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Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde

Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde

Titel: Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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„Ich dachte mir, dass du gern reden würdest.“
    Er nahm die dargebotene Hand, setzte sich und begnügte sich vorerst damit zu schweigen. Er kannte niemanden, mit dem man schweigend zusammensitzen und sich wohler fühlen konnte als mit Ana.
    Über ihnen zogen Wolken vor den Mond, Sterne funkelten auf. Das Haus, in dem Rowan schlief, lag dunkel da und voller Träume.
    „Mir war nicht bewusst, wie sehr ich euch alle vermisst habe, bis ich euch wiedersah.“
    Ana drückte tröstend seine Finger. „Du musstest eben für eine Weile allein sein.“
    „Ja. Aber ich habe euch nicht abgeblockt, weil ihr mir nicht wichtig seid.“
    Er strich ihr übers Haar. „Sondern gerade weil ihr mir wichtig seid.“
    „Das weiß ich, Liam.“ Sie fuhr mit der Hand über seine Wange, fühlte seinen Zwiespalt in ihrem eigenen Herzen. „Dein Geist ist so voller Sorge.“
    Ihre sanften grauen Augen blickten in seine, ihre Lippen verzogen sich zu einem warmen Lächeln. „Musst du denn immer über alles nachgrübeln?“
    „Das ist der einzige Weg, den ich kenne.“ Und doch fühlte er bereits, wie die Anspannung in ihm wich, Stückchen für Stückchen, während er hier mit ihr saß. Das war Anas Gabe. „Du hast eine wunderbare Familie, Ana, und ein wunderschönes Zuhause. Dein Mann passt perfekt zu dir, deine Kinder bringen dir Freude. Ich sehe dir an, wie glücklich du bist.“
    „So wie ich sehen kann, wie unglücklich du bist. Ist es nicht das, was du willst, Liam? Ein Heim, eine Familie? Was würde dich glücklich machen?
    Es sind doch dieselben Dinge, die dich glücklich machen, oder?“
    Er studierte ihre ineinander verschlungenen Finger, wusste, dass er Ana Dinge gestehen konnte, die er zu keinem anderen sagen würde. „Vielleicht bin ich nicht gut genug darin.“
    Ah, dachte sie, Liams Anforderungen an sich selbst waren schon immer höher, als andere je von ihm verlangen würden. „Wieso denkst du das?“
    „Weil ich daran gewöhnt bin, mich nur um mich selbst zu kümmern. Nur genau das zu tun, wozu ich Lust habe. Und das gefällt mir.“ Er hob den Blick, lächelte. „Ich bin ein egoistischer Mann, und das Schicksal verlangt von mir, die Verantwortung zu übernehmen, die mein Vater bisher so gut erfüllt hat, und eine Frau zu nehmen, die nur Bruchstücke von dem versteht, was das bedeutet.“
    „Du unterschätzt euch beide.“ Gereiztheit schwang in Anas Stimme mit, umso wirkungsvoller, da sie nur sehr selten ungeduldig wurde. „Du warst schon immer dickköpfig, Liam, und stolz. Aber nie egoistisch. Du gehst einfach nur viel zu ernst an viel zu viele Dinge heran. Und deshalb entgeht dir der Spaß, den du haben könntest.“ Seufzend schüttelte sie den Kopf.
    „Rowan kann und wird viel mehr verstehen, als du glaubst.“
    „Ich gehe gern meinen eigenen Weg.“
    „Und es war dein eigener Weg, der dich zu ihr geführt hat, nicht wahr?“
    Ana lachte. Er sah so irritiert aus. Da hatte ihn die Logik doch mit seinen eigenen Waffen geschlagen. „Weißt du, was ich an dir immer am meisten bewundert habe? Deinen Drang, alles zu hinterfragen und auseinanderzupflücken. Ein faszinierender und gleichzeitig leidiger Charakterzug. Du tust es, weil dir viel an den Dingen liegt. Du würdest es viel lieber abstreiten, aber so ist es nun mal.“
    „Was würdest du tun, Ana? An meiner Stelle, in meiner Situation?“
    „Oh, für mich wäre es ganz einfach.“ Ihre grauen Augen waren sanft, ihr Lächeln warm. „Ich würde auf mein Herz hören. Wie immer. Auch du wirst es tun, wenn du bereit bist.“
    „Nicht jedermanns Herz spricht eine so deutliche und verständliche Sprache wie deines, Ana.“ Wieder unruhig, trommelte er mit den Fingern auf der Armlehne des Stuhls. „Ich habe ihr gezeigt, wer ich bin, ihr aber nicht gesagt, was das für sie bedeuten könnte. Ich habe sie zu meiner Geliebten gemacht, aber ich habe ihr keine Liebe gegeben. Ich habe sie meiner Familie vorgestellt, sie aber nicht über ihre eigene aufgeklärt. Und ja, deshalb mache ich mir Sorgen.“
    „Das kannst du ändern. Es liegt in deiner Hand.“
    Er nickte, starrte in die Nacht hinaus. „Ich werde sie morgen zurückbringen, wenn sie aufgewacht ist. Und ich werde ihr zeigen, was in ihr liegt. Was den Rest anbelangt, so weiß ich es noch nicht.“
    „Zeige ihr nicht nur die Verpflichtungen, Liam, die Verantwortung. Zeige ihr auch die Freuden, das Vergnügen.“ Sie erhob sich, ohne seine Hand loszulassen. „Das Baby regt sich. Es ist hungrig. Ich werde

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