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Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde

Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde

Titel: Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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einen Schluck Kaffee und verbrannte sich die Zunge. „Falls du wütend auf mich sein solltest, dann sag mir, warum. Ich mag es nicht, wenn ich raten muss.“
    „Ich bin nicht verärgert über dich. Warum sollte ich das sein?“
    „Ich weiß es nicht.“ Um sich abzulenken und beschäftigt zu halten, nahm sie den Brotlaib und schnitt eine Scheibe ab, um sie zu toasten. Sie konnte sich bestens vorstellen, dass ihr jeder Bissen in der Kehle stecken bleiben würde. „Aber warum sonst solltest du mich so grimmig ansehen?“
    „Ich sehe dich nicht grimmig an.“
    Sie musterte ihn und schnaubte dann abfällig. „Und ob. Und ehrlich gesagt, es gefällt mir nicht.“
    Liam hob eine Augenbraue. Rowans Stimmung war ganz schön schnell von zärtlich und verschmust auf kalt und feindselig umgeschwenkt. „Nun, dann muss ich mich wohl dafür entschuldigen.“ Er zog einen Stuhl unter dem Tisch hervor und setzte sich rittlings darauf.
    Nun fang schon endlich an, befahl er sich still.
    „Ich habe dich mitgenommen, damit du meine Familie kennenlernst. Und Familie ist das Thema, über das ich mit dir reden möchte. Außerdem wäre es mir verdammt noch mal lieber, wenn du dich ebenfalls hinsetzen würdest, anstatt hier im Raum auf und ab zu rennen.“
    Bei dem aggressiven Ton zog sie unwillkürlich die Schultern in die Höhe.
    Sie zwang sich, sie wieder zu lockern und herunterzunehmen. „Ich mache Frühstück, wenn du nichts dagegen hast.“
    Er murmelte etwas Unverständliches, machte eine Drehung mit der Hand, und schon erschien ein Teller mit goldbraunem Toast vor ihr auf der Anrichte. „Da hast du dein Frühstück. Allerdings ist mir schleierhaft, wie man so etwas als Frühstück bezeichnen kann. Jetzt setz dich endlich.“
    „Ich bin durchaus in der Lage, mir meinen Toast selbst zu machen.“ Sie stellte den Teller zwar auf den Tisch, allerdings schien die Wahl der Frühstücksmarmelade aus dem Kühlschrank plötzlich unendlich Zeit zu kosten.
    „Rowan, du stellst meine Geduld auf eine harte Probe. Ich habe dich lediglich gebeten, dich hinzusetzen und mit mir zu reden.“
    „Bitten ist genau das, was du bisher nicht getan hast. Aber jetzt hast du es ja, also werde ich mich setzen.“ Überrascht, wie gut sie sich bei diesem kleinen Triumph fühlte, kam sie an den Tisch und setzte sich. „Möchtest du auch einen Toast?“
    „Nein.“ Als ihm klar wurde, wie grimmig das geklungen hatte, seufzte er.
    „Nein, danke.“
    Sie lächelte ihn plötzlich mit solch offener Begeisterung an, dass sein Herz einen Sprung machte. „Eigentlich gewinne ich bei einer Auseinandersetzung nie“, teilte sie ihm fröhlich mit, während sie Marmelade auf ihrem Toast verteilte. „Vor allem, wenn ich keine Ahnung habe, worum es überhaupt geht.“
    „Nun, dieses Mal hast du auf jeden Fall gewonnen, oder?“
    Ihre Augen funkelten, als sie in den Toast biss. „Gewinnen gefällt mir.“
    Er musste einfach lachen. „Mir auch.“ Er legte seine Hand auf ihren Arm, als sie den Kaffeebecher zum Mund führen wollte. „Du hast noch gar keine Milch und keinen Zucker hinzugegeben. Du weißt doch, dass du deinen Kaffee unter gar keinen Umständen schwarz trinkst.“
    „Aber nur, weil ich erbärmlichen Kaffee mache. Deiner ist gut. Also, du wolltest über deine Familie reden, ich höre dir zu.“
    „Über Familie.“ Er ließ sie los, wollte sie im Moment nicht berühren. „Dir ist klar, was meiner Familie zu eigen ist.“
    „Ja.“ Er musterte sie so eindringlich, dass sie sich zusammennehmen musste, um nicht nervös auf dem Stuhl hin- und herzurutschen. „Deine Gabe. Das Donovan-Vermächtnis.“ Sie lächelte. „Du hast deine Firma so benannt – ‚The Donovan Legacy‘.“
    „Ja. Weil ich stolz auf meine Herkunft bin. Mit Macht gehen immer Verpflichtungen einher, sie bringt Verantwortung mit sich. Sie ist kein Spielzeug, aber man muss sich auch nicht vor ihr fürchten.“
    „Ich habe keine Angst vor dir, Liam, wenn es das ist, was dir Sorgen macht.“
    „Mag sein, zum Teil.“
    „Wirklich nicht. Ich könnte mich gar nicht vor dir fürchten.“ Sie wollte die Hand nach ihm ausstrecken, ihn berühren, ihm sagen, dass sie ihn liebte, aber er schob sich vom Tisch ab und tat genau das, was er sie gebeten hatte, nicht zu tun – im Raum auf und ab zu marschieren.
    „Für dich ist das alles wie eine Geschichte aus dem Märchenbuch.
    Magie und Romantik und Happy End. Aber das hier ist das wahre Leben, Rowan, mit allen seinen unschönen

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