es schleifen lassen, und dann hatte das Schicksal übernommen. Mit einem müden Seufzer quälte sie sich aus dem Bett und zog sich an.
    „Was, zum Teufel, machst du da?“, wollte Boone ärgerlich wissen, als er zurückkam. „Du sollst dich ausruhen.“
    „Ich habe genug geruht.“ Ana starrte auf ihre Finger, die sorgfältig jeden einzelnen Knopf der Bluse schlossen. „Außerdem wäre ich sowieso bald auf den Beinen, wenn wir darüber reden wollen.“
    Seine Nerven begannen zu vibrieren, aber er nickte nur. „Schön. Wie du willst.“
    „Können wir nach draußen gehen? Ich brauche frische Luft.“
    „Sicher.“ Er nahm ihren Arm und führte sie die Stufen hinunter und auf die Veranda hinaus. Sobald er ihr in den Stuhl geholfen hatte, holte er eine Zigarette hervor und zündete sie sich an. Seit er Ana nach oben getragen hatte, hatte er kein Auge zugetan und hauptsächlich von Zigaretten und Kaffee gelebt. „Wenn du dich kräftig genug dazu fühlst, hätte ich gern eine Erklärung.“
    „Ich werde versuchen, dir eine zu geben. Es tut mir leid, dass ich es dir nicht früher gesagt habe.“ Ana verschränkte die Hände im Schoß. „Ich wollte es, aber ich habe nie den

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