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Die Doppelgaengerin

Die Doppelgaengerin

Titel: Die Doppelgaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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sondern einen Killer!
    Ich hatte mein Handy fallen lassen und fand es in der Dunkelheit nicht mehr. Blöderweise musste ich ständig nach allen Seiten Ausschau halten und konnte deshalb nicht richtig danach suchen. Ich strich einfach mit der Hand über den Asphalt und hoffte, irgendwann darauf zu stoßen. Ach du Scheiße, und wenn der Killer gleich rüberkam, um nachzusehen, ob er mich getroffen hatte? Ich meine, ich war zu Boden gegangen, warum sollte er also nicht denken, dass er mich erwischt hatte? Sollte ich mich flach auf den Boden legen und tot stellen? Unter das Auto kriechen? Versuchen, wieder ins Studio zu kommen, und die Tür verriegeln?
    Ich hörte einen Motor starten und sah gerade noch rechtzeitig auf, um mitzubekommen, wie eine dunkle, viertürige Limousine die schmale Durchfahrt entlangrollte und hinter der Hausecke verschwand. Dann hörte ich, wie sie an der Einmündung in die vierspurige Parker Street abbremste, kurz anhielt und sich dann in den schwachen Abendverkehr einfädelte. Ob sie links oder rechts abgebogen war, wusste ich nicht.
    War das der Killer gewesen? Wenn sonst noch jemand auf dem Parkplatz gewesen wäre, hätte er oder sie mit Sicherheit den Schuss gehört und wäre wohl kaum so seelenruhig weggefahren. Der einzige seelenruhige Fahrer wäre der Schütze selbst, oder? Jeder andere hätte gemacht, dass er wegkam, genau wie ich es liebend gern getan hätte.
    Typisch für Nicole, dass sie so eine Flasche angeheuert hatte; der Kerl hatte nicht mal nachgesehen und sich überzeugt, dass er mich erwischt hatte. Aber selbst wenn der Killer abgehauen war, wo war dann Nicole geblieben? Ich wartete ab und lauschte, hörte aber weder Schritte, noch das Motorengeräusch eines Mustangs.
    Ich legte mich flach auf den Bauch und linste an den Vorderrädern vorbei. Der Mustang stand immer noch auf seinem Platz, doch von Nicole war nichts zu sehen.
    Es kamen auch keine Passanten angelaufen, um nachzusehen, wer da geschossen hatte oder ob jemand verletzt worden war. Das Great Bods liegt in einem belebten Viertel mit kleinen Läden und Restaurants, aber nicht in einem Wohngebiet – und die Läden und Restaurants hatten vor allem die Leute aus den umliegenden Firmen als Kunden, weshalb alle Restaurants um sechs und die Läden nicht viel später zumachten. Wenn jemand, der später aus dem Great Bods kam, auch nur ein Sandwich wollte, musste er mindestens fünf Blocks weit fahren. Bis zu diesem Moment war mir nie bewusst gewesen, wie abgeschieden der Mitarbeiterparkplatz abends war.
    Niemand außer mir hatte den Schuss gehört. Ich war allein.
    Ich hatte zwei Möglichkeiten. Meine Autoschlüssel waren in der Jackentasche. Ich hatte zwei Schlüsselringe, weil ich für das Studio so viele verschiedene Schlüssel brauchte, dass ich den Bund nicht mit mir herumschleppen wollte, wenn ich Besorgungen machte oder einkaufen ging. Ich würde meinen Autoschlüssel in null Komma nix finden, konnte die Türen mit der Fernbedienung öffnen und reinhüpfen, ehe Nicole mich erwischte – es sei denn, sie stände genau hinter meinem Auto, was ich für unwahrscheinlich hielt, aber auch nicht ausschließen konnte. Nur kam mir ein Auto und ganz besonders ein Cabrio nicht wirklich sicher vor, solange ich von einer durchgeknallten Psychopathin bedroht wurde. Und wenn sie auch eine Waffe hatte? Ein Leinenverdeck hält keine Kugel ab.
    Die andere Möglichkeit war, den großen Schlüsselring aus meiner Handtasche zu angeln, den Türschlüssel zu ertasten, die Tür aufzuschließen und ins Haus zu fliehen. Das würde zwar länger dauern, aber ich wäre dafür hinter dicken Mauern und einer verriegelten Tür.
    Na schön, wahrscheinlich gab es noch eine dritte Möglichkeit, nämlich nach Nicole Ausschau zu halten und ihr eins überzuziehen, und das hätte ich vielleicht auch getan, wenn ich sicher gewusst hätte, dass sie nicht bewaffnet war. Weil ich das aber nicht wusste, wollte ich auf gar keinen Fall die Heldin spielen. Ich bin vielleicht blond, aber ich bin nicht blöd.
    Außerdem bricht man sich bei einem Kampf auf Leben und Tod mindestens zwei Fingernägel ab. Das steht fest.
    Also tastete ich in meiner Handtasche herum, bis ich die Schlüssel spürte. Der Schlüsselring hatte in der Mitte so ein Dingsbums, damit die Schlüssel nicht rundum kreisen konnten und immer in derselben Reihenfolge blieben. Der Schlüssel zur Hintertür war der erste links von diesem Mitteldings. Ich zog ihn heraus und watschelte dann im Entengang

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